Die Apple Watch Ultra 3 ist seit kurzem für 799 US-Dollar erhältlich und stellt die neueste Generation der robusten Smartwatch von Apple dar. Das Modell bringt gezielte Verbesserungen wie eine längere Akkulaufzeit, Satellitenkonnektivität und 5G-Unterstützung. Diese Neuerungen richten sich jedoch vor allem an Erstkäufer, während Besitzer des Vorgängermodells kaum zwingende Gründe für ein Upgrade finden dürften.
Wichtige Erkenntnisse
- Die Akkulaufzeit wurde offiziell von 36 auf 42 Stunden verlängert; in der Praxis sind 60 bis 70 Stunden bei normaler Nutzung möglich.
- Neue Funktionen umfassen Satellitenkommunikation für Notrufe und Textnachrichten sowie 5G-Mobilfunk.
- Das Display ist durch dünnere Ränder geringfügig größer, der Unterschied ist im Alltag jedoch kaum wahrnehmbar.
- Für Besitzer der Apple Watch Ultra 2 bietet das neue Modell nur minimale Anreize für einen Wechsel.
Ein Upgrade in kleinen Schritten
Apple verfolgt bei der Watch Ultra 3 eine Strategie der schrittweisen Verbesserung. Anstatt eines revolutionären Sprungs konzentriert sich das Unternehmen auf die Optimierung bewährter Funktionen. Die sichtbarste, wenn auch subtilste Änderung betrifft das Display. Durch schmalere Ränder wächst die Anzeigefläche minimal. Dieser Unterschied fällt jedoch nur im direkten Vergleich mit dem Vorgängermodell, der Ultra 2, auf.
Im täglichen Gebrauch ist die Vergrößerung des Bildschirms kein entscheidender Faktor. Ähnlich verhält es sich mit Software-Neuerungen wie der Gestensteuerung durch das Aneinandertippen von Fingern oder Benachrichtigungen bei Bluthochdruck. Diese Funktionen sind Teil des neuen Betriebssystems watchOS 26 und stehen somit auch auf älteren, kompatiblen Apple Watch-Modellen zur Verfügung. Sie sind kein exklusives Merkmal der Ultra 3.
Die Positionierung der Ultra-Serie
Seit ihrer Einführung zielt die Ultra-Serie auf eine Nische von Nutzern ab, die mehr als eine Standard-Smartwatch benötigen. Dazu gehören Extremsportler, Wanderer und Taucher, die auf Robustheit, präzises GPS und eine lange Akkulaufzeit angewiesen sind. Mit jeder Generation versucht Apple, diese Position zu festigen, ohne das grundlegende Konzept zu verändern.
Konnektivität abseits bekannter Wege
Die bedeutendsten Neuerungen der Apple Watch Ultra 3 liegen im Bereich der Konnektivität. Die Integration von 5G-Mobilfunk sorgt für schnellere Downloads und eine stabilere Verbindung, wenn das iPhone nicht in der Nähe ist. Beispielsweise können Musik-Alben während eines Laufs zügiger gestreamt werden. Dennoch bleibt das vorherige Herunterladen von Inhalten über WLAN für die meisten Nutzer die praktischere und akkuschonendere Methode.
Satellitenfunktion in der Praxis
Ein zentrales neues Feature ist die Satellitenkommunikation. Diese ermöglicht es, Notrufe abzusetzen, den eigenen Standort zu teilen und Textnachrichten zu versenden, selbst wenn keinerlei Mobilfunk- oder WLAN-Empfang vorhanden ist. Die Nützlichkeit dieser Funktion hängt stark vom individuellen Lebensstil ab. In städtischen oder gut versorgten ländlichen Gebieten kommt sie selten zum Einsatz.
Tests in abgelegenen Gebieten wie dichten Wäldern oder auf Bergen zeigten, dass eine vollständige Funkstille schwer zu finden ist. Die Funktion ist also primär als Sicherheitsnetz für absolute Ausnahmesituationen gedacht. Für professionelle Bergsteiger oder Abenteurer, die regelmäßig in entlegenen Regionen unterwegs sind, ersetzt die Uhr kein dediziertes Satellitenkommunikationsgerät wie ein Garmin In-Reach. Solche Geräte bieten oft zusätzliche Funktionen wie Wettervorhersagen und eine noch längere Akkulaufzeit.
„Die Satellitenfunktion bietet zusätzliche Sicherheit, ist aber eher eine Absicherung für den Notfall als ein primäres Kommunikationsmittel für Expeditionen.“
Die Akkulaufzeit als stärkstes Argument
Die vielleicht wichtigste Verbesserung der Apple Watch Ultra 3 ist die verlängerte Akkulaufzeit. Apple selbst gibt eine Steigerung von 36 auf 42 Stunden bei normaler Nutzung an. In Praxistests konnten jedoch deutlich bessere Werte erzielt werden. Bei moderater Nutzung, einschließlich täglicher Workouts, Schlaftracking und Benachrichtigungen, hielt der Akku zwischen 60 und 70 Stunden durch. Dies entspricht einer Laufzeit von zweieinhalb bis fast drei Tagen.
Akkulaufzeit im Detail
Im Vergleich zur Ultra 2, die in der Praxis auf etwa 48 bis 55 Stunden kam, ist dies eine spürbare Steigerung. Selbst bei intensiver Nutzung, wie bei einer Dienstreise mit GPS-Aufzeichnung, vielen Benachrichtigungen und Flugmodus, hielt der Akku über 60 Stunden. Im Stromsparmodus lässt sich die Laufzeit auf über 72 Stunden ausdehnen.
Auch die Ladegeschwindigkeit ist alltagstauglich. Eine kurze Ladezeit während der morgendlichen Routine reicht oft aus, um die Uhr für den ganzen Tag fit zu machen. In einem Test lud die Uhr in knapp 40 Minuten von 15 Prozent auf 55 Prozent auf.
Für wen lohnt sich der Kauf?
Die Entscheidung für oder gegen die Apple Watch Ultra 3 hängt stark von der bisherigen Ausstattung des Nutzers ab.
- Besitzer der Apple Watch Ultra 2: Ein Upgrade ist in den meisten Fällen nicht zu empfehlen. Die Verbesserungen bei Display, Konnektivität und Akkulaufzeit sind zu gering, um den Neupreis von 799 US-Dollar zu rechtfertigen.
- Besitzer der originalen Apple Watch Ultra: Für diese Nutzergruppe könnte der Wechsel interessanter sein. Besonders die neuen Gestensteuerungen und die verbesserte Leistung könnten einen Mehrwert bieten. Dennoch sollte der Kauf gut überlegt sein.
- Neukunden und Umsteiger: Wer bisher noch keine Ultra-Watch besitzt und ein robustes Modell mit maximaler Akkulaufzeit und fortschrittlichen Funktionen sucht, für den ist die Ultra 3 die beste Wahl im Apple-Portfolio. Insbesondere Personen, die sich oft in Gebieten mit schlechtem Empfang aufhalten, profitieren von der neuen Satellitenfunktion.
Letztendlich ist die Apple Watch Ultra 3 eine exzellente Smartwatch, die ihre Stärken konsequent ausbaut. Sie ist jedoch keine Revolution, sondern eine gezielte Evolution. Wer die neuen Funktionen nicht zwingend benötigt, kann auch nach Angeboten für das Vorgängermodell Ausschau halten, solange dieses noch verfügbar ist.





