Für Hunderte von Millionen Nutzern von Windows 10 nähert sich eine wichtige Frist. Am 14. Oktober 2025 endet der offizielle Support für das Betriebssystem. Microsoft hat jedoch ein Programm für erweiterte Sicherheitsupdates (ESU) angekündigt, das für das erste Jahr kostenlos ist und Nutzern mehr Zeit für einen Umstieg verschafft.
Die wichtigsten Fakten
- Der reguläre Support für Windows 10 endet am 14. Oktober 2025.
- Microsoft bietet ein kostenloses erstes Jahr erweiterter Sicherheitsupdates (ESU) an.
- Die Anmeldung zum ESU-Programm ist auch nach der Frist möglich, birgt aber Risiken.
- Fast 40 Prozent aller Windows-Computer laufen noch mit Windows 10.
- Datenschutzexperten sehen Vorteile bei der Nutzung von lokalen Konten in Windows 10.
Das Support-Ende für Windows 10 rückt näher
Der 14. Oktober 2025 markiert einen entscheidenden Wendepunkt für das beliebte Betriebssystem Windows 10. Ab diesem Datum wird Microsoft keine regelmäßigen Sicherheitsupdates, nicht sicherheitsrelevante Updates oder assistierten Support mehr bereitstellen. Computer, die weiterhin mit Windows 10 betrieben werden, sind dann anfälliger für Viren, Malware und andere Cyber-Bedrohungen.
Diese Situation betrifft eine erhebliche Anzahl von Anwendern. Viele Computer erfüllen nicht die strengen Hardware-Anforderungen für ein Upgrade auf Windows 11, obwohl sie ansonsten voll funktionsfähig sind. Um einen abrupten Übergang zu vermeiden und die Sicherheit zu gewährleisten, hat Microsoft eine Übergangslösung geschaffen.
Was bedeutet "End of Life" für Software?
Wenn ein Softwareprodukt sein "End of Life" (EOL) oder Support-Ende erreicht, stellt der Hersteller die aktive Unterstützung ein. Das bedeutet, es werden keine neuen Funktionen mehr entwickelt und, was noch wichtiger ist, keine Sicherheitslücken mehr geschlossen. Die Weiternutzung solcher Software stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar.
Das kostenlose ESU-Programm als Lösung
Microsoft bietet allen Nutzern von Windows 10 ein Programm für erweiterte Sicherheitsupdates (Extended Security Updates, ESU) an. Das Besondere daran ist, dass das erste Jahr dieser Updates, also bis zum 14. Oktober 2026, kostenlos ist. Dieses Angebot soll den Druck von Privatpersonen und Unternehmen nehmen, sofort neue Hardware anschaffen zu müssen.
Nutzer müssen sich aktiv für das ESU-Programm anmelden, um die Updates zu erhalten. Die Anmeldung sorgt dafür, dass der Computer nahtlos weiterhin kritische Sicherheitspatches erhält. Wer sich anmeldet, ist also für ein weiteres Jahr geschützt.
Flexibilität bei der Anmeldung
Obwohl Microsoft empfiehlt, sich vor dem 14. Oktober 2025 für das Programm zu registrieren, besteht eine gewisse Flexibilität. Eine Anmeldung ist theoretisch während der gesamten Laufzeit des ESU-Programms möglich. Wer sich jedoch erst später anmeldet, setzt seinen PC in der Zwischenzeit einem Risiko aus.
Microsoft warnt: „Geräte sind vor der Registrierung anfälliger für Viren und Malware.“ Sobald die Anmeldung erfolgt ist, werden alle bis dahin verpassten Sicherheitsupdates nachinstalliert, um das System auf den neuesten Stand zu bringen.
Statistik zur Verbreitung von Windows 10
Laut der gemeinnützigen Organisation PIRG (Public Interest Research Group) laufen immer noch fast 40 % aller Windows-Computer mit Windows 10. Viele dieser Geräte sind technisch einwandfrei, scheitern aber an den spezifischen Hardware-Anforderungen von Windows 11, wie zum Beispiel einem TPM-2.0-Chip.
Windows 10 vs. Windows 11: Eine Frage des Datenschutzes
Während ein Upgrade auf Windows 11 aus Sicherheitssicht die langfristig empfohlene Lösung ist, gibt es auch Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes. Experten von Kaspersky weisen auf einen wichtigen Unterschied zwischen den beiden Betriebssystemen hin.
Bei der Installation von Windows 11 wird die Erstellung eines Microsoft-Kontos stark forciert. Dies integriert das Gerät tiefer in das Ökosystem von Microsoft, was laut Kaspersky zur Übertragung von Nutzerdaten führen kann.
„Die Anforderung eines Microsoft-Kontos während der Einrichtung integriert das Gerät in das Microsoft-Ökosystem, was zur Übertragung von Daten führen kann, einschließlich Aktivitätsprotokollen, Nutzungsmustern von Anwendungen und Standortinformationen (sofern aktiviert).“
Im Gegensatz dazu bietet Windows 10 eine einfachere Möglichkeit, ein lokales Benutzerkonto zu erstellen. Indem man während der Installation die Internetverbindung trennt, kann die Aufforderung zur Erstellung eines Microsoft-Kontos umgangen werden. Dies gibt Nutzern mehr Kontrolle über ihre Daten.
Die soziale Dimension des Wechsels
Die erzwungene Migration von einem funktionierenden Betriebssystem auf neue Hardware hat auch eine gesellschaftliche Komponente. Verbraucherschutzorganisationen wie PIRG warnen vor der Entstehung einer neuen „digitalen Kluft“.
Die strengen Kompatibilitätsanforderungen von Windows 11 könnten Millionen von voll funktionsfähigen PCs vorzeitig zu Elektroschrott machen. Dies betrifft vor allem Menschen, die sich nicht ohne Weiteres einen neuen Computer leisten können.
- Problem: Funktionierende Hardware wird als veraltet eingestuft.
- Folge: Nutzer ohne finanzielle Mittel für neue Geräte könnten vom digitalen Leben ausgeschlossen werden.
- Lösung: Das kostenlose ESU-Jahr verschafft Zeit und mildert das Problem vorerst ab.
Das einjährige kostenlose ESU-Programm ist ein wichtiger Schritt, um dieses Problem zu entschärfen. Es gibt Nutzern und Organisationen wertvolle Zeit, um den Übergang zu planen, ohne die Sicherheit zu gefährden. Der Fokus verlagert sich damit auf den 14. Oktober 2026, wenn das erste ESU-Jahr ausläuft und weitere Entscheidungen getroffen werden müssen.
Handlungsempfehlung für Windows-10-Nutzer
Für alle, die noch Windows 10 verwenden, ist die Botschaft klar: Handeln Sie, aber ohne in Panik zu verfallen. Die Anmeldung für das kostenlose ESU-Programm ist der wichtigste nächste Schritt. Sie stellt sicher, dass Ihr Computer nach dem 14. Oktober 2025 weiterhin geschützt bleibt.
Ein Upgrade auf Windows 11 bleibt die sicherste langfristige Option, sofern Ihre Hardware dies zulässt. Wer jedoch aus Hardware- oder Datenschutzgründen bei Windows 10 bleiben möchte oder muss, hat mit dem ESU-Programm eine verlässliche und vorerst kostenlose Alternative. Die Teilnahme am ESU-Programm schließt ein späteres Upgrade auf Windows 11 nicht aus.





