Das KI-Unternehmen Anthropic erweitert den Zugang zu seinem Programmierassistenten Claude Code erheblich. Entwickler können das Werkzeug ab sofort über eine neue Weboberfläche nutzen und eine Vorschauversion in der iOS-App testen. Diese Schritte sollen die Hürden für den Einsatz von KI-gestützter Softwareentwicklung senken und den Prozess intuitiver gestalten.
Bisher war der Zugriff auf Claude Code hauptsächlich über Kommandozeilen-Tools möglich, was eine gewisse Einarbeitung erforderte. Mit der Einführung der grafischen Benutzeroberfläche im Browser wird der Dienst nun einer breiteren Zielgruppe von Programmierern zugänglich gemacht, die eine visuellere und direktere Arbeitsweise bevorzugen.
Das Wichtigste in Kürze
- Web-Zugang: Claude Code ist jetzt über eine Weboberfläche verfügbar, die eine direkte Anbindung an GitHub-Repositories ermöglicht.
- iOS-App: Eine frühe Vorschauversion des KI-Assistenten wurde in die offizielle Anthropic iOS-App integriert.
- Sicherheit: Alle Aufgaben laufen in isolierten Sandbox-Umgebungen, um Code und Anmeldedaten zu schützen.
- Verfügbarkeit: Die neuen Funktionen stehen Nutzern der Pro- und Max-Tarife zur Verfügung.
Ein neuer Weg zur Code-Erstellung
Seit seiner Einführung vor rund acht Monaten hat sich Claude Code zu einem wichtigen Produkt für Anthropic entwickelt. Der KI-Assistent hilft Entwicklern dabei, Code zu schreiben, zu überprüfen und zu optimieren. Die neue Weboberfläche soll diesen Prozess nun grundlegend vereinfachen. Anstatt komplexe Befehle in ein Terminal eingeben zu müssen, können Nutzer ihre Aufgaben in natürlicher Sprache beschreiben.
Um zu beginnen, müssen Entwickler Claude mit ihren GitHub-Repositories verbinden. Danach können sie ihre Anforderungen formulieren, und der Assistent beginnt mit der Arbeit. Ein wesentlicher Vorteil der neuen Oberfläche ist die Transparenz: Claude liefert während der Bearbeitung kontinuierlich Fortschritts-Updates. Nutzer haben zudem die Möglichkeit, den Prozess in Echtzeit durch zusätzliche Anweisungen zu steuern.
Parallele Aufgaben und intuitive Steuerung
Ein weiteres nützliches Merkmal der Web-Plattform ist die Fähigkeit, mehrere Programmieraufgaben parallel auszuführen. Dies kann die Effizienz bei komplexen Projekten deutlich steigern, bei denen an verschiedenen Teilen des Codes gleichzeitig gearbeitet werden muss. Die Interaktion bleibt dabei stets dialogbasiert und intuitiv, was den Einstieg erleichtert.
Hintergrund: Der Markt für KI-Programmierassistenten
Anthropic positioniert sich mit Claude Code in einem stark umkämpften Markt. Werkzeuge wie GitHub Copilot von Microsoft haben bereits eine große Nutzerbasis etabliert. Durch die Vereinfachung des Zugangs und den Fokus auf Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit versucht Anthropic, sich eine eigene Nische zu schaffen und Entwickler anzusprechen, die eine Alternative zu den bestehenden Lösungen suchen.
Sicherheit als oberste Priorität
Die Sicherheit von Quellcode und sensiblen Daten ist für Entwickler von entscheidender Bedeutung. Anthropic hat diesen Aspekt bei der Gestaltung der neuen Plattform besonders berücksichtigt. Das Unternehmen betont, dass jede von Claude Code ausgeführte Aufgabe in einer vollständig isolierten Sandbox-Umgebung stattfindet. Diese Umgebung verfügt über strenge Einschränkungen für den Netzwerk- und Dateisystemzugriff.
Auch die Interaktion mit externen Diensten wie GitHub wurde abgesichert. Laut Anthropic werden alle Git-Operationen über einen sicheren Proxy-Dienst abgewickelt. Dieser Mechanismus stellt sicher, dass Claude nur auf autorisierte Repositories zugreifen kann.
„Git-Interaktionen werden über einen sicheren Proxy-Dienst abgewickelt, der sicherstellt, dass Claude nur auf autorisierte Repositories zugreifen kann – das hilft, Ihren Code und Ihre Anmeldeinformationen während des gesamten Arbeitsablaufs zu schützen“, erklärte ein Sprecher von Anthropic.
Sicherheitsarchitektur im Überblick
- Isolierte Sandbox: Jede Aufgabe wird in einer eigenen, abgeschotteten Umgebung ausgeführt.
- Netzwerkbeschränkungen: Der Zugriff auf externe Netzwerke ist streng kontrolliert.
- Sicherer Git-Proxy: Verhindert unbefugten Zugriff auf Code-Repositories.
Claude Code für unterwegs: Die iOS-Vorschau
Neben der Weboberfläche hat Anthropic auch eine Vorschau von Claude Code für seine iOS-App veröffentlicht. Damit können Entwickler einfache Aufgaben auch von ihrem iPhone aus erledigen. Das Unternehmen weist jedoch darauf hin, dass es sich hierbei um eine sehr frühe Version handelt.
Die Funktionalität auf dem Mobilgerät ist naturgemäß eingeschränkter als auf dem Desktop. Dennoch signalisiert dieser Schritt das Bestreben, den KI-Assistenten auf so vielen Plattformen wie möglich verfügbar zu machen. Anthropic erklärte, dass man auf das Feedback der Nutzer hoffe, um die mobile Erfahrung schnell zu verbessern und weiterzuentwickeln.
Verfügbarkeit und nächste Schritte
Die neue Weboberfläche für Claude Code steht ab sofort für alle Nutzer der Pro- und Max-Abonnements zur Verfügung. Es ist wichtig zu beachten, dass die Nutzung der Cloud-Sitzungen auf die bestehenden Ratenbegrenzungen angerechnet wird, die auch für andere Claude-Code-Nutzungen gelten.
Mit der Erweiterung auf Web und iOS macht Anthropic einen strategisch wichtigen Schritt, um die Akzeptanz seines KI-Programmierassistenten zu erhöhen. Indem das Unternehmen die Nutzung vereinfacht und gleichzeitig hohe Sicherheitsstandards verspricht, könnte es gelingen, neue Nutzergruppen zu erschließen und im Wettbewerb mit anderen Anbietern weiter an Boden zu gewinnen. Die kommenden Monate werden zeigen, wie die Entwicklergemeinschaft die neuen Werkzeuge annimmt und welches Feedback zur Weiterentwicklung der Plattform beiträgt.





