Google hat damit begonnen, seine künstliche Intelligenz Gemini auf Smart Speakern und Displays der Google Home- und Nest-Reihe auszurollen. Vorerst erhalten nur ausgewählte Nutzer in den USA, die sich für ein Early-Access-Programm registriert haben, Zugang zu dem neuen Sprachassistenten, der den bisherigen Google Assistant ersetzen wird.
Die Einführung markiert einen bedeutenden Wandel für das Smart-Home-Ökosystem von Google. Nutzer können sich auf erweiterte Funktionen und eine natürlichere Konversation einstellen, müssen jedoch beachten, dass der Wechsel zu Gemini derzeit noch eine Einbahnstraße ist – eine Rückkehr zum klassischen Assistant ist nach dem Upgrade nicht mehr möglich.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Einführung von Gemini auf Google Home-Geräten hat für Early-Access-Nutzer in den USA begonnen.
- Voraussetzung für das Upgrade ist die Version 4.1 der Google Home App.
- Der Wechsel von Google Assistant zu Gemini ist freiwillig, aber nach der Bestätigung endgültig.
- Auch ältere Geräte wie der erste Google Home-Lautsprecher werden unterstützt.
- Erweiterte Funktionen wie "Gemini Live" erfordern ein kostenpflichtiges Abonnement und neuere Hardware.
Der Rollout hat begonnen
Lange wurde darüber spekuliert, nun ist es offiziell: Gemini hält Einzug in die Smart Speaker und Displays von Google. Anish Kattukaran, der bei Google für den Home-Bereich verantwortlich ist, bestätigte den Start des Rollouts. Die erste Welle von Updates richtet sich an Nutzer, die sich zuvor für das Testprogramm angemeldet hatten.
Diese Nutzer erhalten eine Benachrichtigung in ihrer Google Home App, sobald Gemini für ihre Geräte bereitsteht. Die App selbst muss auf die Version 4.1 aktualisiert sein, um den Prozess zu ermöglichen. Derzeit beschränkt sich die Verfügbarkeit ausschließlich auf die Vereinigten Staaten, eine Ausweitung auf andere Regionen wird erst zu einem späteren Zeitpunkt erwartet.
Was ist Gemini?
Gemini ist Googles fortschrittlichstes KI-Modell, das für multimodale Interaktionen entwickelt wurde. Im Gegensatz zum Google Assistant, der primär auf vordefinierte Befehle reagiert, soll Gemini komplexe, mehrstufige Anfragen verstehen und kontextbezogene Gespräche führen können. Dies soll die Interaktion mit Smart-Home-Geräten intuitiver und menschlicher gestalten.
Breite Unterstützung für ältere Hardware
Eine positive Nachricht für langjährige Nutzer ist, dass Google das Update nicht auf die neueste Gerätegeneration beschränkt. Auch ältere Modelle, darunter der ursprüngliche Google Home-Lautsprecher und der erste Nest Hub, sollen mit Gemini ausgestattet werden. Damit stellt das Unternehmen sicher, dass ein Großteil der bestehenden Nutzerbasis von der neuen Technologie profitieren kann.
Um festzustellen, ob das eigene Gerät bereits aktualisiert wurde, genügt eine einfache Frage: "OK Google, wer bist du?" Antwortet das Gerät weiterhin mit "Google Assistant", ist das Update noch nicht erfolgt. Nach der Umstellung wird es sich als Gemini identifizieren.
Neue Funktionen und eine wichtige Entscheidung
Mit Gemini verspricht Google eine Reihe von Verbesserungen. Die KI soll nicht nur Befehle ausführen, sondern auch kreative Aufgaben übernehmen, komplexe Fragen beantworten und als persönlicher Assistent bei der Planung von Tagesabläufen helfen. Google hat bereits eine umfangreiche Liste mit Beispielen veröffentlicht, was Nutzer mit dem neuen System ausprobieren können.
Allerdings sind nicht alle Funktionen für alle Nutzer verfügbar. Eine besonders fortschrittliche Funktion namens "Gemini Live", die noch flüssigere und natürlichere Gespräche ermöglichen soll, wird an zwei Bedingungen geknüpft sein:
- Ein kostenpflichtiges "Home Premium"-Abonnement.
- Neuere Hardware wie der Nest Hub (2. Gen), Nest Audio, Nest Mini (2. Gen) oder der Nest Hub Max.
Kein Weg zurück
Google macht deutlich, dass die Entscheidung für Gemini wohlüberlegt sein sollte. Sobald ein Nutzer dem Wechsel in der App zustimmt, gibt es keine Möglichkeit mehr, zum gewohnten Google Assistant zurückzukehren. Wer also mit den bestehenden Funktionen zufrieden ist oder zunächst abwarten möchte, sollte das Upgrade vorerst nicht durchführen.
Die Zukunft des smarten Zuhauses
Obwohl der Umstieg derzeit noch freiwillig ist, gilt es als wahrscheinlich, dass Gemini den Google Assistant langfristig vollständig ersetzen wird. Die aktuelle Testphase dient vermutlich dazu, Feedback zu sammeln und das System vor einer breiten Veröffentlichung zu optimieren. Für Nutzer außerhalb der USA bedeutet dies vor allem Warten, aber auch die Chance, von den Erfahrungen der Erstanwender zu lernen.
Die Integration von Gemini ist ein klares Signal, dass Google die künstliche Intelligenz in den Mittelpunkt seiner Produktstrategie stellt. Die Fähigkeit der KI, kontextbezogen zu agieren und komplexe Aufgaben zu lösen, könnte die Art und Weise, wie wir mit Technologie in unserem Zuhause interagieren, grundlegend verändern.
"Wir beginnen heute mit der Auslieferung für diejenigen, die sich für die Vorschau angemeldet haben", erklärte Anish Kattukaran in einer Mitteilung an die Community und bestätigte damit den schrittweisen Ansatz des Unternehmens.
Es bleibt abzuwarten, wie schnell die globale Einführung erfolgen wird und welche spezifischen Anpassungen für verschiedene Sprachen und Regionen vorgenommen werden. Der heutige Start in den USA ist jedoch der erste konkrete Schritt in eine neue Ära des smarten Wohnens unter der Regie von Gemini.





