Canon hat heute die EOS R6 Mark III vorgestellt, die neueste Generation seiner vielseitigen spiegellosen Vollformatkamera. Das neue Modell richtet sich an Foto- und Videografen und bringt wesentliche Verbesserungen wie einen 32,5-Megapixel-Sensor, 7K-RAW-Videoaufnahme und ein überarbeitetes Speicherkartensystem. Die Kamera wird ab dem 25. November zu einem Preis von 2.799 US-Dollar für das Gehäuse erhältlich sein.
Die wichtigsten Neuerungen
- Neuer Sensor: Die Auflösung steigt von 24 auf 32,5 Megapixel für detailreichere Fotos.
- Professionelle Videofunktionen: Aufnahmen in 7K RAW mit 60 Bildern pro Sekunde und 4K mit 120 Bildern pro Sekunde sind jetzt möglich.
- Geänderte Speicherkarten: Die Kamera nutzt nun einen CFexpress-Typ-B- und einen SD-Kartensteckplatz.
- Verbesserter Autofokus: Ein neues System ermöglicht die Registrierung von Gesichtern zur priorisierten Verfolgung.
- Neues Objektiv: Gleichzeitig wurde das lichtstarke und preisgünstige RF 45mm f/1.2 STM vorgestellt.
Mehr Details durch höheren Auflösung
Die EOS R6-Serie von Canon positioniert sich als Allrounder für ambitionierte Anwender, die nicht die extrem hohe Auflösung der teureren EOS R5-Modelle benötigen. Mit der Mark III vollzieht Canon jedoch einen deutlichen Schritt nach vorn. Der neu entwickelte 32,5-Megapixel-Vollformatsensor stellt ein signifikantes Upgrade gegenüber den 24 Megapixeln des Vorgängermodells dar.
Diese höhere Auflösung bietet Fotografen mehr Spielraum für den Bildzuschnitt in der Nachbearbeitung, ohne dabei an Qualität zu verlieren. Trotz der gestiegenen Datenmenge pro Bild bleibt die Serienbildgeschwindigkeit unverändert hoch. Die Kamera schafft weiterhin 12 Bilder pro Sekunde mit dem mechanischen Verschluss und bis zu 40 Bilder pro Sekunde mit dem elektronischen Verschluss.
Kontext: Die EOS R6-Serie
Die R6-Linie wurde als leistungsstarke Hybridkamera für eine breite Nutzergruppe konzipiert. Sie kombiniert professionelle Funktionen für Foto- und Videografie in einem Gehäuse, das preislich unterhalb der Flaggschiff-Modelle wie der EOS R5 oder R3 angesiedelt ist. Das macht sie besonders für Hochzeitsfotografen, Content Creator und anspruchsvolle Hobbyfotografen attraktiv.
Ein Sprung nach vorn für Videografen
Besonders im Videobereich hat die EOS R6 Mark III stark zugelegt. Die Kamera kann nun Videos in 7K-Auflösung mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde im RAW-Format aufzeichnen. Dies ermöglicht eine maximale Flexibilität bei der Farbkorrektur und Nachbearbeitung. Für hochwertige Zeitlupenaufnahmen steht zudem ein 4K-Modus mit 120 Bildern pro Sekunde zur Verfügung.
Eine weitere wichtige Neuerung ist die Unterstützung für „Open Gate“-Aufnahmen. Dabei wird die gesamte Sensorfläche genutzt, was im Schnitt mehr Spielraum für unterschiedliche Bildformate, beispielsweise für vertikale Videos auf Social-Media-Plattformen, lässt.
Praktische Verbesserungen im Detail
Canon hat auch an kleine, aber wichtige Details für den professionellen Einsatz gedacht. Eine neue Tally-Lampe an der Vorderseite signalisiert deutlich sichtbar, wenn eine Aufnahme läuft. Dies ist besonders bei Produktionen mit mehreren Personen hilfreich.
Ein oft kritisierter Punkt des Vorgängermodells wurde ebenfalls behoben: Der anfällige Micro-HDMI-Anschluss wurde durch einen robusten Full-Size-HDMI-Anschluss (Typ A) ersetzt. Dies sorgt für eine stabilere Verbindung zu externen Monitoren und Rekordern.
Der Wechsel zu einem vollwertigen HDMI-Anschluss ist eine direkte Antwort auf das Feedback professioneller Anwender und erhöht die Zuverlässigkeit am Set erheblich.
Neues Speicherkonzept und verbesserter Autofokus
Eine der größten Änderungen betrifft die Speicherkarten. Während die EOS R6 Mark II über zwei SD-Kartensteckplätze verfügte, setzt die Mark III auf eine asymmetrische Konfiguration: einen Steckplatz für CFexpress Typ B und einen für SD-Karten.
CFexpress-Karten erreichen deutlich höhere Schreibgeschwindigkeiten, was für die hochauflösenden Videoformate und langen Fotoserien notwendig ist. Allerdings sind diese Karten teurer als SD-Karten, und die Verwaltung zweier unterschiedlicher Formate kann für manche Nutzer umständlich sein.
Geschwindigkeit von Speicherkarten
- SD UHS-II: Maximale theoretische Geschwindigkeit von ca. 312 MB/s.
- CFexpress Typ B: Maximale theoretische Geschwindigkeit von bis zu 4000 MB/s (in der Praxis oft 1500-1700 MB/s).
Auch das Autofokussystem wurde weiterentwickelt. Es ist nun möglich, das Gesicht einer bestimmten Person zu registrieren. Die Kamera priorisiert diese Person dann bei der kontinuierlichen Schärfenachführung, selbst wenn sich andere Personen im Bild befinden.
Überraschung: Ein lichtstarkes Objektiv für unter 500 Dollar
Neben der Kamera kündigte Canon auch ein neues Objektiv an, das für Aufsehen sorgt: das RF 45mm f/1.2 STM. Es handelt sich um eine kompakte Festbrennweite mit einer extrem hohen Lichtstärke von f/1.2, die beeindruckende Aufnahmen bei wenig Licht und eine sehr geringe Schärfentiefe ermöglicht.
Das Besondere ist der Preis: Mit 469,99 US-Dollar ist es eines der günstigsten Autofokus-Objektive mit dieser Lichtstärke auf dem Markt. Vergleichbare Objektive kosten oft weit über 1.500 US-Dollar. Um diesen Preis zu erreichen, verzichtet Canon auf eine aufwendige Wetterversiegelung (es ist kein L-Objektiv) und setzt auf digitale Korrekturen in der Kamera, um die Bildqualität zu optimieren.
Laut Canon-Vertreter Drew MacCallum ist das Objektiv nicht für „pingelige Pixel-Zähler“ gedacht, sondern für Kreative, die den besonderen Bildeindruck einer f/1.2-Blende zu einem erschwinglichen Preis suchen. Die Sonnenblende muss für 59,99 US-Dollar separat erworben werden. Das Objektiv soll Anfang Dezember ausgeliefert werden.
Preise und Verfügbarkeit
Die Canon EOS R6 Mark III wird ab dem 25. November 2025 erhältlich sein. Die Preise gestalten sich wie folgt:
- Nur Gehäuse: 2.799 US-Dollar
- Kit mit RF 24-105mm f/4-7.1 IS STM: 3.149 US-Dollar
- Kit mit RF 24-105mm f/4L IS USM: 4.049 US-Dollar





