Die „Super Mario Galaxy“-Spiele gelten als Höhepunkte des 3D-Plattform-Genres. Lange Zeit waren sie nur schwer auf aktueller Hardware zugänglich. Mit den überarbeiteten Neuauflagen für Nintendo Switch und Switch 2 ändert sich das nun. Diese Versionen machen die Klassiker nicht nur wieder verfügbar, sondern verbessern das Spielerlebnis durch gezielte technische und funktionale Anpassungen.
Wichtige Erkenntnisse
- Die Neuauflagen von Super Mario Galaxy 1 und 2 verbessern die Zugänglichkeit auf modernen Konsolen erheblich.
- Technische Verbesserungen umfassen eine höhere Auflösung und eine optimierte Benutzeroberfläche.
- Ein neuer „Assist-Modus“ und angepasste Steuerungsoptionen erleichtern den Einstieg für neue Spieler.
- Beide Spiele behalten ihr einzigartiges, auf Schwerkraft basierendes Leveldesign bei, das sie von anderen 3D-Plattformern abhebt.
- Galaxy 2 gilt als die verfeinerte Version des Konzepts, während Galaxy 1 durch seine innovative Geschichte und Welt besticht.
Ein lange erwartetes Comeback auf modernen Konsolen
Viele Jahre war das Spielen von Super Mario Galaxy und seinem Nachfolger eine Herausforderung für Besitzer moderner Konsolen. Abgesehen von der originalen Wii oder der Abwärtskompatibilität der Wii U gab es kaum offizielle Wege. Die zeitlich limitierte Sammlung „Super Mario 3D All-Stars“ bot zwar eine Version des ersten Teils, ließ jedoch Super Mario Galaxy 2 aus und war nur für kurze Zeit erhältlich.
Die Veröffentlichung der Remastered-Versionen für Nintendo Switch und die kommende Switch 2 schließt diese Lücke. Für viele Spieler ist dies die erste Gelegenheit, diese prägenden Titel in einer optimierten Form zu erleben. Die bloße Verfügbarkeit dieser Spiele ist bereits ein wichtiger Schritt, um ein bedeutendes Stück Videospielgeschichte zu bewahren und einer neuen Generation zugänglich zu machen.
Hintergrund: Die Bedeutung der Galaxy-Spiele
Als Super Mario Galaxy 2007 für die Nintendo Wii erschien, definierte es die Erwartungen an 3D-Plattformer neu. Das Konzept, Mario durch kleine Planetoiden mit individuellen Gravitationsfeldern navigieren zu lassen, schuf völlig neue Gameplay-Möglichkeiten. Der Nachfolger, Super Mario Galaxy 2 aus dem Jahr 2010, baute auf diesem Fundament auf und verfeinerte die Formel weiter.
Technische Verbesserungen und Gameplay-Anpassungen
Die neuen Versionen sind mehr als nur einfache Portierungen. Spieler, die bereits die „3D All-Stars“-Version von Super Mario Galaxy besitzen, werden feststellen, dass die Neuauflage sichtbar schärfer und klarer wirkt. Die Benutzeroberfläche wurde dezent an die Bildschirmränder verschoben, um mehr Sicht auf das Spielgeschehen zu ermöglichen.
Eine der wichtigsten Neuerungen ist der „Assist-Modus“. Dieser Modus wurde entwickelt, um das Spiel zugänglicher zu machen. Spieler erhalten mehr Leben und eine Funktion, die sie nach einem Sturz ins Leere wieder auf eine feste Plattform zurückbringt. Dies reduziert den Frustrationsgrad, der in den auf Schwerkraft basierenden Leveln auftreten kann.
Überarbeitete Steuerung und Menüführung
Die Menüs wurden größtenteils überarbeitet, um eine Steuerung mit Knöpfen zu ermöglichen. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, ständig einen Cursor auf den Bildschirm zu richten, um Level auszuwählen oder Dialoge zu bestätigen. Diese Änderung modernisiert die Benutzererfahrung erheblich.
Die Bewegungssteuerung, ein Markenzeichen der Wii-Originale, bleibt jedoch erhalten. Sie wird hauptsächlich zum Sammeln von Sternenteilen genutzt. Hierfür gibt es verschiedene Optionen:
- Joy-Cons: Funktionieren ähnlich wie die ursprüngliche Wii-Fernbedienung und gelten als die intuitivste Methode.
- Pro Controller: Nutzt Bewegungssensoren, wobei der Cursor mit der R-Taste neu zentriert werden kann.
- Handheld-Modus: Verwendet den Touchscreen zur Steuerung des Cursors.
Die bekannte Wirbel-Attacke, die im Original eine schnelle Handgelenksbewegung erforderte, kann nun bequem per Knopfdruck ausgeführt werden. Dennoch bleibt die Cursor-Steuerung zum Einsammeln von Sternenteilen ein Element, das sich im Vergleich zum restlichen Spiel etwas veraltet anfühlt. Eine optionale Funktion zum automatischen Einsammeln wäre für viele Spieler eine willkommene Ergänzung gewesen.
Fakt: Kreativität im Minutentakt
Das Leveldesign der Galaxy-Spiele ist bekannt für seine hohe Dichte an Ideen. Viele Spielmechaniken werden nur für wenige Minuten eingeführt und dann durch eine neue ersetzt. Diese schnelle Abfolge sorgt für ein konstant frisches und abwechslungsreiches Spielerlebnis, das in der Mario-Reihe einzigartig ist.
Das Kern-Gameplay: Eine Lektion in Leveldesign
Was Super Mario Galaxy und seinen Nachfolger auch heute noch so besonders macht, ist das zentrale Spielkonzept. Mario reist von einem kleinen Planeten zum nächsten, jeder mit seinem eigenen Gravitationsfeld. Dies ermöglicht es den Entwicklern, die Regeln der Physik und der Plattforming-Mechanik ständig neu zu erfinden. Ein Moment lang gräbt man sich durch einen Planeten, um auf der anderen Seite herauszukommen, im nächsten springt man zwischen Sternen hin und her oder bekämpft einen Weltraumdrachen.
„Die Level in Galaxy spielen sich wie Improvisations-Sketche. Die Ideen werden so schnell eingeführt, dass man nie länger als ein paar Minuten dasselbe tut.“
Diese Designphilosophie hat jedoch auch ihre Eigenheiten. Die Kameraperspektive ist oft von oben oder leicht versetzt, anstatt klassisch von der Seite oder von hinten wie in „Super Mario 64“ oder „Odyssey“. Das kann gelegentlich zu Verwirrung bei der Steuerung führen, wenn die Laufrichtung nicht der intuitiven Erwartung entspricht. Es ist ein Aspekt, der die Galaxy-Spiele deutlich von anderen Titeln der Reihe unterscheidet.
Galaxy 2: Die Perfektionierung der Formel
Super Mario Galaxy 2 wird oft als die verfeinerte und geschliffene Version des Originals angesehen. Während der erste Teil eine tiefere Geschichte rund um die neue Figur Rosalina und ihr Kometenobservatorium erzählte, konzentriert sich der Nachfolger fast ausschließlich auf das Gameplay und das Leveldesign.
Die Weltkarte ist geradliniger, und das Hub-Raumschiff ist kompakter. Es scheint, als hätte Nintendo alle Ressourcen in die Gestaltung der Level investiert. Das Ergebnis ist ein Spiel, das von vielen als der stärkere der beiden Titel angesehen wird. Es bietet mehr traditionellere Levelstrukturen und weniger der winzigen, pillenförmigen Planeten, die in Teil eins dominierten.
Unvergessliche Power-Ups
Super Mario Galaxy 2 führte einige der beliebtesten Power-Ups der Serie ein. Wolken-Mario, der temporäre Plattformen erschaffen kann, ist ein herausragendes Beispiel für die Kreativität der Entwickler. Auch die Integration von Yoshi, der mit seiner Zunge Gegner und Objekte greifen kann, erweiterte die Spielmechanik erheblich. Dies machte jedoch auch den Einsatz des Cursors für Kernfunktionen des Gameplays unerlässlich.
Ein bleibendes Vermächtnis
Die „Super Mario Galaxy“-Spiele sind mehr als nur zwei weitere Titel in der langen Geschichte von Super Mario. Sie stellen einen kreativen Höhepunkt dar, der das Genre nachhaltig beeinflusst hat. Die beiden Spiele ergänzen sich perfekt: Super Mario Galaxy ist die bahnbrechende Neuerfindung, die uns unvergessliche Charaktere wie Rosalina und die Lumas brachte. Super Mario Galaxy 2 ist die kompromisslose Verfeinerung, die jedes Konzept bis an seine Grenzen ausreizt.
Zusammen repräsentieren sie einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte von Nintendo und gehören auch heute noch zu den besten 3D-Plattformern, die je entwickelt wurden. Die Neuauflagen für die Switch stellen sicher, dass ihr Einfluss und ihre Genialität nicht in Vergessenheit geraten.





