Microsoft hat ein bedeutendes Update für seine Copilot-Anwendung in Windows angekündigt. Nutzer können nun direkt aus der Chat-Oberfläche heraus Dokumente für Word, Excel und PowerPoint erstellen. Zusätzlich ermöglicht die neue Version eine Anbindung an persönliche Konten wie Gmail und Outlook, um Inhalte direkt zu durchsuchen.
Die Aktualisierung wird zunächst für alle Teilnehmer des Windows-Insider-Programms bereitgestellt, bevor sie zu einem späteren Zeitpunkt für alle Windows-11-Nutzer verfügbar gemacht wird.
Die wichtigsten Neuerungen
- Direkte Erstellung von Word-, Excel-, PowerPoint- und PDF-Dateien über die Copilot-Chatfunktion.
- Verbindung mit externen Konten wie Gmail, Outlook, Google Drive und OneDrive möglich.
- Durchsuchen von E-Mails, Kontakten und Dateien in den verknüpften Diensten.
- Die Funktion zur Kontoverknüpfung ist optional und muss vom Nutzer aktiv eingerichtet werden.
Produktivität direkt im Chat-Fenster
Die neueste Version von Copilot für Windows zielt darauf ab, den Arbeitsablauf von Nutzern erheblich zu vereinfachen. Anstatt mehrere Programme öffnen zu müssen, können Ideen und Daten nun direkt in Dokumente umgewandelt werden. Ein einfacher Befehl im Chat genügt, um ein neues Word-Dokument, eine Excel-Tabelle oder eine PowerPoint-Präsentation zu generieren.
„Mit nur einer Eingabeaufforderung können Sie Ideen, Notizen und Daten sofort in teilbare und bearbeitbare Dokumente umwandeln, ohne zusätzliche Schritte oder Werkzeuge“, erklärte das Copilot-Team von Microsoft in einer Mitteilung. Diese Funktion soll den Prozess von der Idee bis zum fertigen Dokument beschleunigen.
Automatischer Export
Laut Microsoft wird bei Antworten von Copilot, die 600 Zeichen oder mehr umfassen, automatisch eine Export-Schaltfläche angezeigt. Damit können Nutzer den generierten Text mit einem Klick direkt in Word, PowerPoint, Excel oder als PDF-Datei speichern.
Verbindung zu persönlichen Datenquellen
Eine weitere zentrale Neuerung ist die Möglichkeit, Copilot mit externen Cloud-Diensten und E-Mail-Konten zu verbinden. Diese Funktion ist optional und erfordert die explizite Zustimmung des Nutzers. Nach der Einrichtung kann der KI-Assistent auf Informationen aus den verknüpften Konten zugreifen, um Anfragen zu beantworten.
Unterstützte Dienste und Anwendungsfälle
Die neue Konnektivitätsfunktion, die im Einstellungsbereich der App unter „Connectors“ zu finden ist, unterstützt eine Reihe von Diensten:
- Outlook
- Gmail
- Google Kalender
- Google Kontakte
- OneDrive
- Google Drive
Durch diese Integration können Nutzer beispielsweise Copilot bitten, alle Rechnungen eines bestimmten Unternehmens in ihrem Gmail-Posteingang zu finden oder die E-Mail-Adresse eines Kontakts aus Outlook abzurufen. Der Zugriff erfolgt dabei nur nach aktiver Verknüpfung durch den Nutzer.
„Dies ist eine Opt-in-Funktion, und Sie müssen ein Outlook- oder Google-Konto explizit im Connectors-Bereich der App verknüpfen.“
Strategische Einordnung der neuen Funktionen
Die Erweiterung von Copilot ist ein strategischer Schritt von Microsoft, um die Nützlichkeit seines KI-Assistenten im Windows-Betriebssystem zu erhöhen. Die Integration von Drittanbieter-Diensten wie Google Drive und Gmail zeigt den Versuch, über das eigene Ökosystem hinaus Relevanz zu schaffen.
Wettbewerb im KI-Markt
Die neuen Funktionen von Copilot ähneln Integrationen, die OpenAI für sein Konkurrenzprodukt ChatGPT bereits früher in diesem Jahr eingeführt hat. Dort können Nutzer ebenfalls ihre Konten bei Google Drive und Dropbox verknüpfen, um auf persönliche Dateien zuzugreifen. Microsofts Schritt kann als direkte Antwort auf diese Entwicklung verstanden werden, um die Wettbewerbsfähigkeit von Copilot zu sichern.
Diese Updates werden auch im Kontext einer bevorstehenden Überarbeitung der OneDrive-App für Windows gesehen, die Microsoft für das kommende Jahr plant. Die neue OneDrive-Version soll ebenfalls stärker auf KI-Funktionen setzen, darunter eine neue Galerieansicht und KI-gestützte Diashows.
Verfügbarkeit und Ausblick
Die aktualisierte Copilot-App wird schrittweise ausgerollt. Zuerst erhalten Windows-Insider Zugang zu den neuen Funktionen, um Feedback zu sammeln und mögliche Fehler zu beheben. Nach dieser Testphase ist eine breite Veröffentlichung für alle Nutzer von Windows 11 geplant. Ein genauer Zeitplan für die allgemeine Verfügbarkeit wurde von Microsoft noch nicht bekannt gegeben.
Mit diesen Neuerungen positioniert sich Copilot zunehmend als zentrale Schnittstelle für Produktivitätsaufgaben direkt im Betriebssystem. Die Fähigkeit, sowohl Dokumente zu erstellen als auch persönliche Daten aus verschiedenen Quellen abzurufen, macht den Assistenten zu einem mächtigeren Werkzeug für den täglichen Gebrauch.





