In einer wichtigen Klarstellung hat ein führender Google-Manager bestätigt, dass Public-Relations-Maßnahmen die Sichtbarkeit von Unternehmen in den neuen KI-gestützten Suchantworten direkt beeinflussen können. Demnach verhält sich die künstliche Intelligenz bei der Recherche ähnlich wie ein Mensch und wertet Erwähnungen in Fachartikeln und Bestenlisten als positives Signal.
Für Unternehmen und Content-Ersteller bedeutet dies eine Neuausrichtung der Strategie: Neben der Erstellung hochwertiger Inhalte gewinnt die klassische PR-Arbeit an Bedeutung, um in der Ära der KI-Suche relevant zu bleiben.
Wichtige Erkenntnisse
- Googles KI-Systeme nutzen externe Erwähnungen, um die Vertrauenswürdigkeit von Unternehmen zu bewerten.
- Klassische PR-Arbeit, wie die Platzierung in Fachartikeln, wird zu einem wichtigen Faktor für die KI-Sichtbarkeit.
- Die Erstellung von hilfreichen und klaren Inhalten bleibt die Grundlage für gute Platzierungen in allen Suchformen.
- Das Suchverhalten der Nutzer entwickelt sich hin zu komplexeren, multimodalen Anfragen (Sprache, Bilder).
Wie KI wie ein Mensch recherchiert
Robby Stein, Vizepräsident für Produktmanagement bei Google Search, erläuterte kürzlich in einem Interview, wie die KI des Unternehmens bei der Beantwortung von Nutzeranfragen vorgeht. Der Prozess ist dem menschlichen Rechercheverhalten nachempfunden. Die KI führt im Hintergrund eigene Google-Suchen durch, um Informationen zu sammeln und zu bewerten.
„Die KI denkt in vielerlei Hinsicht wie eine Person“, erklärte Stein. Wenn ein Nutzer beispielsweise nach einer Empfehlung für ein Unternehmen fragt, sucht die KI nach Signalen, die dessen Qualität und Relevanz bestätigen. Positive Erwähnungen sind hierbei ein entscheidender Faktor.
PR als indirektes Signal
Wenn ein Unternehmen in bekannten Branchenlisten oder viel gelesenen Artikeln positiv erwähnt wird, registriert die KI dies. Diese Erwähnungen dienen als eine Art digitale Empfehlung, die das System in seine Antwort einfließen lässt. Stein bestätigte, dass solche externen Referenzen für die KI „nützlich werden“.
Diese Funktionsweise unterstreicht die wachsende Bedeutung von digitaler PR. Während ein potenzieller Kunde einen Fachartikel vielleicht nicht direkt liest, nimmt die KI diese Information auf und nutzt sie, um ihre Empfehlungen zu formulieren. Die Investition in Öffentlichkeitsarbeit wird somit zu einer direkten Investition in die Sichtbarkeit bei KI-gestützten Suchen.
Hilfreiche Inhalte bleiben das Fundament
Trotz der neuen Bedeutung von PR betonte Stein, dass die grundlegenden Prinzipien der Suchmaschinenoptimierung weiterhin gelten. Die Erstellung von hilfreichen und klaren Inhalten ist nach wie vor der wichtigste Faktor, um sowohl in der traditionellen Suche als auch in den KI-Antworten gut platziert zu werden.
„Die bewährten Praktiken zur Erstellung großartiger Inhalte gelten auch im KI-Zeitalter“, so Stein. „Denken Sie daran, dass eine KI diese Suche jetzt durchführt. Ihre Website hat eine höhere Wahrscheinlichkeit, angezeigt zu werden, wenn sie für die jeweilige Anfrage die besten Informationen liefert.“
Unternehmen sollten sich also weiterhin darauf konzentrieren, ihre Websites so zu optimieren, dass sie klare und nützliche Informationen zu relevanten Themen bieten. Die KI greift auf die besten verfügbaren Webseiten zurück, um ihre Antworten zu generieren und die entsprechenden Links als Quellen anzugeben. Eine gut strukturierte und informative Webseite ist daher die Basis für jede erfolgreiche KI-Optimierungsstrategie.
Die Evolution des Suchverhaltens
Ein weiterer entscheidender Punkt, den Stein ansprach, ist die Veränderung der Art und Weise, wie Menschen suchen. Die Anfragen an KI-Systeme sind oft komplexer und vielschichtiger als traditionelle Stichwortsuchen.
Neue Arten von Suchanfragen
Nutzer verwenden KI zunehmend für:
- Komplexe Anleitungen: Schritt-für-Schritt-Hilfen für komplizierte Aufgaben.
- Kaufentscheidungen: Vergleiche und Empfehlungen für Produkte oder Dienstleistungen.
- Lebensberatung: Fragen zu persönlichen oder beruflichen Herausforderungen.
Diese Entwicklung erfordert von Content-Erstellern ein tieferes Verständnis für die Anwendungsfälle von KI. Es reicht nicht mehr aus, nur auf einzelne Keywords zu optimieren. Stattdessen müssen Inhalte geschaffen werden, die auf diese neuen, dialogorientierten und oft sehr spezifischen Fragen eingehen.
Der Aufstieg der multimodalen Suche
Darüber hinaus gewinnt die multimodale Suche stark an Bedeutung. Menschen interagieren nicht mehr nur über Text mit Suchmaschinen. Sprach- und Bildsuchen verzeichnen ein schnelles Wachstum.
Stein rät Unternehmen, sich zu fragen, ob ihre Inhalte auch bei einer sprachgesteuerten Suche mit vielen spezifischen Details oder bei einer Suche per Bild gefunden werden. Dies erfordert eine Anpassung der SEO-Strategien, beispielsweise durch die Optimierung von Bildern und die Bereitstellung von Inhalten, die sich für die Sprachausgabe eignen.
Was Unternehmen jetzt tun sollten
Die Aussagen von Google machen deutlich, dass die Optimierung für die KI-Suche eine Kombination aus bewährten und neuen Methoden erfordert. Unternehmen sollten ihre Strategien anpassen, um auch in Zukunft sichtbar zu bleiben.
Stein empfiehlt die Nutzung von Tools wie Google Trends, um aktuelle Suchinteressen zu verstehen. Dieses Werkzeug werde oft unterschätzt, biete aber Echtzeit-Informationen darüber, welche Themen und Keywords an Relevanz gewinnen. Die Analyse dieser Trends hilft dabei, Inhalte zu erstellen, die den sich wandelnden Bedürfnissen der Nutzer entsprechen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine erfolgreiche Strategie für die KI-Ära auf zwei Säulen ruht: erstens, der kontinuierlichen Erstellung von qualitativ hochwertigen und hilfreichen Inhalten, und zweitens, einer proaktiven PR-Arbeit, um positive Erwähnungen auf relevanten Plattformen zu generieren. Google hat signalisiert, dass beide Aspekte für die Algorithmen der Zukunft von entscheidender Bedeutung sind.





