Google führt eine weitreichende Änderung für die Darstellung von Werbeanzeigen in seinen Suchergebnissen ein. Gesponserte Inhalte werden ab sofort in einem eigenen, ausblendbaren Bereich zusammengefasst. Diese Neuerung wird aktuell für Nutzer auf Desktop- und Mobilgeräten ausgerollt und verändert die Art und Weise, wie bezahlte und organische Ergebnisse voneinander getrennt werden.
Wichtige Fakten
- Gesponserte Suchergebnisse werden nun in einem einzigen Block am Anfang der Seite gebündelt.
- Eine einzelne, deutliche Kennzeichnung „Gesponsert“ markiert den gesamten Werbebereich.
- Nutzer können den Werbeblock über eine Schaltfläche ausblenden, müssen ihn aber zuvor vollständig ansehen.
- Die Änderung ersetzt die bisherige Praxis, bei der jeder einzelne Werbelink eine eigene Kennzeichnung erhielt.
Neues Design für mehr Übersichtlichkeit
Google überarbeitet die Präsentation von Werbung auf seinen Suchergebnisseiten. Bisher wurde jeder einzelne bezahlte Link mit einem kleinen „Gesponsert“-Hinweis versehen, was bei mehreren Anzeigen zu einer unübersichtlichen Liste führen konnte. Mit dem neuen Update werden alle bezahlten Ergebnisse in einem klar abgegrenzten Bereich am oberen Rand der Seite zusammengefasst.
Dieser Block erhält eine einzige, größere und dauerhaft sichtbare Überschrift „Gesponsert“. Laut Google soll diese Bündelung die Navigation für die Nutzer vereinfachen und die Unterscheidung zwischen bezahlten und organischen Suchergebnissen klarer gestalten.
Der direkte Vergleich: Alt gegen Neu
Die Umstellung markiert eine signifikante Veränderung in der visuellen Aufbereitung der Suchergebnisseite. Der Unterschied lässt sich am besten direkt gegenüberstellen:
- Altes System: Jeder gesponserte Link hatte eine eigene, individuelle „Gesponsert“-Markierung. Die Anzeigen waren optisch stärker in die organischen Ergebnisse integriert.
- Neues System: Alle gesponserten Links sind in einem separaten, einklappbaren Bereich zusammengefasst. Eine einzige, prominente Kennzeichnung gilt für den gesamten Block.
Diese neue Struktur schafft eine deutlichere visuelle Trennlinie, die es Nutzern erleichtern soll, Werbeinhalte auf den ersten Blick zu identifizieren.
Die Evolution der Werbekennzeichnung bei Google
Im Laufe der Jahre hat Google die Kennzeichnung von Anzeigen mehrfach angepasst. Früher wurden bezahlte Links deutlich als „Anzeigen“ (Ads) markiert, oft mit einer farblichen Hinterlegung. Um das Jahr 2020 herum erfolgte der Wechsel zur Bezeichnung „Gesponsert“ (Sponsored). Kritiker sahen darin den Versuch, die Werbung unauffälliger zu gestalten und stärker an organische Treffer anzugleichen. Die aktuelle Bündelung könnte als Reaktion auf die Forderung nach mehr Transparenz verstanden werden.
Die Funktion zum Ausblenden hat einen Haken
Ein zentrales neues Feature ist die Möglichkeit, den gesamten Block mit den gesponserten Ergebnissen zu verbergen. Am Ende des Werbebereichs befindet sich eine Schaltfläche mit der Aufschrift „Gesponserte Ergebnisse ausblenden“. Ein Klick darauf lässt den Bereich einklappen, sodass nur noch die Überschrift sichtbar bleibt.
Allerdings gibt es eine wichtige Einschränkung: Um die Anzeigen auszublenden, muss der Nutzer zunächst den gesamten Werbeblock passieren. Die Schaltfläche zum Einklappen befindet sich am unteren Ende des Blocks. Das bedeutet, dass die Werbeinhalte in jedem Fall zuerst gesehen werden müssen, bevor sie verborgen werden können.
Anzeigen sind Googles Kerngeschäft
Werbung ist die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle für Googles Mutterkonzern Alphabet. Im Jahr 2023 generierte der Bereich „Google Search & other“ einen Umsatz von über 175 Milliarden US-Dollar. Jede Änderung an der Darstellung von Anzeigen ist daher eine strategische Entscheidung, die darauf abzielt, die Nutzererfahrung zu verbessern, ohne das Kerngeschäft zu gefährden.
Was bedeutet die Änderung für die Nutzer?
Für Nutzer, die Werbung grundsätzlich meiden möchten, bringt die neue Funktion nur eine bedingte Verbesserung. Zwar lässt sich die Suchergebnisseite nach dem Ausblenden der Anzeigen übersichtlicher gestalten, doch der Kontakt mit der Werbung bleibt obligatorisch. Die neue Darstellung könnte jedoch die Erkennbarkeit von Werbung insgesamt erhöhen.
Kritische Stimmen und Googles Position
Google begründet die Umstellung offiziell mit einer einfacheren Navigation. Kritiker könnten jedoch einwenden, dass eine nutzerfreundlichere Lösung die Möglichkeit bieten würde, Werbung von vornherein auszublenden, ohne sie vorher ansehen zu müssen.
„Unser Ziel ist es, die Navigation auf der Suchergebnisseite noch einfacher zu machen und gleichzeitig für Transparenz bei gesponserten Inhalten zu sorgen.“ – So lässt sich die offizielle Kommunikation von Google zusammenfassen.
Es bleibt jedoch unwahrscheinlich, dass Google eine Funktion einführen würde, die es Nutzern erlaubt, das Anzeigen-Ökosystem vollständig zu umgehen. Das aktuelle Update stellt einen Kompromiss dar: mehr Klarheit und eine optionale Aufräumfunktion, aber erst, nachdem die Anzeigen ihre Wirkung entfalten konnten. Die Einführung erfolgt schrittweise und wird in den kommenden Wochen für alle Nutzer auf dem Desktop und auf mobilen Geräten verfügbar sein.





