Metas neue Smart-Brille mit integriertem Display, die Meta Ray-Ban Display, war nur zwei Tage nach ihrer Markteinführung in den USA in den meisten verfügbaren Geschäften ausverkauft. Das Unternehmen reagiert auf die unerwartet hohe Nachfrage und plant, die Lagerbestände aufzufüllen und die Anzahl der Verkaufsstellen zu verdoppeln, wie Technikvorstand Andrew Bosworth bestätigte.
Wichtige Erkenntnisse
- Die Meta Ray-Ban Display war innerhalb von 48 Stunden nach Verkaufsstart in den meisten US-Geschäften vergriffen.
- Meta-Technikvorstand Andrew Bosworth kündigte Nachschub und eine Verdopplung der Verkaufsstandorte an.
- Der Verkaufsstart war für viele Kunden unübersichtlich, da Termine für Vorführungen monatelang ausgebucht waren und die Lagerbestände begrenzt waren.
- Die Brille kombiniert bekannte Smart-Glass-Funktionen mit einem Display im rechten Glas, das über ein Armband gesteuert wird.
Hohe Nachfrage übertrifft Erwartungen
Die Einführung der Meta Ray-Ban Display verlief für Meta äußerst erfolgreich. Das Produkt, das für 800 US-Dollar verkauft wird, fand bei den Verbrauchern großen Anklang. Die Nachfrage überstieg schnell die verfügbaren Bestände in den ausgewählten Geschäften von Best Buy, LensCrafters, Sunglass Hut und Ray-Ban.
Andrew Bosworth, Chief Technology Officer bei Meta, äußerte sich auf der Plattform Threads zu dem erfolgreichen Start. Er betonte, dass die Reaktion der Kunden stärker als erwartet ausgefallen sei.
„Die Meta Ray-Ban Display hat einen fulminanten Start hingelegt! Fast jedes Geschäft, das wir im ganzen Land beliefert haben, ist ausverkauft, und die Vorführtermine sind bis in den November hinein fast vollständig ausgebucht“, so Bosworth.
Als Reaktion auf die Engpässe kündigte das Unternehmen an, die Produktion hochzufahren. „Nachschub ist auf dem Weg, und wenn die Geschäfte ausverkauft sind, können sie Sie auf eine Warteliste setzen oder eine Nachbestellung aufgeben. Diesen Monat werden wir die Anzahl der Standorte verdoppeln, um die Kapazität zu erhöhen“, erklärte Bosworth weiter.
Was ist die Meta Ray-Ban Display?
Die Meta Ray-Ban Display ist eine Weiterentwicklung der bereits bekannten Ray-Ban Meta Smart-Brille. Das entscheidende neue Merkmal ist ein kleines, fest installiertes Heads-up-Display (HUD) im rechten Brillenglas. Dieses Display ermöglicht es dem Träger, digitale Informationen direkt im Sichtfeld zu sehen, ohne ein Smartphone zur Hand nehmen zu müssen.
Steuerung über das Meta Neural Band
Die Interaktion mit der Benutzeroberfläche erfolgt nicht über Berührungen an der Brille, sondern über ein mitgeliefertes Armband, das „Meta Neural Band“. Dieses Armband nutzt eine Technologie namens Oberflächen-Elektromyographie (sEMG), um die Muskelaktivierungen im Handgelenk zu erfassen, die Fingerbewegungen steuern. Dadurch können Nutzer durch Gesten mit dem Display interagieren.
Das Armband verfügt über haptisches Feedback, ist nach IPX7-Standard wasserdicht und bietet laut Meta eine Akkulaufzeit von etwa 18 Stunden.
Technische Spezifikationen im Überblick
- Display: Monokulares HUD mit ca. 20 Grad diagonalem Sichtfeld
- Auflösung: 600 x 600 Pixel (42 Pixel pro Grad)
- Helligkeit: Bis zu 5000 Nits
- Gewicht: 69 Gramm (Standard-Modell: 52 Gramm)
- Akkulaufzeit (Brille): Ca. 6 Stunden bei normaler Nutzung
- Besonderheit: Nur 2 % Lichtaustritt, wodurch das Display für Außenstehende kaum sichtbar ist.
Funktionen und Anwendungsbereiche
Die Kombination aus Brille, Display und Armband ermöglicht eine Reihe von Funktionen, die den Alltag erleichtern sollen. Die Nutzer können auf verschiedene Dienste zugreifen, ohne ihr Smartphone aus der Tasche zu holen.
Zu den Kernfunktionen gehören:
- Meta AI mit visueller Unterstützung: Der KI-Assistent kann Fragen beantworten und Informationen basierend auf dem, was der Nutzer sieht, bereitstellen.
- Kommunikation: Nachrichten und Videoanrufe über WhatsApp, Messenger und Instagram sowie die Anzeige von Benachrichtigungen vom Smartphone.
- Kamerafunktionen: Eine Vorschau und Zoom-Funktion für die integrierte Kamera zur Aufnahme von Fotos und Videos.
- Navigation: Eine Minikarte für die Fußgängernavigation, die in 28 Städten verfügbar ist.
- Übersetzung: Live-Untertitel und Übersetzungen für Gespräche in Echtzeit.
- Musiksteuerung: Wiedergabe, Pausieren und Überspringen von Musiktiteln.
Für Dezember ist ein Software-Update geplant, das es Nutzern ermöglichen soll, Text durch Wischgesten mit dem Zeigefinger auf einer beliebigen physischen Oberfläche einzugeben.
Ein unübersichtlicher Verkaufsstart für Kunden
Trotz des kommerziellen Erfolgs war der Verkaufsstart für viele Interessenten eine Herausforderung. Die Brille ist bisher nur in den USA und nur in ausgewählten Geschäften erhältlich. In vielen Fällen war für den Kauf eine Terminbuchung für eine Vorführung erforderlich.
Diese Termine waren schnell vergriffen. Bereits am Tag der Veröffentlichung waren die meisten Slots bis Mitte Oktober ausgebucht, an einigen Standorten sogar bis in den November oder Dezember. Dies führte dazu, dass viele potenzielle Käufer zunächst leer ausgingen.
Warum sind Vorführungen erforderlich?
Laut Andrew Bosworth hat sich Meta bewusst für einen Verkauf mit obligatorischer Vorführung entschieden. „Zwischen der Display-Brille und dem neuronalen Armband handelt es sich um zwei Technologien, die fast niemand zuvor erlebt hat. Bei der ersten Einführung wollen wir sicherstellen, dass die Leute die richtige Passform und die beste Einführung erhalten, bevor sie kaufen“, erklärte er. Das Unternehmen wolle damit ein optimales Nutzererlebnis von Anfang an gewährleisten.
Berichte von Kunden schildern einen teilweise chaotischen Ablauf. Einige Käufer, darunter auch Journalisten von Fachmedien wie UploadVR, berichteten von leeren Regalen und schlecht informierten Mitarbeitern in den Geschäften. Andere mussten mehrere Filialen in einer Stadt aufsuchen, um eines der letzten verfügbaren Modelle zu finden, wobei oft nicht alle Größen des Neural Band vorrätig waren.
Diese Schwierigkeiten deuten darauf hin, dass Meta entweder die Nachfrage stark unterschätzt hat oder mit Produktions- und Logistikengpässen zu kämpfen hatte. Für viele frühe Anwender war der Kaufprozess frustrierend, auch wenn das Interesse am Produkt selbst ungebrochen hoch ist.





