Nur wenige Wochen nach der Veröffentlichung des Pixel 10 verdichten sich die Gerüchte um dessen Nachfolger, das Pixel 11. Aktuelle Berichte deuten darauf hin, dass Google für seinen kommenden Tensor G6-Chip einen Wechsel des Modem-Partners in Erwägung zieht. Interne Tests sollen derzeit mit einem 5G-Modem des taiwanischen Herstellers MediaTek laufen, was eine bedeutende Abkehr von der bisherigen Zusammenarbeit mit Samsung darstellen würde.
Wichtige Erkenntnisse
- Google testet Berichten zufolge intern das MediaTek M90 Modem für das kommende Pixel 11.
- Der zugehörige Prozessor, der Tensor G6, trägt den Codenamen „Malibu“.
- Ein Wechsel zu MediaTek würde Googles schrittweise Loslösung von Samsung als Hauptlieferant für Chip-Komponenten fortsetzen.
- Das MediaTek M90 Modem verspricht eine höhere Effizienz und unterstützt moderne Technologien wie Satellitenkonnektivität.
Ein möglicher Strategiewechsel bei Google
Die Informationen stammen von einem Leak, der unter dem Namen Mystic Leaks veröffentlicht wurde. Demnach führt Google „frühe interne Tests“ mit dem MediaTek M90 Modem für das Pixel 11 und den darin verbauten Tensor G6-Chip durch. Als Beleg dient ein Screenshot einer Kommandozeile, der technische Details zeigt. Darin ist die Baseband-Version als „a900a“ und der Bootloader mit dem Codenamen „spacecraft“ aufgeführt. Zum Vergleich: Der Bootloader des aktuellen Pixel 10 trägt den Namen „deepspace“.
Diese Details deuten auf eine neue Hardware-Konfiguration hin und nähren die Spekulationen über einen Lieferantenwechsel. Sollte sich dieser Schritt bewahrheiten, wäre es ein klares Signal, dass Google seine Abhängigkeit von Samsung weiter reduzieren möchte.
Ein Blick zurück: Falscher Alarm beim Pixel 10
Die Gerüchteküche ist mit Vorsicht zu genießen. Bereits Ende 2024 gab es ähnliche Berichte, wonach Google für die Pixel 10-Serie ein Modem von MediaTek verwenden würde. Diese Voraussage traf jedoch nicht ein. Stattdessen setzt Google beim Pixel 10 weiterhin auf das Exynos 5400i Modem von Samsung.
Das MediaTek M90 Modem im Detail
Das besagte Modem ist kein Unbekannter. MediaTek stellte das M90 5G Modem offiziell auf dem Mobile World Congress (MWC) 2025 im Februar vor. Die technischen Daten sind vielversprechend und könnten für Google entscheidende Vorteile bringen.
Leistung und Konnektivität
Das M90 Modem erreicht eine theoretische Spitzengeschwindigkeit von 12 Gbit/s im Downlink. Es unterstützt zudem Dual-5G-SIM mit Dual-Active-Funktion, was bedeutet, dass zwei 5G-Verbindungen gleichzeitig für Datenübertragungen aktiv sein können. Eine weitere wichtige Eigenschaft ist die integrierte Unterstützung für Satellitenkonnektivität, eine Funktion, die für zukünftige Pixel-Flaggschiff-Modelle als unverzichtbar gilt, um Notruffunktionen auch ohne Mobilfunknetz zu gewährleisten.
Laut MediaTek soll das M90 Modem im Durchschnitt 18 % weniger Strom verbrauchen als frühere Modelle des Herstellers. Dies wird unter anderem durch den Einsatz von KI-Modellen erreicht, die die Energieeffizienz und die Geräteleistung optimieren sollen.
Verfügbarkeit und Fertigung
MediaTek kündigte an, dass erste Testmuster des M90-Chips für Hardware-Hersteller in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 verfügbar sein werden. Dies passt zeitlich gut in den Entwicklungszyklus für ein Smartphone, das im Herbst 2026 auf den Markt kommen könnte. Unklar ist bisher, in welchem Fertigungsprozess der Chip hergestellt wird. Das aktuelle Exynos 5400i Modem im Pixel 10 wird im 4-Nanometer-Verfahren produziert.
Der Tensor G6 Chip: Codename „Malibu“
Parallel zu den Modem-Gerüchten gibt es auch neue Informationen zum Herzstück des Pixel 11, dem Tensor G6-Prozessor. Der Codename für diesen Chip lautet Berichten zufolge „Malibu“. Dieser Name war bereits im Oktober 2024 in internen Dokumenten von Googles „gChips“-Abteilung aufgetaucht.
Damals wurde spekuliert, dass der Tensor G6 bei TSMC im N3P-Verfahren gefertigt werden und über eine 1+6-Kern-Konfiguration verfügen würde. Neuere Gerüchte vom Juni dieses Jahres deuten jedoch auf einen noch fortschrittlicheren Prozess hin: Google könnte für den G6-Chip auf den 2-Nanometer-Prozess von TSMC setzen. Ein solcher Schritt würde eine erhebliche Steigerung der Leistung und Effizienz ermöglichen.
Ein Wechsel zu TSMC für die Hauptfertigung des Prozessors und zu MediaTek für das Modem würde die strategische Neuausrichtung von Google untermauern und die Partnerschaft mit Samsung auf ein Minimum reduzieren.
Was bedeutet der Wechsel für Nutzer?
Für die Endkunden könnte ein Wechsel des Modem-Herstellers spürbare Auswirkungen haben. In der Vergangenheit hatten frühere Pixel-Generationen mit Überhitzungsproblemen und einer unzuverlässigen Netzwerkleistung zu kämpfen, die oft auf das Exynos-Modem von Samsung zurückgeführt wurden. Obwohl diese Probleme mit dem Exynos 5400(i) im Pixel 9 und Pixel 10 weitgehend behoben wurden, verspricht ein neues Modem potenziell weitere Verbesserungen.
Die von MediaTek angepriesene Reduzierung des Stromverbrauchs um 18 % könnte zu einer längeren Akkulaufzeit führen. Eine stabilere und schnellere 5G-Verbindung wäre ebenfalls ein großer Vorteil. Die Kombination aus einem fortschrittlichen 2-nm-Prozessor von TSMC und einem effizienten Modem von MediaTek könnte das Pixel 11 zu einem technologisch sehr interessanten Gerät machen.
Es bleibt jedoch abzuwarten, ob sich die Gerüchte diesmal bewahrheiten. Die frühen Testphasen bedeuten nicht zwangsläufig, dass Google sich bereits final für MediaTek entschieden hat. Dennoch zeigen die Berichte deutlich, dass Google aktiv nach Alternativen zu Samsung sucht, um die Leistung und Effizienz seiner zukünftigen Smartphones weiter zu optimieren.





