Auf der jährlichen Entwicklerkonferenz Meta Connect 2025 hat das Unternehmen drei neue Modelle von Smartglasses vorgestellt. Die Ankündigungen umfassen eine verbesserte Version der Ray-Ban Meta Brille, ein auf Sportler ausgerichtetes Modell von Oakley und mit den Ray-Ban Display Glasses die erste Brille des Unternehmens mit integriertem Bildschirm.
Die wichtigsten Ankündigungen
- Ray-Ban Meta (2. Generation): Eine Weiterentwicklung der bestehenden Smartglasses mit besserer Kamera und längerer Akkulaufzeit zum Preis von 379 US-Dollar.
- Oakley Meta Vanguard: Eine robuste Sportbrille mit zentral platzierter Kamera und Videostabilisierung für 499 US-Dollar.
- Meta Ray-Ban Display: Das erste Modell mit einem durchsichtigen Display für AR-Anwendungen, das 799 US-Dollar kostet und über ein spezielles Armband gesteuert wird.
Ein Trio neuer Wearables
Meta hat auf seinem Connect-Event 2025 seine bisher größte Erweiterung im Bereich der intelligenten Brillen präsentiert. CEO Mark Zuckerberg stellte insgesamt drei neue Geräte vor, die unterschiedliche Zielgruppen und Preispunkte abdecken. Die neuen Modelle bauen auf der bestehenden Partnerschaft mit EssilorLuxottica, dem Mutterkonzern von Ray-Ban und Oakley, auf.
Die vorgestellten Produkte zeigen eine klare Strategie: Einerseits wird die bestehende Technologie verbessert, andererseits wagt das Unternehmen den Schritt in Richtung echter Augmented Reality (AR) mit einem Display-Modell. Damit positioniert sich Meta weiterhin als einer der führenden Akteure im wachsenden Markt für Wearable Technology.
Hintergrund: Metas Smartglass-Strategie
Seit der ersten Kooperation mit Ray-Ban im Jahr 2023 hat Meta daran gearbeitet, intelligente Brillen alltagstauglicher zu machen. Die bisherigen Modelle konnten Audio abspielen und Fotos sowie Videos aufnehmen, verfügten aber über kein visuelles Interface. Die nun vorgestellten Produkte stellen den nächsten logischen Schritt in Metas langfristiger Vision für das Metaverse und Computer-Interaktionen dar.
Meta Ray-Ban Display: Der Schritt zur Augmented Reality
Die bedeutendste Neuerung ist die Meta Ray-Ban Display, die erste Smartglass von Meta mit einem integrierten, durchsichtigen Bildschirm. Dieses Modell stellt einen wichtigen Meilenstein für das Unternehmen dar und soll den Weg für zukünftige AR-Anwendungen ebnen.
Funktionen und Steuerung
Das Display der Brille kann Benachrichtigungen, Navigationsanweisungen, Textnachrichten und Informationen von KI-Assistenten direkt im Sichtfeld des Nutzers einblenden. Auch Videoanrufe sind möglich. Die Interaktion mit dem Display erfolgt nicht über eine Touch-Oberfläche an der Brille selbst, sondern über Gesten.
Für die Steuerung ist ein spezielles EMG-Armband erforderlich, das als „Meta Neural Band“ bezeichnet wird. Dieses Armband erfasst die neuronalen Signale, die vom Gehirn an die Hand gesendet werden, und ermöglicht so präzise Interaktionen wie das Wischen oder Tippen mit den Fingern in der Luft.
Preis und Verfügbarkeit
Die Meta Ray-Ban Display wird zu einem Preis von 799 US-Dollar auf den Markt kommen. Der Verkauf startet am 30. September zunächst in ausgewählten Geschäften in den USA, darunter Best Buy, LensCrafters und Ray-Ban Stores. Eine internationale Markteinführung in Kanada, Frankreich, Italien und Großbritannien ist für Anfang 2026 geplant.
Verbesserungen für Alltag und Sport
Neben dem AR-Modell hat Meta auch zwei weitere Brillen vorgestellt, die sich an bestehende Nutzergruppen richten und gezielte Verbesserungen bieten.
Ray-Ban Meta (2. Generation): Das Upgrade
Die zweite Generation der Ray-Ban Meta Smartglasses wurde in mehreren Kernbereichen optimiert. Das neue Modell kostet 379 US-Dollar, 80 Dollar mehr als der Vorgänger, bietet dafür aber auch deutliche Fortschritte.
- Kamera: Die Kamera wurde auf einen 12-Megapixel-Sensor aufgerüstet, der Videos in 3K Ultra HD mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde aufzeichnen kann.
- Akkulaufzeit: Die Nutzungsdauer der Brille selbst wurde auf bis zu acht Stunden bei „typischer Nutzung“ erhöht.
- Ladecase: Das mitgelieferte Ladecase liefert nun zusätzliche 48 Stunden Akkulaufzeit, im Vergleich zu 32 Stunden beim Vorgängermodell. Eine Schnellladefunktion ermöglicht es, die Brille in 20 Minuten auf 50 % aufzuladen.
- Speicher: Der interne Speicher wurde auf 32 GB verdoppelt.
- Wasserbeständigkeit: Die Brille ist nach IPX4-Standard gegen Spritzwasser geschützt.
Meta kündigte zudem an, dass im Herbst Software-Updates für alle seine KI-Brillen veröffentlicht werden, die Funktionen wie Hyperlapse- und Zeitlupenaufnahmen nachrüsten.
Oakley Meta Vanguard: Für Sportler entwickelt
Speziell für Athleten wurde die Oakley Meta Vanguard für 499 US-Dollar konzipiert. Dieses Modell zeichnet sich durch ein robustes Design mit den bekannten umlaufenden Rahmen von Oakley aus.
Eine zentrale Designänderung ist die Platzierung der Kamera: Sie befindet sich nun in der Mitte des Rahmens, direkt über dem Nasenrücken. Laut Meta soll diese Positionierung verhindern, dass ein Helm oder eine Mütze die Aufnahmen beeinträchtigt.
Technische Details der Oakley Vanguard
- Kamera: 12-Megapixel-Sensor mit einem Weitwinkelobjektiv von 122 Grad.
- Videofunktionen: Einstellbare Videostabilisierung sowie spezielle Modi für Zeitlupen- und Hyperlapse-Aufnahmen.
- Akku: Bis zu sechs Stunden ununterbrochene Musikwiedergabe oder neun Stunden bei gemischter Nutzung. Das Ladecase bietet weitere 36 Stunden.
- Robustheit: Die Brille wurde für den Einsatz bei extremen Temperaturen optimiert, sodass der Akku sowohl bei Kälte als auch bei Hitze zuverlässig funktioniert.
Ausblick auf Metas Ökosystem
Die Veranstaltung machte deutlich, dass Meta seine Hardware-Angebote weiter ausbaut und diversifiziert. Neben den Smartglasses wurde auch über die Weiterentwicklung der Metaverse-Plattform Horizon Worlds und das Quest-Betriebssystem gesprochen, das zukünftig auch von Drittherstellern wie ASUS und Lenovo für deren VR-Headsets genutzt werden soll.
Die Einführung von drei unterschiedlichen Smartglass-Modellen an einem Tag signalisiert Metas Ambition, die Technologie aus der Nische zu holen und für verschiedene Anwendungsfälle attraktiv zu machen – vom alltäglichen Gebrauch über den Sport bis hin zu den ersten Schritten in eine Augmented-Reality-Zukunft.