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Apple plant MacBook Pro mit Touchscreen für 2026

Einem Bericht des Analysten Ming-Chi Kuo zufolge plant Apple, das MacBook Pro ab Ende 2026 mit einem OLED-Display und einem Touchscreen auszustatten.

Lukas Brandt
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Lukas Brandt

Lukas Brandt ist Technik-Redakteur bei Digirion und spezialisiert auf mobile Endgeräte, Zubehör und die Analyse von Verbraucherelektronik. Mit einem scharfen Blick für das Preis-Leistungs-Verhältnis testet und vergleicht er die neuesten Produkte von Apple, Samsung und anderen führenden Herstellern.

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Apple plant MacBook Pro mit Touchscreen für 2026

Einem neuen Bericht des bekannten Analysten Ming-Chi Kuo zufolge arbeitet Apple aktiv an der Einführung von Touchscreens für seine Mac-Laptops. Das erste Modell, das diese Funktion erhalten soll, wird voraussichtlich das MacBook Pro mit OLED-Display sein, dessen Produktionsstart für Ende 2026 geplant ist. Diese Entwicklung markiert eine bedeutende Wende in Apples langjähriger Produktstrategie für den Mac.

Die Umstellung auf Touchscreens könnte die Art und Weise, wie Nutzer mit dem MacBook interagieren, grundlegend verändern und die Lücke zum iPad weiter schließen. Die Pläne scheinen in der Lieferkette bereits konkrete Formen anzunehmen, was auf eine ernsthafte Vorbereitung des Unternehmens hindeutet.

Wichtige Erkenntnisse

  • Apple plant die Einführung eines Touchscreens für das MacBook Pro, beginnend mit dem OLED-Modell.
  • Der Produktionsstart ist laut Analyst Ming-Chi Kuo für Ende 2026 angesetzt.
  • Diese strategische Änderung bricht mit Apples bisheriger Haltung gegen Touch-Interfaces bei Laptops.
  • Zukünftige, günstigere MacBooks könnten ebenfalls mit Touchscreens ausgestattet werden.

Ein strategischer Wandel für das MacBook

Seit Jahren hält Apple an der klaren Trennung zwischen dem iPad als Touch-Gerät und dem Mac als traditionellem Computer mit Tastatur und Trackpad fest. Berichte des Analysten Ming-Chi Kuo deuten nun auf einen bevorstehenden Strategiewechsel hin. Laut Kuo schreiten die Pläne für ein MacBook mit Touch-Funktionalität in der Lieferkette voran.

Der Zeitplan sieht vor, dass das MacBook Pro mit OLED-Display das erste Gerät sein wird, das mit einem Touchscreen ausgestattet wird. Der Produktionsbeginn für dieses Modell ist für die zweite Hälfte des Jahres 2026 geplant. Ob das Gerät noch im selben Jahr auf den Markt kommt oder erst Anfang 2027, ist derzeit noch unklar.

Apples bisherige Haltung zu Touchscreen-Macs

Apple hat sich lange Zeit aktiv gegen Touchscreens bei Macs ausgesprochen. Der verstorbene CEO Steve Jobs argumentierte bereits 2010, dass die vertikale Bedienung eines Laptop-Bildschirms ergonomisch unvorteilhaft sei und zum sogenannten "Gorilla-Arm-Syndrom" führen würde. Das Unternehmen betonte stattdessen die Präzision von Trackpad und Maus für macOS. Diese neue Entwicklung signalisiert, dass Apple seine Position überdacht hat, möglicherweise aufgrund veränderter Nutzererwartungen und technologischer Fortschritte.

Der technologische Fahrplan zum Touch-MacBook

Die Einführung eines Touchscreens wird nicht mit der aktuellen Generation von MacBooks erfolgen. Derzeit vertreibt Apple die M4-MacBook-Pro-Reihe. Der Weg zum OLED-Modell mit Touch-Funktion umfasst mehrere Entwicklungsschritte.

Zunächst wird erwartet, dass Apple die MacBook-Pro-Linie Anfang 2025 mit den neuen M5-Prozessoren aktualisieren wird. Erst die darauffolgende Generation, die voraussichtlich mit M6-Chips ausgestattet sein wird, soll das neu gestaltete Design mit OLED-Display und Touchscreen erhalten. Dies positioniert das Touch-MacBook noch mindestens zwei Chip-Generationen in der Zukunft.

"Die Pläne für Touchscreen-Macs machen in der Lieferkette Fortschritte. Das OLED-MacBook-Pro, dessen Produktion Ende 2026 beginnen soll, wird voraussichtlich über ein Touchscreen-Panel verfügen."

Konvergenz von macOS und iPadOS

Durch die Integration eines Touchscreens rückt das MacBook funktional näher an das iPad heran. Apple hat in den letzten Jahren bereits erhebliche Anstrengungen unternommen, um seine Software-Plattformen anzugleichen. macOS und iPadOS teilen sich bereits viele Designelemente und Funktionen, was den Übergang zu einer touch-basierten Bedienung auf dem Mac erleichtern würde.

Diese Annäherung könnte eine einheitlichere Benutzererfahrung über alle Apple-Geräte hinweg schaffen und Entwicklern ermöglichen, Apps zu erstellen, die nahtlos auf beiden Plattformen funktionieren.

Marktanteil von Touchscreen-Laptops

Im Windows-Laptop-Markt sind Touchscreens seit über einem Jahrzehnt weit verbreitet. Schätzungen zufolge verfügen etwa 30-40 % der verkauften Windows-Laptops über eine Touch-Funktion. Apple würde mit diesem Schritt einem etablierten Markttrend folgen, den das Unternehmen bisher bewusst ignoriert hat.

Veränderte Nutzererwartungen und Marktdynamik

Die Entscheidung, Touchscreens in Macs zu integrieren, spiegelt wahrscheinlich eine Anpassung an veränderte Nutzergewohnheiten wider. Insbesondere jüngere Nutzer, die mit Smartphones und Tablets aufgewachsen sind, erwarten oft intuitiv eine Touch-Bedienung bei jedem Bildschirm.

Die Interaktion per Finger zum Scrollen, Zoomen oder Tippen ist für viele zur zweiten Natur geworden. Die aktuelle Beschränkung auf das Trackpad beim Mac kann für diese Nutzergruppe überraschend und unintuitiv wirken. Ein Touchscreen würde den Mac zugänglicher machen und die Einstiegshürde für neue Anwender senken.

Mögliche Auswirkungen auf die gesamte Mac-Produktlinie

Ming-Chi Kuo geht davon aus, dass die Touch-Funktionalität nicht auf das Pro-Modell beschränkt bleiben wird. Er deutet an, dass Apple auch erwägt, die zweite Generation eines kommenden, günstigeren MacBook-Modells mit einem Touchscreen auszustatten. Dieses Einsteiger-MacBook soll Gerüchten zufolge von einem Prozessor der A-Serie angetrieben werden, ähnlich wie beim iPhone.

Sollten sich diese Prognosen bewahrheiten, wäre es nur eine Frage der Zeit, bis die Technologie auch in der beliebten MacBook Air-Reihe Einzug hält. Eine solche schrittweise Einführung über die gesamte Produktpalette hinweg würde die Touch-Bedienung zu einem Standardmerkmal aller Apple-Laptops machen.

  1. Erster Schritt: Aktualisierung der MacBook-Pro-Reihe mit M5-Chips (voraussichtlich Anfang 2025).
  2. Zweiter Schritt: Einführung des neu gestalteten MacBook Pro mit M6-Chip, OLED-Display und Touchscreen (Produktionsstart Ende 2026).
  3. Dritter Schritt: Mögliche Integration von Touchscreens in zukünftige MacBook-Air- und Einsteiger-MacBook-Modelle.

Fazit: Eine neue Ära für den Mac

Die Berichte über ein MacBook Pro mit Touchscreen stellen eine der bedeutendsten potenziellen Veränderungen für die Mac-Plattform seit Jahren dar. Während die Umsetzung noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, deutet alles darauf hin, dass Apple bereit ist, eine seiner langjährigen Design-Philosophien aufzugeben, um den Mac an die Erwartungen einer neuen Nutzergeneration anzupassen.

Die Kombination aus der Leistung der Apple-Silicon-Chips, der hohen Qualität eines OLED-Displays und der intuitiven Bedienung per Touchscreen könnte das MacBook Pro zu einem noch vielseitigeren und attraktiveren Werkzeug für Kreative und professionelle Anwender machen. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie Apple diese neue Interaktionsform in das macOS-Erlebnis integrieren wird.