Der bekannte Drohnen- und Kamerahersteller DJI betritt ein neues Marktsegment und hat heute seine erste Saugroboter-Serie namens Romo in Europa eingeführt. Das Spitzenmodell, der Romo P, fällt durch ein vollständig transparentes Gehäuse auf und nutzt fortschrittliche Navigationstechnologie aus der Drohnenentwicklung.
Die neue Produktlinie umfasst drei Modelle, die sich preislich und im Design unterscheiden, aber eine ähnliche technische Basis teilen. Mit Preisen, die bei 1.299 Euro beginnen und bis zu 1.899 Euro für das Flaggschiffmodell reichen, positioniert sich DJI im Premium-Segment des hart umkämpften Marktes für Haushaltsroboter.
Das Wichtigste in Kürze
- DJI, bekannt für Drohnen, bringt seine erste Saugroboter-Serie "Romo" auf den europäischen Markt.
- Das Topmodell Romo P verfügt über ein transparentes Design für Roboter und Basisstation.
- Die Navigationstechnologie kombiniert Dual-Fischaugen-Sensoren und Solid-State-Lidar für millimetergenaue Hinderniserkennung.
- Die Preise reichen von 1.299 Euro für das Basismodell Romo S bis 1.899 Euro für den Romo P.
- Die Serie bietet eine hohe Saugleistung von 25.000 Pa und eine geräuschreduzierte Absaugstation.
Ein unerwarteter Schritt für den Drohnen-Spezialisten
DJI hat sich weltweit einen Namen mit Kameras und vor allem mit Drohnen gemacht. Der Einstieg in den Markt für Haushaltsroboter kommt für viele Branchenbeobachter überraschend. Das Unternehmen nutzt jedoch seine Kernkompetenzen, insbesondere im Bereich der Navigation und Sensorik, um sich von der Konkurrenz abzuheben.
Die Romo-Serie wurde bereits im Sommer in China vorgestellt und ist ab sofort auch in Europa über die offizielle DJI-Website erhältlich. Der Fokus liegt klar auf dem Premium-Markt, was sich sowohl in der Preisgestaltung als auch in den technologischen Merkmalen widerspiegelt.
Drei Modelle mit Fokus auf Design und Technik
Die Romo-Serie besteht aus drei Varianten, die technisch nahezu identisch sind, sich aber im Design und in einigen Funktionen der Basisstation unterscheiden.
- Romo S: Das Einstiegsmodell für 1.299 Euro kommt in einem klassischen, undurchsichtigen Weiß.
- Romo A: Für 1.599 Euro erhält man einen Roboter mit transparenter Oberseite, kombiniert mit einer weißen, undurchsichtigen Basisstation.
- Romo P: Das Flaggschiff für 1.899 Euro bietet ein vollständig transparentes Design für sowohl den Roboter als auch die multifunktionale Reinigungsstation.
Der Aufpreis von 300 Euro für das P-Modell gegenüber dem A-Modell wird hauptsächlich durch das durchsichtige Design und einige zusätzliche Funktionen der Dockingstation gerechtfertigt. Ob das transparente Gehäuse auch nach monatelangem Gebrauch noch ansprechend aussieht, bleibt abzuwarten.
Technologietransfer aus der Luftfahrt
DJI überträgt sein Know-how aus der Drohnentechnologie direkt auf den Romo. Die Kombination aus visuellen Sensoren und Lidar ist in den Flaggschiff-Drohnen des Unternehmens zu finden und soll nun für eine präzise und zuverlässige Reinigung am Boden sorgen.
Fortschrittliche Navigation als Hauptverkaufsargument
Das Herzstück der Romo-Serie ist die Navigationstechnologie. DJI setzt auf ein Hybridsystem, das aus Dual-Fischaugen-Vision-Sensoren und einem Solid-State-Lidar mit zwei Weitwinkel-Transmittern besteht. Diese Kombination soll eine Hinderniserkennung auf Millimeterebene ermöglichen.
Laut Angaben des Unternehmens kann der Romo Objekte erkennen, die nur 2 mm dünn sind, wie zum Beispiel ein Ladekabel oder sogar eine auf dem Boden liegende Spielkarte. Dies wäre ein signifikanter Fortschritt gegenüber vielen Konkurrenzmodellen, die oft erst bei Objekten ab einer Größe von etwa 2 cm reagieren. In Verbindung mit maschinellem Lernen soll der Roboter so in der Lage sein, effizient durch Wohnungen zu navigieren, ohne an alltäglichen Gegenständen wie Socken oder Kabeln hängen zu bleiben.
Beeindruckende Spezifikationen
Mit einer Saugleistung von 25.000 Pascal (Pa) gehört der Romo zu den leistungsstärksten Geräten auf dem Markt. Der interne Wassertank des Roboters fasst 164 ml, was die Häufigkeit der Rückfahrten zur Station zum Nachfüllen reduzieren soll.
Funktionen und Design der Basisstation
Die Basisstation der Romo-Serie ist nicht nur eine Lade- und Absaugstation, sondern ein komplettes Reinigungs- und Wartungssystem. Sie leert den Staubbehälter des Roboters, füllt den Wassertank auf, reinigt die Wischmopps und trocknet sie anschließend mit Heißluft, um Geruchsbildung und Schimmel zu vermeiden.
Geräuschreduzierung und besondere Extras
Ein häufiges Problem bei selbstentleerenden Stationen ist die hohe Lautstärke während des Absaugvorgangs. DJI hat hier ein Schalldämpfungssystem mit langen Schalldämpferkanälen integriert, das die Geräuschentwicklung laut Hersteller um 80 Prozent auf nur noch 65 Dezibel reduzieren soll. Beim transparenten P-Modell sind diese Kanäle sichtbar, was ein interessantes Designelement darstellt.
Eine weitere Besonderheit des Romo P ist ein separater Steckplatz für eine "Boden-Deodorant-Lösung". Dies ermöglicht es, den Böden nach der Reinigung einen angenehmen Duft zu verleihen, zusätzlich zur normalen Reinigungslösung.
Die Fähigkeit, Objekte bis zu einer Dicke von 2 mm zu erkennen, könnte die Zuverlässigkeit von Saugrobotern in unaufgeräumten Haushalten erheblich verbessern.
Vergleich mit dem Wettbewerb
Trotz der innovativen Navigationstechnologie weist der Romo in anderen Bereichen Ähnlichkeiten zu bestehenden Produkten auf. Das Design der Basisstation und die rotierenden Wischmopps erinnern an die Qrevo-Serie von Roborock. Auch der Romo kann seine Wischmopps anheben, wenn er Teppiche erkennt, um diese nicht nass zu machen.
Die geteilte Hauptbürste, die Haare zur Mitte leitet, um sie besser aufzusaugen, ist ebenfalls ein bekanntes Konzept. DJI versucht jedoch, sich durch die höhere Saugleistung, den größeren Wassertank und vor allem die überlegene Navigationstechnologie zu differenzieren. Ob diese Vorteile den hohen Preis rechtfertigen, werden erste Praxistests zeigen müssen.
Ein Startdatum für die USA wurde noch nicht bekannt gegeben. Zunächst konzentriert sich der Verkauf auf den europäischen Markt.





