Apple arbeitet an einer grundlegenden Überarbeitung seines Sprachassistenten Siri, um fortschrittliche Funktionen der künstlichen Intelligenz zu integrieren. Einem Bericht von Bloomberg zufolge testet das Unternehmen intern eine Anwendung, die in ihrer Funktionsweise an ChatGPT erinnert. Diese App dient als Testumgebung für Mitarbeiter, um die nächste Generation von Siri zu erproben, bevor sie für die Öffentlichkeit freigegeben wird.
Wichtige Erkenntnisse
- Apple testet eine interne, ChatGPT-ähnliche App zur Entwicklung der nächsten Siri-Generation.
- Das Unternehmen verfolgt eine vorsichtige Strategie und will KI nahtlos in das Nutzererlebnis integrieren, anstatt einen separaten Chatbot zu schaffen.
- Zwei Versionen von Siri werden entwickelt: eine mit Apples eigenen KI-Modellen und eine, die auf externe Modelle wie die von Google zurückgreift.
- Ein separates Projekt namens „Answers“ zielt darauf ab, eine KI-gestützte Suchfunktion zu entwickeln.
- Die Veröffentlichung der verbesserten Siri-Version ist für das Frühjahr des kommenden Jahres geplant.
Interne Tests mit neuer KI-Plattform
Der Technologiekonzern hat eine interne App entwickelt, die es Mitarbeitern ermöglicht, neue KI-Funktionen auszuprobieren. Diese Anwendung ist nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, sondern dient ausschließlich als Werkzeug für Tests und Feedback. Die Funktionsweise ähnelt bekannten Chatbots und erlaubt es den Nutzern, Konversationen über verschiedene Themen zu führen.
Zu den Merkmalen der internen Test-App gehören die Möglichkeit, vergangene Chats zu speichern und wieder aufzurufen. Dies ermöglicht längere, zusammenhängende Dialoge, bei denen der Kontext erhalten bleibt. Durch diesen Ansatz kann Apple wertvolle Daten darüber sammeln, wie eine konversationsbasierte KI in der Praxis genutzt wird.
Hintergrund: Der Aufstieg generativer KI
Generative KI-Modelle wie ChatGPT von OpenAI haben in den letzten Jahren die Technologielandschaft verändert. Sie können menschenähnliche Texte erstellen, Fragen beantworten und komplexe Aufgaben lösen. Viele große Technologieunternehmen, darunter Google und Microsoft, haben bereits ähnliche Technologien in ihre Produkte integriert. Apple steht nun unter Druck, mit diesen Entwicklungen Schritt zu halten.
Apples vorsichtige KI-Strategie
Trotz der Entwicklung einer Chatbot-ähnlichen Anwendung ist die Führungsebene von Apple Berichten zufolge noch nicht vollständig von der Nützlichkeit einer eigenständigen Chat-Schnittstelle überzeugt. Die Strategie des Unternehmens zielt darauf ab, künstliche Intelligenz auf eine Weise zu integrieren, die sich für die Nutzer natürlich und unaufdringlich anfühlt.
Craig Federighi, Apples Senior Vice President of Software Engineering, erklärte Anfang des Jahres die Philosophie des Unternehmens. Apple möchte keine separate Anwendung schaffen, die Nutzer aktiv öffnen müssen. Stattdessen soll die KI tief in das Betriebssystem und die Apps integriert werden, um alltägliche Aufgaben zu erleichtern.
„Wir wollen keine separate Chatbot-App entwickeln. Unser Ziel ist es, KI zu entwerfen, die sich natürlich in alles einfügt, was die Nutzer tun“, so die sinngemäße Aussage von Federighi, die Apples Fokus auf eine nahtlose Integration unterstreicht.
Dieser Ansatz zeigt, dass Apple bei der Einführung von KI-Funktionen einen überlegten Weg wählt. Der Fokus liegt auf praktischem Nutzen im Alltag statt auf der bloßen Demonstration technologischer Fähigkeiten.
Zwei Entwicklungsstränge für die neue Siri
Um die bestmögliche Technologie zu finden, verfolgt Apple bei der Entwicklung der neuen Siri einen zweigleisigen Ansatz. Das Unternehmen arbeitet parallel an zwei unterschiedlichen Versionen des Sprachassistenten.
Eigene KI-Modelle und externe Partner
Eine Version der neuen Siri basiert vollständig auf Apples eigenen, intern entwickelten KI-Modellen. Dies gibt dem Unternehmen die volle Kontrolle über die Technologie, die Datensicherheit und das Nutzererlebnis. Gleichzeitig wird eine zweite Version entwickelt, die auf Modelle von externen Partnern wie Google zurückgreift. Dieser parallele Ansatz ermöglicht es Apple, verschiedene Technologien zu bewerten und die leistungsfähigste Lösung für seine Produkte auszuwählen.
Projekt „Answers“ als separate Initiative
Neben der Siri-Überarbeitung arbeitet Apple an einem weiteren KI-Projekt mit dem Namen „Answers“. Dieses Projekt zielt darauf ab, eine Suchfunktion im Stil von ChatGPT zu entwickeln, die ebenfalls auf Apples eigener KI-Technologie basiert. Dies könnte eine zukünftige Alternative oder Ergänzung zu traditionellen Suchmaschinen darstellen.
Geplante Verbesserungen und Zeitplan
Das Ziel von Apple ist es, die verbesserte Version von Siri bis zum nächsten Frühjahr fertigzustellen. Die neue Version soll erhebliche Fortschritte in Bezug auf Funktionalität und Intelligenz bieten. Zu den erwarteten Verbesserungen gehören erweiterte In-App-Aktionen, die es Siri ermöglichen, komplexere Aufgaben innerhalb von Anwendungen auszuführen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Personalisierung. Die neue Siri soll in der Lage sein, den Kontext besser zu verstehen und personalisierte Antworten und Aktionen basierend auf den Gewohnheiten und Vorlieben des Nutzers anzubieten. Dies würde die Interaktion mit dem Assistenten deutlich natürlicher und effizienter gestalten.
Die aktuellen Entwicklungen deuten darauf hin, dass Apple seine Bemühungen im Bereich der künstlichen Intelligenz intensiviert. Während Konkurrenten bereits fortgeschrittene KI-Produkte auf dem Markt haben, scheint Apple einen bedachten und auf Integration ausgerichteten Weg zu wählen, um seine Position im Wettbewerb zu stärken.





