Die Spielerzahlen von Destiny 2 auf der Plattform Steam sind seit der Veröffentlichung der neuesten Erweiterung „Edge of Fate“ um mehr als 80 % gesunken. Technische Probleme, umstrittene Systemänderungen und Zugangssperren in mehreren Regionen haben zu einem massiven Spielerschwund und wachsender Frustration in der Community geführt.
Wichtige Fakten
- Die Zahl der gleichzeitigen Spieler auf Steam ist seit dem Start von „Edge of Fate“ von über 98.000 auf unter 18.000 gefallen.
- Die neue Erweiterung leidet unter zahlreichen Fehlern, insbesondere im neuen Portal-System.
- Spieler kritisieren den hohen Schwierigkeitsgrad und einen Mangel an neuen Inhalten.
- Bungie hat den Zugang zum Spiel in mehreren Ländern gesperrt, was Steam zu umfassenden Rückerstattungen veranlasst hat.
Drastischer Rückgang der Spielerzahlen auf Steam
Die Daten der Analyseplattform SteamDB zeigen einen deutlichen Abwärtstrend für Destiny 2. Zum Start der Erweiterung „Edge of Fate“ am 26. September 2025 erreichte das Spiel eine Spitze von 98.211 gleichzeitigen Spielern. Diese Zahl konnte jedoch nicht gehalten werden.
In den letzten 24 Stunden lag der Höchstwert bei nur noch 17.964 Spielern. Dies entspricht einem Rückgang von über 81 % innerhalb weniger Monate. Der massive Einbruch wird besonders im Vergleich zu früheren Erweiterungen deutlich, die zum Start deutlich mehr Spieler mobilisieren konnten.
Spielerzahlen früherer Erweiterungen am Starttag
- Lightfall: 316.750
- The Final Shape: 314.634
- Die Hexenkönigin: 290.112
- Jenseits des Lichts: 242.284
- Edge of Fate: 98.211
Auch die Durchschnittszahlen sinken
Nicht nur die Spitzenwerte sind betroffen. Auch die durchschnittliche Spielerzahl ist stark gesunken. Während im Juli 2025 nach der Veröffentlichung von „Edge of Fate“ noch durchschnittlich 41.497 Spieler aktiv waren, fiel dieser Wert in den letzten 30 Tagen auf nur noch 20.437. Damit hat sich die aktive Spielerbasis innerhalb von zwei Monaten fast halbiert.
Technische Probleme und umstrittene Änderungen
Ein wesentlicher Grund für die Unzufriedenheit der Spieler sind die zahlreichen technischen Probleme, die mit „Edge of Fate“ eingeführt wurden. Die Erweiterung sollte das Spielerlebnis durch ein neues Portal-System, eine Überarbeitung der Rüstungswerte und ein neues Ausrüstungssystem vereinfachen. In der Praxis führten diese Änderungen jedoch zu Fehlern und Verwirrung.
Das Portal-System, das neuen Spielern den Einstieg erleichtern sollte, war von so vielen Bugs betroffen, dass viele Spieler eine Verschiebung des Features für besser gehalten hätten. Auch andere Kernfunktionen wie die Rüstungsstatistik waren fehlerhaft, was Entwickler Bungie später bestätigte.
Hintergrund: Die Ziele von „Edge of Fate“
Bungie hatte angekündigt, mit der Erweiterung die Komplexität von Destiny 2 zu reduzieren und das Spiel zugänglicher zu machen. Die neuen Systeme sollten den Spielern mehr Flexibilität bei der Charaktergestaltung geben. Die fehlerhafte Umsetzung hat jedoch das Gegenteil bewirkt und selbst erfahrene Spieler frustriert.
Stimmen aus der Community werden lauter
In Online-Foren wie Reddit äußern Spieler offen ihre Enttäuschung. Ein Beitrag mit dem Titel „Ich glaube, dieses Spiel stirbt endlich“ sammelte über 1.500 Kommentare. Der Autor des Beitrags wies darauf hin, dass die Spielerzahl zeitweise unter 10.000 gefallen sei und In-Game-Aktivitäten wie saisonale Playlists oder Raids kaum noch Mitspieler fänden.
Ein Nutzer kommentierte: „Das Spiel stirbt, weil es nichts zu tun gibt! Recycelte Inhalte, dieselben Strikes, und das ist gefühlt das siebte Mal, dass wir die Hung Jury sehen.“ Die Hung Jury ist ein Gewehr, das in den letzten Jahren mehrfach neu aufgelegt wurde.
Kritik am hohen Schwierigkeitsgrad
Viele Spieler empfinden das aktuelle Spiel als übermäßig bestrafend. Die Notwendigkeit, mit extremen Modifikatoren und einem stark reduzierten Power-Level zu kämpfen, um brauchbare Belohnungen zu erhalten, wird als negativ empfunden.
„Ich möchte das Spiel lieben und spielen, aber nichts im Portal interessiert mich, wenn ich unzählige Modifikatoren aktivieren und gegen Kämpfer mit -40 Power antreten muss, nur um anständige Beute zu bekommen. Es ist eine schreckliche Erfahrung“, schrieb ein Spieler.
Ein anderer langjähriger Fan erklärte, er habe das Spiel seit dem Herunterladen der neuen Saison nicht mehr gestartet. „Das Spiel ist lächerlich schwer und bestrafend, und der Grind ist so abschreckend, dass selbst Veteranen keine Lust mehr haben.“
Regionale Sperren verschärfen die Lage
Zusätzlich zu den spielinternen Problemen kam es zu Zugangssperren für Spieler in mehreren Ländern, darunter Russland, Belarus und Kasachstan. Betroffene Nutzer erhielten auf allen Plattformen (PC, Xbox, PlayStation) die Fehlermeldung „TAPIR“, die ihnen den Login verwehrte.
Nach tagelangem Schweigen gab Bungie bekannt, dass die „Destiny-Dienste nicht verfügbar sind, wo der Zugang gesetzlich eingeschränkt ist“. Eine genauere Begründung wurde nicht geliefert. Als Reaktion darauf begann Steam, vollständige Rückerstattungen für „Edge of Fate“ und die teure „Year of Prophecy Ultimate Edition“ anzubieten, selbst wenn die übliche Zwei-Stunden-Frist für Rückgaben bereits überschritten war.
Diese Entwicklungen ereignen sich kurz vor dem Start des nächsten großen Events, dem „Desert Perpetual Epic Raid“. Ob dieses Event ausreicht, um das Vertrauen der Spieler zurückzugewinnen, bleibt abzuwarten.





