Das neue Mobile-Spiel „Destiny Rising“ hat in den ersten drei Wochen nach seiner Veröffentlichung rund 9 Millionen US-Dollar Umsatz und etwa 2 Millionen Downloads erzielt. Diese Zahlen, die von der Analysefirma Sensor Tower stammen, deuten auf einen verhaltenen Start für den mobilen Ableger des bekannten Shooter-Franchise hin, insbesondere im Vergleich zu anderen großen Titeln des Genres.
Wichtige Erkenntnisse
- „Destiny Rising“ generierte in den ersten drei Wochen 9 Millionen US-Dollar Umsatz bei 2 Millionen Downloads.
- Im direkten Vergleich erzielte „Diablo Immortal“ im selben Zeitraum 39 Millionen US-Dollar und 13 Millionen Downloads.
- Analysten sehen das Hauptproblem in der begrenzten globalen Reichweite der Marke „Destiny“ im Vergleich zu anderen Franchises.
- Das Spiel richtet sich an eine Nischenzielgruppe, was für den hart umkämpften Mobile-Markt möglicherweise nicht ausreicht.
Erste Finanzdaten deuten auf Herausforderungen hin
Obwohl viele Fans von „Destiny 2“ die hohe Qualität und das gelungene Gameplay von „Destiny Rising“ loben, spiegeln die ersten kommerziellen Ergebnisse diese positive Resonanz nicht wider. Die von Sensor Tower veröffentlichten Daten zeigen eine deutliche Lücke zu den Erwartungen, die an ein Spiel einer so bekannten Marke geknüpft sind.
Die Zahlen verdeutlichen die schwierige Ausgangslage. Ein Umsatz von 9 Millionen US-Dollar ist für ein aufwendig produziertes Gacha-Spiel, das auf kontinuierliche Einnahmen durch Mikrotransaktionen angewiesen ist, ein bescheidener Wert. Der Erfolg in diesem Segment wird oft in den ersten Wochen nach der Veröffentlichung bestimmt.
Direkter Vergleich mit der Konkurrenz
Um die Zahlen in den richtigen Kontext zu setzen, hilft ein Blick auf „Diablo Immortal“. Der mobile Titel von Blizzard konnte im gleichen Zeitraum nach dem Start 13 Millionen Downloads und einen Umsatz von 39 Millionen US-Dollar verzeichnen – mehr als das Vierfache von „Destiny Rising“. Diese Diskrepanz unterstreicht die Größe der Herausforderung, vor der das Spiel steht.
Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Daten von Sensor Tower einige Einschränkungen haben. Bestimmte Plattformen werden nicht erfasst, und das Spiel wurde noch nicht auf dem riesigen chinesischen Markt veröffentlicht. Allerdings galt dies zum Start auch für „Diablo Immortal“, weshalb der Vergleich weiterhin relevant bleibt.
Das Kernproblem: Eine zu kleine Zielgruppe
Die Ursache für die schwachen Zahlen liegt laut Branchenexperten weniger in der Qualität des Spiels als vielmehr in seiner strategischen Positionierung. Im Gegensatz zu Marken wie „Diablo“ oder „Call of Duty“ besitzt „Destiny“ keine vergleichbare globale Anziehungskraft, die über die Kern-Fangemeinde hinausgeht.
Das Spiel scheint vor allem für bestehende „Destiny“-Spieler entwickelt worden zu sein und nicht für die breite Masse der Mobile-Gamer. Diese Strategie birgt Risiken, da die Zielgruppe dadurch stark eingeschränkt wird. Es handelt sich um eine kleine Teilmenge von Spielern, die bereits „Destiny 2“ spielen und zusätzlich bereit sind, sich auf ein Gacha-Spiel für Mobilgeräte einzulassen.
Die Nische in der Nische
Der Erfolg im Mobile-Gaming hängt oft davon ab, eine möglichst breite Zielgruppe anzusprechen. „Destiny Rising“ zielt auf eine sehr spezifische Gruppe ab: Fans eines Konsolen- und PC-Shooters, die gleichzeitig das Gacha-Modell auf mobilen Geräten akzeptieren. Diese Überschneidung ist deutlich kleiner als die allgemeine Zielgruppe für Fantasy-Rollenspiele oder bekannte Shooter-Marken.
Analysten argumentieren, dass ein erfolgreiches Mobile-Spiel auf einer bestehenden Marke aufbauen muss, um neue Spieler zu gewinnen, anstatt nur die bestehende Fanbasis zu bedienen. Die aktuelle Situation von „Destiny 2“, das selbst mit sinkenden Spielerzahlen zu kämpfen hat, verschärft dieses Problem zusätzlich.
Ein zu faires Gacha-System?
Paradoxerweise könnte ein weiterer Grund für die geringen Einnahmen in der als fair empfundenen Monetarisierung des Spiels liegen. In der Gacha-Community wird diskutiert, dass „Destiny Rising“ im Vergleich zu anderen Genre-Vertretern zu großzügig sei. Das Spiel garantiert Spielern nach einer bestimmten Anzahl von Versuchen den Erhalt von Charakteren, was den Druck, Geld auszugeben, verringert.
Sollten die Entwickler diese Systeme in Zukunft restriktiver gestalten, um die Einnahmen zu steigern, könnten sie damit die verbleibenden Spieler verärgern und die Spielerbasis weiter verkleinern. Dies stellt eine Zwickmühle für das Entwicklerteam dar.
„Das Problem ist nicht die Qualität des Spiels, die erstaunlich gut ist, sondern die Schwierigkeit, ein ausreichend großes Publikum zu finden. Die Zielgruppe ist einfach nicht so groß, wie sie sein müsste.“
Die Zukunft von „Destiny Rising“ ist ungewiss
Die ersten Zahlen deuten nicht auf eine sofortige Einstellung des Spiels hin. Sie zeigen jedoch, dass „Destiny Rising“ einen schwierigen Weg vor sich hat, um sich im hart umkämpften Markt für Mobile-Spiele zu etablieren. Die Geschichte hat gezeigt, dass selbst große Marken wie „Apex Legends“ oder „Call of Duty“ mit ihren mobilen Ablegern scheitern können, wenn die Strategie nicht aufgeht.
Für die Entwickler wird es entscheidend sein, Wege zu finden, neue Zielgruppen zu erschließen, ohne die treuen „Destiny“-Fans zu verprellen. Ob dies gelingt, werden die kommenden Monate zeigen. Aktuell bleibt „Destiny Rising“ ein qualitativ hochwertiges Spiel, das jedoch Schwierigkeiten hat, seine Nische zu verlassen und kommerziell erfolgreich zu sein.





