Am Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA herrscht große Unsicherheit, nachdem eine interne E-Mail der Personalabteilung eine bevorstehende Reorganisation und Entlassungen im Oktober 2025 angekündigt hat. Unbestätigte Berichte deuten auf einen drastischen Personalabbau hin, der Tausende von Mitarbeitern betreffen könnte.
Die Mitteilung, die am 26. September 2025 versendet wurde, forderte die Belegschaft auf, ihre privaten Kontaktdaten zu aktualisieren. Dies wird als Vorbereitung auf mögliche Kündigungen interpretiert und schürt die Sorge über die Zukunft des renommierten Raumfahrtzentrums.
Wichtige Erkenntnisse
- Mitarbeiter des NASA JPL erhielten eine E-Mail, die eine „Phase-Zwei-Reorganisation“ und Entlassungen im Oktober ankündigt.
- Die Personalabteilung forderte die Belegschaft auf, private Kontaktinformationen im internen System zu aktualisieren.
- Ein unbestätigter Bericht von NASA Watch spricht von bis zu 4.000 möglichen Entlassungen bei einer Gesamtbelegschaft von 5.500.
- Die Anweisungen und Gerüchte haben zu erheblicher Verunsicherung unter den Mitarbeitern geführt.
Interne Mitteilung schürt Entlassungsängste
Eine E-Mail der Personalabteilung des Jet Propulsion Laboratory hat am 26. September 2025 für erhebliche Unruhe gesorgt. In der Nachricht wird auf eine bevorstehende „Phase-Zwei-Reorganisation“ sowie auf eine Entlassungswelle im Oktober hingewiesen. Die Mitarbeiter wurden dringend gebeten, ihre persönlichen Kontaktinformationen im internen Verwaltungssystem „Workday“ zu überprüfen und zu aktualisieren.
Die Begründung lautete, man wolle sicherstellen, „während dieser Zeit in Verbindung zu bleiben und die bestmögliche Unterstützung zu bieten“. Solche Aufforderungen sind in Unternehmen oft ein vorbereitender Schritt für Kündigungen, da betroffene Mitarbeiter nach ihrem Ausscheiden keinen Zugriff mehr auf ihre geschäftlichen E-Mail-Konten haben.
Konkrete Anweisungen an die Mitarbeiter
Die Personalabteilung wies explizit darauf hin, dass die Angabe von JPL-Arbeits-E-Mail-Adressen oder -Telefonnummern als private Kontaktdaten nicht den Richtlinien entspreche. Diese Trennung sei aus Datenschutz- und praktischen Gründen erforderlich. Diese Anweisung verstärkte die Sorge, dass eine große Anzahl von Mitarbeitern bald auf ihre privaten Kontaktdaten angewiesen sein könnte.
Zusätzlich wurden die Angestellten daran erinnert, persönliche Daten wie private Dateien oder Fotos von ihren Dienstgeräten zu entfernen. Gleichzeitig wurde betont, dass keine JPL-eigenen oder arbeitsbezogenen Daten gelöscht werden dürfen. Diese Maßnahme wird ebenfalls als Standardprozedere vor Entlassungen angesehen, um eine saubere Trennung von privaten und geschäftlichen Informationen zu gewährleisten.
Was ist das Jet Propulsion Laboratory?
Das JPL ist ein führendes Forschungs- und Entwicklungszentrum der NASA, das vom California Institute of Technology (Caltech) betrieben wird. Es ist verantwortlich für den Bau und Betrieb robotischer Raumsonden, darunter die Mars-Rover wie Curiosity und Perseverance. Mit rund 5.500 Mitarbeitern ist es einer der größten Arbeitgeber in der Region Pasadena, Kalifornien.
Unbestätigte Berichte über drastischen Stellenabbau
Parallel zur internen E-Mail sorgte ein Bericht der Webseite NASA Watch für zusätzliche Aufregung. Der Gründer der Seite, Keith Cowing, behauptete, dass bis zum 15. Oktober 2025 bis zu 4.000 der 5.500 Mitarbeiter des JPL entlassen werden könnten. Diese Zahl stammt jedoch nicht aus der offiziellen Mitteilung der Personalabteilung und ihre Quelle bleibt unklar.
Sollte sich diese Zahl bewahrheiten, würde dies einen Abbau von über 70 % der Belegschaft bedeuten und die operative Fähigkeit des JPL massiv einschränken. Wichtige Weltraummissionen und Forschungsprojekte wären dadurch unmittelbar gefährdet. Die NASA oder das JPL haben diese Zahl bisher nicht kommentiert oder bestätigt.
„Die Menschen werden gewarnt, dass bis zum 15. Oktober 2025 bis zu 4.000 der 5.500 JPL-Mitarbeiter entlassen werden könnten.“ – Zitat aus dem Bericht von NASA Watch.
Zweifel an der Echtheit der Informationen
Die dramatischen Zahlen wurden jedoch schnell infrage gestellt. In Kommentaren zum ursprünglichen NASA-Watch-Artikel meldeten sich Personen zu Wort, die angaben, selbst JPL-Mitarbeiter zu sein und die beschriebene E-Mail nicht erhalten zu haben. Dies nährte Spekulationen, ob die Information authentisch oder möglicherweise gefälscht sei.
Andere wiesen darauf hin, dass das JPL als FFRDC (Federally Funded Research and Development Center), das von Caltech betrieben wird, eine andere rechtliche und finanzielle Struktur als direkte NASA-Zentren hat. Daher sei es möglicherweise besser gegen die direkten Auswirkungen eines möglichen „Government Shutdown“ (einer Haushaltssperre der US-Regierung) geschützt.
Der größere Kontext: Budgetunsicherheit bei der NASA
Die Vorgänge am JPL finden vor dem Hintergrund erheblicher finanzieller Unsicherheiten bei der NASA statt. Die US-Regierung steht möglicherweise vor einer erneuten Haushaltssperre, die zu drastischen Kürzungen bei Bundesbehörden führen könnte. Die NASA ist von diesen politischen Auseinandersetzungen direkt betroffen.
In den vergangenen Wochen gab es bereits Berichte über Einstellungsstopps und Budgetrevisionen bei verschiedenen NASA-Programmen. Insbesondere Projekte mit hohen Kosten und langen Laufzeiten, wie die Mars Sample Return Mission, stehen unter finanziellem Druck. Kürzungen in solchen Schlüsselprojekten könnten direkte Auswirkungen auf die Personalstärke am JPL haben, das eine zentrale Rolle bei dieser Mission spielt.
Was ist ein Government Shutdown?
Ein „Government Shutdown“ tritt in den USA ein, wenn sich der Kongress nicht auf einen neuen Haushalt einigen kann. In diesem Fall werden alle nicht wesentlichen staatlichen Funktionen eingestellt und Hunderttausende von Regierungsangestellten in den unbezahlten Zwangsurlaub geschickt. Obwohl das JPL als Vertragszentrum anders finanziert wird, können Budgetkürzungen und Projektstopps dennoch zu Entlassungen führen.
Mögliche Folgen für die Raumfahrtforschung
Ein Personalabbau in dem gemeldeten Ausmaß hätte verheerende Folgen für die amerikanische und internationale Raumfahrt. Das JPL ist ein weltweit führendes Zentrum für Robotik, interplanetare Navigation und Erdbeobachtung. Der Verlust von Tausenden hochqualifizierten Ingenieuren und Wissenschaftlern wäre ein schwerer Schlag.
Zu den potenziellen Konsequenzen gehören:
- Verzögerungen bei laufenden Missionen: Projekte wie die Mars Sample Return Mission oder die Europa Clipper Mission könnten erheblich verlangsamt oder gefährdet werden.
- Verlust von Fachwissen: Jahrzehntelang aufgebautes Spezialwissen in Bereichen wie Deep-Space-Kommunikation und autonomer Navigation ginge verloren.
- Eingeschränkte Zukunftsplanung: Die Fähigkeit, neue, ambitionierte Missionen für die kommenden Jahrzehnte zu entwickeln, wäre stark beeinträchtigt.
- Wirtschaftliche Auswirkungen: Als wichtiger Arbeitgeber in Südkalifornien hätte ein solcher Abbau auch erhebliche negative Folgen für die regionale Wirtschaft.
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um Klarheit über das tatsächliche Ausmaß der Reorganisation am JPL zu gewinnen. Die Mitarbeiter und die gesamte Raumfahrt-Community warten gespannt auf eine offizielle Stellungnahme der NASA- und JPL-Leitung, um die unbestätigten Berichte zu entkräften oder die schwierigen nächsten Schritte zu erläutern.





