Die NASA hat ein neues Bild des stillgelegten Mars-Landers InSight veröffentlicht, aufgenommen vom Mars Reconnaissance Orbiter (MRO). Die Aufnahme zeigt den Roboter an seinem letzten Ruheplatz in der Elysium-Planitia-Ebene, wo er langsam von Marsstaub bedeckt wird. Seit Dezember 2022 ist der Lander inaktiv, nachdem seine Solarpaneele ihre Funktion einstellten.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine NASA-Sonde hat den seit 2022 inaktiven InSight-Lander auf dem Mars fotografiert.
- Der Lander wird allmählich von Marsstaub bedeckt, was Forschern wichtige Daten liefert.
- InSights Mission endete, weil Staub seine Solarpaneele blockierte und die Stromversorgung kappte.
- Während seiner vierjährigen Mission zeichnete InSight über 1.300 "Marsbeben" auf und revolutionierte das Verständnis der inneren Struktur des Planeten.
Ein letzter Gruß vom Roten Planeten
Ein winziger Punkt auf einer riesigen, rötlichen Ebene – das ist alles, was vom Mars-Lander InSight übrig geblieben ist. Eine neue Aufnahme der hochauflösenden Kamera des Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) zeigt die Position des Landers, dessen Mission vor fast drei Jahren endete. Die NASA teilte das Bild auf der Social-Media-Plattform X und forderte die Nutzer spielerisch auf, den kleinen Roboter zu finden.
Auf dem Foto sind die beiden runden Solarpaneele des Landers noch als schwache Umrisse zu erkennen. Sie waren einst seine Lebensader, doch wurden sie ihm letztlich zum Verhängnis. Die Aufnahme ist mehr als nur ein Abschiedsgruß; sie ist ein wertvolles wissenschaftliches Dokument.
Beobachtung aus dem Orbit
Der Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) umkreist den Mars seit 2006. Mit seiner HiRISE-Kamera (High Resolution Imaging Science Experiment) kann er Objekte auf der Marsoberfläche mit einer Auflösung von nur wenigen Dutzend Zentimetern abbilden. Dies ermöglicht es der NASA, ihre Roboter-Missionen zu überwachen und geologische Veränderungen zu dokumentieren.
Warum Staub für die Forschung entscheidend ist
Obwohl der Lander seine wissenschaftliche Arbeit beendet hat, liefert er passiv weiterhin Daten. Wissenschaftler beobachten genau, wie schnell sich der feine Marsstaub auf den Überresten von InSight ablagert. Dieser Prozess dient als eine Art kosmische Uhr.
Indem Forscher die Rate der Staubansammlung an einem Objekt mit bekanntem Alter messen, können sie das Alter anderer Oberflächenmerkmale auf dem Mars besser einschätzen. Jede neue Staubschicht hilft dabei, die geologische Geschichte des Planeten genauer zu datieren.
Über 1.300 Marsbeben: Während seiner aktiven Zeit erfasste das Seismometer von InSight mehr als 1.300 seismische Ereignisse, sogenannte "Marsbeben".
Eine Mission, die den Mars erschütterte
Die InSight-Mission (Interior Exploration using Seismic Investigations, Geodesy and Heat Transport) startete 2018 und war vier Jahre lang aktiv. Ihr Hauptziel war es, das Innere des Mars zu untersuchen – eine Premiere in der Planetenforschung. Frühere Missionen hatten sich auf die Oberfläche konzentriert, doch InSight blickte tief unter die Kruste.
Das wichtigste Instrument an Bord war ein hochempfindliches Seismometer, das Erschütterungen im Inneren des Planeten aufzeichnete. Diese Messungen lieferten bahnbrechende Erkenntnisse:
- Ein geologisch aktiver Planet: Die Daten bewiesen, dass der Mars kein kalter, toter Fels ist, sondern ein geologisch aktiver Planet mit regelmäßigen Beben.
- Kartierung des Inneren: Die seismischen Wellen halfen den Forschern, die Dicke der Marskruste, die Größe des Mantels und die Beschaffenheit des flüssigen Eisenkerns zu bestimmen.
- Ein „Monsterbeben“: Eines der aufgezeichneten Beben war so stark, dass es als „Monsterbeben“ bezeichnet wurde und stundenlang über die gesamte Planetenoberfläche nachhallte.
Die von InSight gesammelten Daten haben unser Verständnis vom Aufbau felsiger Planeten grundlegend verändert und werden noch jahrzehntelang analysiert werden.
Das Ende durch Staub
Im Gegensatz zu den Rovern Curiosity und Perseverance, die mit langlebigen Radionuklidbatterien betrieben werden, war InSight auf Solarenergie angewiesen. Seine großen, fächerförmigen Paneele waren entscheidend für die Stromversorgung. Auf dem Mars ist dies jedoch eine riskante Strategie.
Der Planet ist bekannt für seine gewaltigen Staubstürme, die den Himmel verdunkeln und alles mit einer feinen Schicht aus rotem Staub überziehen können. Über die Jahre sammelte sich immer mehr Staub auf den Solarpaneelen von InSight an, was die Energieproduktion stetig verringerte. Im Dezember 2022 war die Staubschicht so dick, dass der Lander nicht mehr genug Energie erzeugen konnte, um mit der Erde zu kommunizieren. Nach einer letzten Nachricht verstummte er für immer.
Ein Friedhof für Roboter-Entdecker
InSight ist nicht der erste Roboter, der sein Ende auf dem Mars fand. Er gesellt sich zu anderen Pionieren wie dem Rover Opportunity, der 2018 nach einem planetenweiten Staubsturm verstummte. Diese stillen Monumente der menschlichen Entdeckungslust erinnern an die Herausforderungen und Erfolge der Erforschung des Weltraums.
Auch wenn ihre Missionen beendet sind, bleibt ihr Vermächtnis in den Daten, die sie zur Erde gesendet haben. Jedes Bild und jede Messung trägt dazu bei, die Geheimnisse unseres Nachbarplaneten zu lüften und zukünftige Missionen – vielleicht sogar mit menschlichen Astronauten – vorzubereiten.





