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Meta stellt Ray-Ban Display und KI-Werkzeuge vor

Meta hat auf seiner Connect 2025 Konferenz die neue Smart-Brille Ray-Ban Display mit Bildschirm und Gestensteuerung sowie eine verbesserte Ray-Ban vorgestellt.

Florian Richter
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Florian Richter

Florian Richter ist ein Technologie-Redakteur, der sich auf Wearables, Augmented Reality und die Zukunft der Computer-Mensch-Interaktion spezialisiert hat. Er verfolgt die Entwicklungen von Meta und anderen Branchenführern seit Jahren.

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Meta stellt Ray-Ban Display und KI-Werkzeuge vor

Auf der jährlichen Entwicklerkonferenz Meta Connect 2025 hat das Unternehmen eine Reihe neuer Hardware- und Softwareprodukte vorgestellt. Im Mittelpunkt standen die neue Smart-Brille „Ray-Ban Display“ mit integriertem Bildschirm, eine verbesserte Version der bisherigen Ray-Ban-Brille und neue Werkzeuge für die Erstellung von virtuellen Welten mittels künstlicher Intelligenz.

Die wichtigsten Ankündigungen

  • Meta Ray-Ban Display: Eine neue Smart-Brille mit einem kleinen Display vor dem rechten Auge, die ab 799 US-Dollar erhältlich ist.
  • Meta Neural Band: Ein Armband zur Gestensteuerung der Ray-Ban Display.
  • Zweite Generation der Ray-Ban Smart-Brille: Verbesserte Akkulaufzeit und Videoqualität für 379 US-Dollar.
  • Meta Oakley Vanguard: Eine sportorientierte Smart-Brille mit zentrierter Kamera für 499 US-Dollar.
  • Horizon Studio: Eine neue Plattform, die es Nutzern ermöglicht, virtuelle Welten mithilfe von KI-Sprachbefehlen zu erstellen.

Die neue Generation der Smart-Brillen

Meta hat seine Partnerschaft mit EssilorLuxottica, dem Mutterkonzern von Ray-Ban und Oakley, weiter ausgebaut und drei neue Modelle von intelligenten Brillen vorgestellt. Jedes Modell zielt auf unterschiedliche Nutzergruppen ab und erweitert die Funktionalität bisheriger Geräte.

Meta Ray-Ban Display: Informationen direkt im Blickfeld

Die größte Neuerung ist die Meta Ray-Ban Display. Diese Brille projiziert ein kleines, digitales Display über das rechte Auge des Trägers. Laut Meta erreicht der Bildschirm eine Helligkeit von 5.000 Nits, was eine gute Lesbarkeit auch bei Tageslicht gewährleisten soll.

Das Display kann kontextbezogene Informationen wie Navigationshinweise, Übersetzungen oder Benachrichtigungen anzeigen. Die Steuerung erfolgt über das dazugehörige Meta Neural Band, ein Armband, das elektrische Signale der Handgelenksmuskulatur in Gesten umwandelt. Während einer Live-Demonstration zeigte CEO Mark Zuckerberg, wie er durch eine Handbewegung eine Nachricht verfasste.

Preise und Verfügbarkeit

  • Meta Ray-Ban Display: Ab 30. September für 799 US-Dollar erhältlich. Farben: Schwarz und Sand. Das Meta Neural Band ist im Lieferumfang enthalten.
  • Meta Oakley Vanguard: Ab 21. Oktober für 499 US-Dollar verfügbar.
  • Ray-Ban Meta (2. Generation): Ab sofort für 379 US-Dollar erhältlich.

Gestensteuerung mit dem Meta Neural Band

Das Neural Band ist ein zentrales Zubehör für die Ray-Ban Display. Es ermöglicht eine intuitive Steuerung, ohne dass ein Smartphone oder Tasten an der Brille bedient werden müssen. In der Präsentation wurden Gesten demonstriert, die das Drehen eines Lautstärkereglers oder das Schreiben mit einem Stift nachahmen.

Obwohl die Technologie als zukunftsweisend präsentiert wurde, kam es während der Live-Demonstration zu technischen Problemen, als Zuckerberg versuchte, einen Videoanruf anzunehmen. Dies zeigt, dass die Technologie möglicherweise noch nicht vollständig ausgereift ist.

Verbesserungen für Sportler und Alltagsnutzer

Neben dem Display-Modell wurden auch zwei weitere Brillen vorgestellt, die sich an spezifische Zielgruppen richten.

Meta Oakley Vanguard für den Sport

In Zusammenarbeit mit Oakley wurde die Meta Oakley Vanguard entwickelt. Diese Brille ist für Sportler und Outdoor-Enthusiasten konzipiert. Sie verfügt über eine zentral platzierte 12-Megapixel-Kamera, die Videos in 3K-Auflösung aufnehmen kann.

Die Vanguard ist nach IP67 wasser- und staubdicht und bietet eine Integration mit der Fitness-App Strava. Nutzer können sich während des Trainings ihre Leistungsdaten wie Geschwindigkeit und Distanz per Audio ansagen lassen. Der Startpreis liegt bei 499 US-Dollar.

Hintergrund: Metas Hardware-Strategie

Mit der Erweiterung seines Smart-Brillen-Portfolios versucht Meta, Wearables stärker im Alltag zu etablieren. Anstatt auf komplexe Augmented-Reality-Headsets zu setzen, konzentriert sich das Unternehmen auf unauffällige Brillen mit spezifischen Funktionen. Diese Strategie soll die Akzeptanz bei den Verbrauchern erhöhen und den Weg für zukünftige AR-Technologien ebnen.

Zweite Generation der Ray-Ban Meta

Auch die ursprüngliche Ray-Ban-Smart-Brille erhielt ein Upgrade. Die zweite Generation behält das bekannte Design bei, bietet aber wesentliche technische Verbesserungen. Die Akkulaufzeit wurde laut Meta verdoppelt und soll nun bis zu sechs Stunden bei konstantem Streaming durchhalten.

Die Kamera wurde ebenfalls verbessert und ermöglicht nun Videoaufnahmen in 3K. Zudem gibt es neue Farboptionen, darunter ein transparentes Blau. Der Preis für dieses Modell beginnt bei 379 US-Dollar. Besitzer der ersten Generation erhalten per Software-Update eine neue Funktion namens „Audio Boost“, die Umgebungsgespräche verstärken kann.

KI als Motor für das Metaverse

Ein weiterer Schwerpunkt der Konferenz lag auf künstlicher Intelligenz und deren Rolle bei der Erstellung von Inhalten für das Metaverse.

Horizon Studio: Welten per Sprachbefehl erschaffen

Meta stellte Horizon Studio vor, eine generative KI-Plattform, mit der Nutzer durch einfache verbale Anweisungen ganze virtuelle Welten erschaffen können. Als Beispiele wurden ein UFC-Boxring, ein virtuelles Zuhause und eine Unterwasserlandschaft gezeigt.

Die Technologie basiert auf der neuen, von Meta entwickelten Horizon Engine, die für generative Erstellungsprozesse optimiert ist. Ziel ist es, die Hürden für die Erstellung von 3D-Inhalten zu senken und mehr Menschen die Möglichkeit zu geben, eigene virtuelle Räume zu gestalten.

„Wir wollen es den Erstellern ermöglichen, ganze Welten aus einfachen Anweisungen zu generieren“, erklärte ein Sprecher während der Präsentation. Dies sei ein entscheidender Schritt, um das Metaverse interaktiver und vielfältiger zu machen.

Meta TV und weitere Software-Neuerungen

Zusätzlich kündigte Meta Meta TV an, einen zentralen Hub, der Streaming-Dienste wie Netflix und Disney+ in einer einzigen Oberfläche bündelt. Die Plattform soll Dolby Atmos und Dolby Vision unterstützen, um ein hochwertiges audiovisuelles Erlebnis zu gewährleisten.

Die KI-Funktionen der Smart-Brillen werden ebenfalls erweitert. Zukünftige Updates sollen es dem Meta AI-Assistenten ermöglichen, kontextbezogene Vorschläge direkt im Display der Ray-Ban Display anzuzeigen, etwa um Kalendereinträge basierend auf einem Gespräch zu erstellen.

Was nicht gezeigt wurde: Asus ROG Tarius

Im Vorfeld der Veranstaltung gab es Gerüchte über ein neues Gaming-VR-Headset namens Asus ROG Tarius. Es sollte das erste Gerät eines Drittherstellers sein, das auf Metas Betriebssystem Horizon OS läuft. Das Headset wurde auf der Connect 2025 jedoch nicht erwähnt.

Spekulationen zufolge könnte das Gerät, das sich an Gamer richtet, noch mehr Entwicklungszeit benötigen. Frühere Leaks deuteten auf Funktionen wie Eye- und Face-Tracking sowie hochwertige Micro-OLED- oder QD-LED-Bildschirme hin. Die Abwesenheit des Tarius lässt darauf schließen, dass Meta sich vorerst auf seine eigenen Hardware-Linien konzentriert.