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Google Discover integriert Beiträge von X und Instagram

Google aktualisiert seinen Discover-Feed und zeigt künftig auch Inhalte von X, Instagram und YouTube Shorts. Nutzer können zudem direkt Erstellern folgen.

Julia Richter
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Julia Richter

Julia Richter ist Redakteurin bei Digirion und spezialisiert auf soziale Medien, digitale Plattformen und App-Ökosysteme. Sie analysiert die Strategien von Tech-Unternehmen wie Google, Meta und TikTok und berichtet über deren Auswirkungen auf Nutzer und Content-Ersteller.

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Google Discover integriert Beiträge von X und Instagram

Google kündigte eine wesentliche Änderung für seinen Discover-Feed an. In den kommenden Wochen werden neben Nachrichtenartikeln auch Inhalte von sozialen Netzwerken wie X (ehemals Twitter), Instagram und YouTube Shorts angezeigt. Diese Aktualisierung zielt darauf ab, den Nutzern eine breitere Mischung an Inhalten direkt in der Google-App anzubieten.

Zusätzlich zur Integration neuer Inhaltsformate führt Google eine Funktion ein, mit der Nutzer bestimmten Erstellern und Publishern direkt aus dem Feed folgen können. Dies ermöglicht eine stärkere Personalisierung der angezeigten Informationen.

Wichtige Neuerungen im Überblick

  • Integration sozialer Medien: Beiträge von X, Instagram und YouTube Shorts werden Teil des Discover-Feeds.
  • Neue "Folgen"-Funktion: Nutzer können Content-Erstellern und Publishern direkt folgen, um mehr von deren Inhalten zu sehen.
  • Vorschau-Option: Vor dem Folgen kann eine Vorschau der Beiträge eines Erstellers angezeigt werden.
  • Google-Konto erforderlich: Die Personalisierungsfunktionen setzen eine Anmeldung im Google-Konto voraus.

Eine neue Art von Nachrichten-Feed

Der Google Discover-Feed, der auf den Startbildschirmen vieler Android-Geräte und in der Google-App zu finden ist, hat sich bisher hauptsächlich auf Web-Artikel konzentriert. Die bevorstehende Änderung markiert eine strategische Erweiterung, die den Feed in eine umfassendere Content-Plattform verwandelt.

Laut Google basiert diese Entscheidung auf Nutzerfeedback. "In unserer Forschung gaben die Leute an, dass sie eine Mischung aus Inhalten in Discover schätzen, einschließlich Videos und Social-Media-Beiträgen zusätzlich zu Artikeln", erklärte das Unternehmen in seiner offiziellen Ankündigung. Der Schritt soll die Nutzererfahrung relevanter und abwechslungsreicher gestalten.

Welche Inhalte werden angezeigt?

Zunächst liegt der Fokus auf drei populären Plattformen: X, Instagram und Googles eigenem Kurzvideoformat YouTube Shorts. Die Beiträge werden nahtlos zwischen den traditionellen Nachrichtenartikeln erscheinen. Google deutete an, dass in Zukunft weitere Plattformen hinzugefügt werden könnten, nannte aber noch keine konkreten Namen.

Was ist Google Discover?

Google Discover ist ein personalisierter Feed, der Inhalte basierend auf den Web- und App-Aktivitäten eines Nutzers vorschlägt. Er lernt aus dem Suchverlauf, den besuchten Websites und den Interaktionen in der Google-App, um relevante Artikel, Videos und jetzt auch Social-Media-Posts zu präsentieren. Das Ziel ist es, den Nutzern interessante Inhalte zu zeigen, bevor sie aktiv danach suchen.

Mehr Kontrolle durch personalisierte Feeds

Eine der wichtigsten Neuerungen ist die Möglichkeit, den eigenen Feed aktiv zu gestalten. Ähnlich wie bei einer kürzlich eingeführten Funktion in der Google-Suche können Nutzer nun entscheiden, von welchen Quellen sie mehr sehen möchten.

Wenn ein interessanter Beitrag eines bestimmten Erstellers oder einer Publikation im Feed erscheint, können Nutzer diesen direkt abonnieren. Ein neuer "Folgen"-Button wird diese Interaktion ermöglichen. Damit soll sichergestellt werden, dass Inhalte von bevorzugten Quellen zukünftig häufiger angezeigt werden.

So funktioniert die neue "Folgen"-Funktion

Der Prozess ist einfach gestaltet. Neben dem Namen des Erstellers oder Publishers wird eine Option zum Folgen angezeigt. Zusätzlich können Nutzer auf den Namen tippen, um eine Vorschau-Seite zu öffnen. Diese Seite zeigt eine Auswahl der neuesten Artikel und Social-Media-Posts der jeweiligen Quelle an, sodass man vor dem Abonnieren einen besseren Eindruck erhält.

Anmeldung erforderlich: Um die "Folgen"-Funktion nutzen zu können, müssen Nutzer in ihrem Google-Konto angemeldet sein. Dies ermöglicht es Google, die Präferenzen über verschiedene Geräte hinweg zu synchronisieren.

Die strategische Bedeutung für Google

Die Integration von Social-Media-Inhalten ist ein strategischer Schritt für Google. Das Unternehmen konkurriert zunehmend mit Plattformen wie TikTok, Instagram und X um die Aufmerksamkeit der Nutzer. Indem es Inhalte aus diesen Netzwerken direkt in sein eigenes Ökosystem einbindet, versucht Google, die Verweildauer in der Google-App zu erhöhen.

Diese Änderung könnte auch die Art und Weise beeinflussen, wie Content-Ersteller ihre Inhalte verbreiten. Eine Präsenz im Google Discover-Feed bietet eine neue Möglichkeit, ein breites Publikum zu erreichen, das über die eigenen Follower auf den sozialen Plattformen hinausgeht. Für Publisher und Creator wird es daher noch wichtiger, Inhalte zu erstellen, die vom Google-Algorithmus als relevant eingestuft werden.

"Wir haben gehört, dass Nutzer eine vielfältige Mischung von Inhalten in Discover genießen. Diese Aktualisierung ist unsere Antwort darauf, den Feed nützlicher und ansprechender zu gestalten." – Aus der offiziellen Mitteilung von Google

Die Umstellung wird in den kommenden Wochen schrittweise für alle Nutzer ausgerollt. Es ist zu erwarten, dass Google die Leistung der neuen Funktionen genau beobachten und basierend auf den Nutzerinteraktionen weitere Anpassungen vornehmen wird.