Samsung hat offiziell sein Mixed-Reality-Headset vorgestellt, das unter dem Codenamen „Project Moohan“ entwickelt wurde. Das Gerät positioniert sich als direkter Konkurrent zu Apples Vision Pro und setzt dabei auf einen entscheidenden Vorteil: tief integrierte künstliche Intelligenz. Erste Tests von Prototypen deuten darauf hin, dass die KI-Funktionen das Nutzererlebnis grundlegend verändern könnten.
Die wichtigsten Punkte
- Samsung enthüllt sein neues XR-Headset, bekannt als „Project Moohan“.
- Der Hauptunterschied zur Apple Vision Pro sind die integrierten KI-Funktionen von Google Gemini.
- Die KI kann die Umgebung des Nutzers in Echtzeit analysieren und kontextbezogene Informationen liefern.
- Wichtige Details wie der offizielle Name, der Preis und das genaue Erscheinungsdatum sind noch unbekannt.
Ein neuer Ansatz für Mixed Reality
Während Apple mit der Vision Pro auf ein nahtloses räumliches Betriebssystem setzt, verfolgt Samsung einen anderen Weg. Im Mittelpunkt des neuen Headsets steht die Integration von künstlicher Intelligenz. Erste Berichte von Testern, die einen Prototyp ausprobieren durften, heben hervor, wie die KI das Gerät von anderen abhebt. Es geht nicht nur darum, Apps in einem virtuellen Raum darzustellen, sondern darum, die reale Welt intelligent zu erweitern.
Die Basis dafür bildet Googles KI-Modell Gemini. Nutzer können jederzeit eine Konversation mit der KI starten, die im Hintergrund aktiv bleibt. Dies ermöglicht eine natürliche und direkte Interaktion, ohne Menüs durchsuchen zu müssen.
Gemini als ständiger Begleiter
Die wohl beeindruckendste Funktion des neuen Headsets ist die multimodale Fähigkeit von Gemini. Die KI kann durch die Kameras des Geräts sehen, was der Nutzer sieht, und darauf reagieren. Dies eröffnet eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten, die weit über das hinausgehen, was aktuelle Konkurrenzprodukte bieten.
Ein Nutzer könnte beispielsweise ein Schild in einer fremden Sprache betrachten und die KI bitten, es live zu übersetzen. Oder man könnte auf ein historisches Gebäude blicken und Gemini nach dessen Geschichte fragen. Die KI analysiert das Sichtfeld und liefert relevante Informationen in Echtzeit.
Praktische KI-Anwendungen
- Live-Übersetzung: Schilder und Texte in der Umgebung werden sofort übersetzt.
- Kontextbezogene Informationen: Fragen zu Objekten oder Orten im Sichtfeld werden direkt beantwortet.
- Interaktive Hilfe: Die KI könnte Anleitungen für Reparaturen geben, indem sie die realen Objekte erkennt.
Der entscheidende Unterschied zur Konkurrenz
Dieser KI-gestützte Ansatz stellt einen fundamentalen Unterschied zur Apple Vision Pro dar. Während Apples Gerät für seine hohe Displayqualität und die intuitive Steuerung gelobt wird, fehlen ihm bisher tiefgreifende KI-Funktionen. Apple hat zwar „Apple Intelligence“ angekündigt, doch eine Integration in visionOS wird voraussichtlich noch dauern.
„Dies ist ein massiver Unterschied zur Vision Pro, die keine KI-Funktionen hat und wahrscheinlich auch in nächster Zeit keine bekommen wird“, kommentierte ein Technik-Experte, der den Prototyp testen konnte.
Samsung und Google scheinen hier einen strategischen Vorteil zu nutzen, indem sie ihre Stärken im Bereich der künstlichen Intelligenz direkt in die neue Hardware-Plattform einbringen. Das Betriebssystem, bekannt als Android XR, scheint dabei auf Augenhöhe mit Apples visionOS zu sein, bietet aber durch die KI eine völlig neue Ebene der Interaktion.
Die vier großen offenen Fragen
Trotz der offiziellen Vorstellung bleiben entscheidende Fragen unbeantwortet, die über den Erfolg des Geräts entscheiden werden. Samsung hielt sich bei der Präsentation zu vier wichtigen Punkten bedeckt.
Was wir noch nicht wissen
- Der offizielle Name: „Project Moohan“ ist nur ein Codename. Der finale Produktname wurde noch nicht bekannt gegeben.
- Finale Ausstattung: Es ist unklar, ob das vorgestellte Gerät dem finalen Produkt entspricht oder ob noch weitere Funktionen hinzukommen werden.
- Verfügbarkeit: Samsung hat bestätigt, dass der Verkaufsstart erst im nächsten Jahr erfolgen wird, nannte aber kein genaues Datum.
- Der Preis: Die Kosten sind der vielleicht wichtigste Faktor. Der hohe Preis der Vision Pro hat sie zu einem Nischenprodukt gemacht. Samsungs Preisstrategie wird entscheidend sein.
Besonders der Preis wird mit Spannung erwartet. Sollte es Samsung gelingen, sein Headset deutlich günstiger anzubieten als Apple, könnte das Unternehmen einen breiteren Markt ansprechen. Eine aggressive Preisgestaltung könnte den Wettbewerb im noch jungen Markt für räumliche Computer erheblich anheizen.
Bedeutung für den gesamten Markt
Auch für Nutzer, die fest im Apple-Ökosystem verankert sind, ist die Ankündigung von Samsung eine wichtige Entwicklung. Echter Wettbewerb ist ein starker Motor für Innovation und kann zu schnelleren Entwicklungszyklen und besseren Preisen für Verbraucher führen.
Der Vorstoß von Samsung zwingt Apple, seine eigene Strategie für die Vision Pro zu überdenken und die Integration von KI zu beschleunigen. Langfristig könnten beide Unternehmen davon profitieren, indem sie gemeinsam die Anwendungsfälle für diese neue Technologiekategorie definieren und ein breiteres Publikum dafür begeistern.
Die kommenden Monate werden zeigen, wie Samsung die offenen Fragen beantwortet. Bis dahin bleibt die Tech-Welt gespannt, ob das Unternehmen mit seinem KI-Ansatz den Grundstein für die nächste Generation des Personal Computing legen kann.





