Nach der Veröffentlichung von macOS 26 Tahoe meldeten zahlreiche Mac-Nutzer erhebliche Leistungsprobleme und eine übermäßige Wärmeentwicklung bei der Nutzung populärer Anwendungen. Die Ursache wurde im Electron-Framework identifiziert, das von vielen Apps wie Discord, Slack und Visual Studio Code genutzt wird. Nun wurde ein Update für Electron veröffentlicht, das dieses Problem behebt, und Entwickler beginnen, die korrigierte Version in ihre Anwendungen zu integrieren.
Wichtige Fakten
- Das Update auf macOS 26 Tahoe führte bei vielen Nutzern zu einer hohen GPU-Auslastung und Systemverlangsamungen.
- Betroffen waren Apps, die auf dem Electron-Framework basieren, darunter Discord, Slack und Figma.
- Die Ursache war die Verwendung einer privaten Apple-API, die in der neuen macOS-Version geändert wurde.
- Ein Update für Electron löst das Problem, und viele App-Entwickler haben bereits entsprechende Aktualisierungen veröffentlicht.
Leistungsprobleme nach dem macOS Tahoe Update
Kurz nach der Einführung von macOS 26 Tahoe im vergangenen Monat häuften sich Berichte von Anwendern über unerwartete Probleme. Viele stellten fest, dass ihre Macs langsamer liefen als gewohnt und die Gehäusetemperatur deutlich anstieg, selbst bei alltäglichen Aufgaben. Die Lüfter der Geräte liefen häufiger und lauter als üblich.
Schnell wurde deutlich, dass die Probleme vor allem bei der Nutzung bestimmter, weit verbreiteter Programme auftraten. Dazu gehörten Kommunikations-Tools wie Discord und Slack, Design-Software wie Figma und Entwicklerwerkzeuge wie Visual Studio Code. Die Gemeinsamkeit dieser Anwendungen ist ihre technische Grundlage: Sie alle basieren auf dem Electron-Framework.
Was ist Electron?
Electron ist ein Open-Source-Framework, das es Entwicklern ermöglicht, Desktop-Anwendungen mit Web-Technologien wie JavaScript, HTML und CSS zu erstellen. Anstatt für jedes Betriebssystem (Windows, macOS, Linux) eine separate Anwendung zu entwickeln, können sie eine einzige Codebasis für alle Plattformen nutzen. Dies vereinfacht und beschleunigt den Entwicklungsprozess erheblich, weshalb viele bekannte Unternehmen auf Electron setzen.
Die technische Ursache des Problems
Die Untersuchung der Leistungsengpässe führte zu einer spezifischen technischen Ursache. Die älteren Versionen des Electron-Frameworks nutzten eine private Programmierschnittstelle (API) von Apple namens cornerMask. Private APIs sind für die interne Verwendung durch Apple vorgesehen und nicht für externe Entwickler dokumentiert oder garantiert.
Im Gegensatz zu öffentlichen APIs, deren Stabilität Apple gewährleistet, können private APIs jederzeit ohne Vorwarnung geändert oder entfernt werden. Genau das geschah mit der Veröffentlichung von macOS Tahoe. Apple nahm Änderungen an der Funktionsweise von cornerMask vor, was dazu führte, dass jede Electron-App, die diese API nutzte, eine massive und ineffiziente Auslastung des Grafikprozessors (GPU) verursachte.
Die Verwendung privater APIs birgt immer ein Risiko. Entwickler, die sich darauf verlassen, müssen damit rechnen, dass ihre Anwendungen nach einem Systemupdate nicht mehr korrekt funktionieren, da Apple keine Kompatibilität für diese undokumentierten Schnittstellen gewährleistet.
Diese dauerhaft hohe GPU-Aktivität war der direkte Grund für die von den Nutzern beobachteten Symptome: die spürbare Verlangsamung des Systems und die erhöhte Wärmeentwicklung, da die Hardware ständig unter hoher Last lief.
Die Lösung ist da und wird verteilt
Das Team hinter dem Electron-Framework reagierte auf die Problemmeldungen und veröffentlichte eine aktualisierte Version. In dieser neuen Version wird die problematische private API cornerMask nicht mehr verwendet. Stattdessen greift das Framework nun auf stabile, öffentliche APIs zurück, um die gewünschte Funktionalität zu erreichen. Dadurch wird die exzessive GPU-Auslastung unter macOS Tahoe vollständig vermieden.
Damit die Nutzer von dieser Korrektur profitieren, müssen die Entwickler der einzelnen Anwendungen ihre Software auf die neue Electron-Version aktualisieren und als Update bereitstellen. Dieser Prozess hat bereits begonnen, und viele große Anbieter haben ihre Apps in den letzten Wochen aktualisiert.
Online-Tracker zeigt Update-Status
Ein von der Community betriebenes Projekt namens "ShameElectron" bietet eine öffentliche Liste, die den Update-Status vieler populärer Electron-Anwendungen verfolgt. Nutzer können dort einsehen, welche Programme bereits auf eine sichere Version aktualisiert wurden.
Welche Apps sind bereits aktualisiert?
Viele Entwickler haben schnell reagiert und ihre Anwendungen bereits auf den neuesten Stand gebracht. Wenn Sie eine der folgenden Apps nutzen, sollten Sie sicherstellen, dass Sie die aktuellste Version installiert haben, um die Leistungsprobleme zu beheben:
- Claude
- Discord
- Docker Desktop
- Figma
- GitHub Desktop
- Notion
- Obsidian
- Pocket Casts
- Signal
- Slack
- Visual Studio Code
Einige wichtige Apps stehen noch aus
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels gibt es jedoch auch noch einige bekannte Anwendungen, deren Entwickler das Update noch nicht verteilt haben. Nutzer dieser Programme könnten weiterhin Leistungsprobleme unter macOS Tahoe feststellen. Dazu gehören unter anderem:
- 1Password
- Bitwarden
- Cursor
- Dropbox
Es wird erwartet, dass auch diese Anbieter in naher Zukunft Aktualisierungen bereitstellen werden. Nutzern wird empfohlen, regelmäßig nach Updates für ihre installierten Programme zu suchen. Wenn Ihr Mac unter macOS Tahoe ungewöhnlich heiß wird oder langsam reagiert, überprüfen Sie, ob eine der genannten, noch nicht aktualisierten Electron-Apps im Hintergrund läuft. Das Schließen dieser Anwendungen kann die Leistung vorübergehend verbessern, bis ein Update verfügbar ist.





