Nintendo hat eine neue, eigenständige App namens „Nintendo Store“ für iOS- und Android-Geräte veröffentlicht. Die Anwendung, die ursprünglich nur in Japan verfügbar war, wurde überarbeitet und ist nun weltweit zugänglich. Sie ermöglicht es Nutzern, das gesamte Produktsortiment von Nintendo zu durchsuchen und bietet überraschend detaillierte Einblicke in die eigene Spielaktivität, die sogar bis zu den Konsolen Wii U und 3DS zurückreicht.
Eine zentrale Anlaufstelle für Nintendo-Produkte
Die neue „Nintendo Store“-App dient als mobiler Hub für das gesamte Nintendo-Universum. Nutzer können darin bequem durch eine breite Palette von Produkten stöbern. Dazu gehören nicht nur digitale und physische Spiele für die Nintendo Switch, sondern auch Konsolen, Zubehör wie Controller und sogar Merchandise-Artikel wie Kleidung und amiibo-Figuren.
Obwohl die App das Stöbern und Entdecken vereinfacht, findet der eigentliche Kaufprozess nicht direkt in der Anwendung statt. Wählt ein Nutzer ein Produkt aus, wird er automatisch zum offiziellen My Nintendo Store im Webbrowser seines Geräts weitergeleitet, um die Transaktion abzuschließen. Einige Nutzer empfinden diesen Schritt als kleine Unannehmlichkeit, loben aber gleichzeitig die Übersichtlichkeit und Geschwindigkeit der App im Vergleich zum eShop auf der Konsole selbst.
Die wichtigsten Funktionen der App
- Produkte durchsuchen: Zugriff auf Spiele, Konsolen, Zubehör und Merchandise.
- Aktuelle Informationen: Neuigkeiten zu Spielen, Events und Ankündigungen direkt von Nintendo.
- Wunschlisten-Benachrichtigungen: Push-Mitteilungen, wenn Artikel auf der persönlichen Wunschliste im Angebot sind.
- Detaillierte Spielaktivität: Analyse der täglichen Spielzeit für Switch, Wii U und 3DS.
- Event-Check-in: Möglichkeit, bei offiziellen Nintendo-Events einzuchecken und Belohnungen zu erhalten.
Das Highlight: Eine detaillierte Spielzeit-Statistik
Die wohl überraschendste und von vielen Nutzern am meisten gelobte Funktion ist die detaillierte Aufschlüsselung der Spielaktivität. Bisher konnten Spieler ihre Gesamtspielzeit für ein Spiel nur grob auf der Konsole einsehen. Die neue App geht hier einen entscheidenden Schritt weiter.
Sie zeigt nicht nur die Gesamtstunden an, sondern listet die Spielzeit für jeden einzelnen Tag auf. So können Nutzer genau nachvollziehen, wie viele Stunden und Minuten sie an einem bestimmten Datum in einem Spiel wie „The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom“ verbracht haben. Bei sehr kurzen Spielsitzungen wird die Dauer als „kurze Zeit“ angegeben.
Statistiken für alte Konsolen
Ein besonderes Feature für langjährige Fans ist die Integration von Spieldaten der Wii U und des 3DS. Diese Funktion ist verfügbar, wenn die alte Nintendo Network ID (NNID) mit dem aktuellen Nintendo-Account verknüpft ist. Die Daten reichen bis Februar 2020 zurück und ermöglichen einen nostalgischen Blick auf die Spielgewohnheiten vergangener Jahre.
Viele Spieler zeigten sich in sozialen Netzwerken begeistert von dieser Funktion. Endlich sei es möglich, die über Jahre angesammelten Spielstunden ohne die Nutzung der Kindersicherungs-App einzusehen. Einige berichteten erstaunt, wie viele hundert Stunden sie in Klassikern auf der Wii U verbracht hatten, eine Information, die lange Zeit nicht mehr so einfach zugänglich war.
Einordnung in Nintendos App-Strategie
Die Veröffentlichung einer weiteren eigenständigen App wirft bei einigen Nutzern Fragen auf. Nintendo unterhält bereits mehrere mobile Anwendungen, darunter die „Nintendo Switch Online“-App für den Voice-Chat und spezifische Funktionen sowie die App zur Kindersicherung. Die neue Store-App ist nun eine weitere Ergänzung.
Einige Kommentare deuten darauf hin, dass sich Nutzer eine einzige, umfassende „Hub-App“ gewünscht hätten, die alle Funktionen bündelt. Die aktuelle Strategie, für verschiedene Zwecke separate Apps anzubieten, wird von manchen als umständlich empfunden. Dennoch überwiegt die Freude über die neuen Funktionen, insbesondere die detaillierte Spielzeitanalyse.
Globale Verfügbarkeit mit Ausnahmen
Obwohl Nintendo von einer weltweiten Veröffentlichung spricht, scheint die App noch nicht in allen Regionen gleichzeitig verfügbar zu sein. Berichte aus Ländern wie Australien deuten darauf hin, dass Nutzer dort noch auf den Zugang warten müssen. Es ist davon auszugehen, dass die Verfügbarkeit in den kommenden Tagen schrittweise erweitert wird.
Praktischer Nutzen im Alltag
Trotz der Weiterleitung zum Browser für Käufe bietet die App klare Vorteile. Die Benachrichtigungsfunktion für Angebote auf der Wunschliste ist ein von vielen lang ersehntes Feature. Bisher mussten Spieler ihre Wunschliste aktiv im eShop oder auf der Webseite überprüfen, um keine Rabatte zu verpassen. Dieser Prozess wird nun automatisiert und deutlich komfortabler.
Auch die Möglichkeit, die eigene Spielbibliothek zu verwalten und unerwünschte Einträge, wie zum Beispiel von Demo-Versionen, auszublenden, trägt zur Übersichtlichkeit bei. Die App präsentiert sich als ein schnelles und gut organisiertes Werkzeug, das die Nutzung des Nintendo-Ökosystems auf mobilen Geräten erheblich verbessert.
„Endlich kann ich meine Spielzeit sehen, ohne die Kindersicherung aktivieren zu müssen. Die tägliche Aufschlüsselung ist fantastisch und weckt viele Erinnerungen, besonders mit den alten Wii U-Daten.“
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die „Nintendo Store“-App eine willkommene Ergänzung für alle Nintendo-Fans ist. Während die Fragmentierung der App-Landschaft ein kleiner Kritikpunkt bleibt, überzeugen die neuen Funktionen – allen voran die detaillierte und nostalgische Spielzeitanalyse – auf ganzer Linie.





