Meta, das Mutterunternehmen von Facebook und Instagram, hat in West Hollywood, Los Angeles, einen neuen Flagship-Store eröffnet. In dem „Meta Lab“ genannten Geschäft können Besucher die neuesten Virtual-Reality-Headsets und KI-gestützten Brillen des Unternehmens testen. Der Schritt unterstreicht Metas Ambitionen, seine Hardware-Produkte einem breiteren Publikum zugänglich zu machen und eine physische Präsenz im Einzelhandel aufzubauen.
Auf einer Fläche von über 1.850 Quadratmetern verbindet der zweistöckige Laden Technologie mit lokaler Kultur. Das aktuelle Thema ist die Skateboard-Szene Südkaliforniens, die sich in der gesamten Gestaltung des Geschäfts widerspiegelt. Ziel ist es, den Kunden ein interaktives Erlebnis zu bieten, das über den reinen Produktverkauf hinausgeht.
Das Wichtigste in Kürze
- Meta hat in Los Angeles einen neuen, über 1.850 Quadratmeter großen Flagship-Store namens „Meta Lab“ eröffnet.
- Der Store konzentriert sich auf das Erlebnis und ermöglicht das Testen von VR-Headsets und KI-Brillen.
- Das Design ist von der kalifornischen Skatekultur inspiriert und soll eine Brücke zwischen Technologie und lokalem Lebensgefühl schlagen.
- Die Eröffnung ist Teil von Metas Strategie, seine Hardware-Sparte durch physische Geschäfte zu stärken, ähnlich wie Apple und Google.
Ein Erlebnis statt nur ein Geschäft
Der neue Meta Lab in West Hollywood ist mehr als nur ein Verkaufsraum. Das Unternehmen hat bewusst darauf verzichtet, ein traditionelles Ladengeschäft zu schaffen. Stattdessen steht das Erlebnis im Vordergrund. Besucher können die Produkte in einer speziell gestalteten Umgebung ausprobieren, die die Kultur Südkaliforniens feiert.
„Wir haben uns weltweit angesehen, wohin sich der Einzelhandel entwickelt, und für uns war klar, dass alles sehr erlebnisorientiert ist“, erklärte Matt Jacobson, Vice President bei Meta. „Einfach nur einen Laden zu eröffnen, ohne ihn um Erlebnisse herum aufzubauen, schien uns nicht sinnvoll.“
Das aktuelle Thema ist die Skateboard-Kultur. In Zusammenarbeit mit dem Künstler Saber und dem Skate-Fotografen Mark Oblow wurde eine Atmosphäre geschaffen, die authentisch wirken soll. Ein Mini-Skatepark im Inneren lädt dazu ein, die Kamerafunktionen der Meta-Brillen zu testen, während Graffiti und Wandmalereien für das passende Ambiente sorgen.
Produkte zum Anfassen und Ausprobieren
Im Mittelpunkt des Meta Lab stehen die Hardware-Produkte des Unternehmens. Besucher haben die Möglichkeit, verschiedene Modelle der intelligenten Brillen und VR-Headsets zu testen. Dazu gehören:
- Ray-Ban Meta Smart Glasses: Das Basismodell ab 379 US-Dollar ermöglicht Fotoaufnahmen, Musikwiedergabe und die Nutzung eines KI-Assistenten.
- Oakley Meta Vanguard: Eine sportlichere Variante ab 499 US-Dollar.
- Meta Ray-Ban Display Glasses: Das High-End-Modell ab 799 US-Dollar verfügt über ein Armband, mit dem über Handgesten Textnachrichten versendet werden können.
Für eine Demonstration der fortschrittlichsten Brille ist eine Terminvereinbarung erforderlich. Zusätzlich gibt es einen speziellen Raum mit Plattenspieler, in dem Besucher die Audioqualität der Brillenlautsprecher im Vergleich zu herkömmlichen Kopfhörern erleben können. Dieser interaktive Ansatz soll potenzielle Kunden von der Alltagstauglichkeit der Geräte überzeugen.
Metas Strategie im Einzelhandel
Die Eröffnung des Flagship-Stores in Los Angeles ist ein strategischer Schritt für Meta. Das Unternehmen folgt damit dem Vorbild anderer Tech-Giganten wie Apple und Google, die mit eigenen Läden ihre Markenbindung stärken und Kunden den direkten Kontakt mit teuren Geräten ermöglichen. Obwohl Facebook das weltweit größte soziale Netzwerk ist, ist vielen Verbrauchern nicht bewusst, dass Meta auch Hardware herstellt. Der Store soll diese Lücke schließen.
Warum Los Angeles der perfekte Standort ist
Die Wahl von Los Angeles als Standort für den zweiten permanenten Meta-Store ist kein Zufall. Die Stadt ist das Zentrum der Unterhaltungsindustrie und Heimat unzähliger Influencer und Kreativer. Analysten sehen darin eine gezielte Marketingstrategie.
Marktführer bei Smart Glasses
Laut dem Marktforschungsunternehmen IDC dominiert Meta den Markt für Smart Glasses ohne Display sowie für AR- und VR-Headsets. Im zweiten Quartal 2025 entfielen rund 60 % des weltweiten Marktanteils auf das Unternehmen. Von Ende 2023 bis Mitte 2025 wurden mehr als 3,5 Millionen Ray-Ban Smart Glasses ausgeliefert.
„Ein Geschäft in Los Angeles ermöglicht es Meta, sein Netzwerk von Kreativen und Prominenten zu nutzen, um seine KI-Brillen zu vermarkten“, sagt Jitesh Ubrani, Research Manager bei IDC. Er zieht Parallelen zur Popularität von Ray-Ban-Sonnenbrillen, nachdem Tom Cruise sie in Filmen wie „Top Gun“ trug. Die Präsenz in Hollywood könnte einen ähnlichen Effekt für die smarten Brillen haben.
„Brillen sind der ideale Formfaktor für KI und das Metaverse. Sie ermöglichen es einer KI, zu sehen, was du siehst, und zu hören, was du hörst.“
Dieser „Netzwerkeffekt“ beginne jedoch damit, die Nutzer darüber aufzuklären, was die Brillen leisten können. Genau das soll im Meta Lab geschehen. Bildung und Demonstration stehen im Vordergrund.
Hohe Investitionen in eine ungewisse Zukunft
Trotz des Optimismus investiert Meta massiv in einen Geschäftsbereich, der noch hohe Verluste schreibt. Die Abteilung Reality Labs, die für die Entwicklung von AR- und VR-Technologie zuständig ist, verzeichnete im dritten Quartal einen Verlust von 4,4 Milliarden US-Dollar. Dem stand ein Umsatz von lediglich 470 Millionen US-Dollar gegenüber.
Dennoch hält CEO Mark Zuckerberg an seiner Vision fest. Er betonte kürzlich, dass sich die Verkäufe der Ray-Ban Meta KI-Brillen im letzten Jahr verdreifacht hätten und die Nutzer sie intensiv verwenden würden. Für ihn sind Brillen die Zukunft der Interaktion mit künstlicher Intelligenz und virtuellen Welten, dem sogenannten Metaverse.
Der neue Store in Los Angeles sowie geplante Pop-up-Stores in Las Vegas und New York sind Teil dieser langfristigen Wette. Ob es Meta gelingt, Smart Glasses vom Nischenprodukt zum Mainstream-Accessoire zu machen, wird sich zeigen. Der Meta Lab an der Melrose Avenue ist der nächste Versuch, die Öffentlichkeit von dieser Zukunft zu überzeugen. Das Geschäft ist täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet.





