Apple hat bei der US-amerikanischen Federal Communications Commission (FCC) einen Antrag für ein neues „Head Mounted Device“ eingereicht. Dokumente, die im Rahmen dieses Verfahrens veröffentlicht wurden, deuten stark auf eine überarbeitete Version des Vision Pro Headsets hin und geben den seit Monaten kursierenden Gerüchten neue Nahrung.
Wichtige Erkenntnisse
- Ein neuer Zulassungsantrag von Apple bei der FCC beschreibt ein „Head Mounted Device“ mit der Modellnummer A3416.
- Eine im Antrag enthaltene Skizze zeigt ein Design, das stark an das aktuelle Vision Pro Headset erinnert.
- Das Gerät unterstützt Wi-Fi 6, eine technische Spezifikation, die auch das erste Modell aufweist.
- Die Einreichung fällt mit Berichten über eine bevorstehende Markteinführung eines verbesserten Vision Pro und Plänen für günstigere Modelle zusammen.
Ein offizieller Hinweis auf Apples Pläne
In der Technologiebranche sind behördliche Einreichungen oft die ersten handfesten Beweise für kommende Produkte. Der jüngste Antrag von Apple bei der Federal Communications Commission (FCC) fällt genau in diese Kategorie. Das Dokument, das zuerst von der Publikation MacRumors entdeckt wurde, listet ein Gerät mit der Bezeichnung „Head Mounted Device“ und der spezifischen Modellnummer A3416.
Obwohl der Antrag selbst nur wenige technische Details preisgibt, ist die beigefügte schematische Darstellung von besonderem Interesse. Sie zeigt die Umrisse eines Geräts, dessen Form und Aufbau eine klare Ähnlichkeit mit dem bestehenden Apple Vision Pro aufweisen. Solche Einreichungen sind ein notwendiger Schritt, bevor Produkte mit Funktechnologien wie WLAN oder Bluetooth in den USA verkauft werden dürfen.
Die Rolle der FCC-Zulassung
Die Federal Communications Commission ist eine unabhängige Behörde der Vereinigten Staaten, die die Kommunikationswege reguliert. Jedes elektronische Gerät, das Funkfrequenzen nutzt, muss von der FCC geprüft und zugelassen werden, um sicherzustellen, dass es keine störenden Interferenzen verursacht und die geltenden Sicherheitsstandards erfüllt. Für Verbraucher sind diese öffentlichen Datenbanken oft ein Fenster in die Produkt-Roadmaps großer Technologieunternehmen.
Technische Details bleiben vorerst verborgen
Die aus dem Antrag bekannten Informationen sind begrenzt. Fest steht, dass das neue Gerät wie sein Vorgänger mit Wi-Fi 6 (802.11ax) ausgestattet sein wird. Dies ist ein moderner WLAN-Standard, der hohe Geschwindigkeiten und eine stabile Verbindung gewährleistet, aber noch nicht der neueste Standard Wi-Fi 7 ist. Weitere Details zur Prozessorleistung, Display-Technologie oder den verbauten Sensoren hält Apple im Rahmen der Vertraulichkeitsvereinbarungen mit der Behörde noch unter Verschluss.
Gerüchte über ein verbessertes Modell verdichten sich
Die FCC-Einreichung passt perfekt zu den Berichten und Analysen, die in den letzten Monaten über die Zukunft von Apples Mixed-Reality-Sparte kursierten. Mehrere Quellen, darunter der renommierte Bloomberg-Reporter Mark Gurman, haben bereits über die Entwicklung eines Nachfolgemodells für das Vision Pro berichtet.
Bereits im Juli spekulierte Gurman, dass Apple eine neue Version des Headsets „noch in diesem Jahr“ auf den Markt bringen könnte. Ein solcher Zeitplan würde die aktuelle Einreichung bei der FCC logisch erklären, da der Zulassungsprozess oft mehrere Wochen oder Monate in Anspruch nimmt und typischerweise kurz vor der Markteinführung abgeschlossen wird.
Mögliche Neuerungen der zweiten Generation
Basierend auf Leaks und Code-Analysen werden für das nächste Vision Pro mehrere Schlüsselverbesserungen erwartet. Dazu gehören ein leistungsstärkerer M5-Prozessor für flüssigere Erlebnisse und ein neu gestaltetes Kopfband, das den Tragekomfort erhöhen und Probleme mit Nacken- und Kopfschmerzen reduzieren soll.
Mehr Leistung durch den M5-Chip
Eine der am häufigsten genannten potenziellen Verbesserungen ist die Integration eines M5-Chips. Sollte sich dies bewahrheiten, würde dies einen erheblichen Leistungssprung gegenüber dem M2-Chip im aktuellen Modell bedeuten. Eine höhere Rechenleistung ist für Mixed-Reality-Anwendungen von entscheidender Bedeutung.
Sie ermöglicht nicht nur eine höhere grafische Darstellungsqualität, sondern auch eine schnellere und präzisere Verarbeitung von Sensordaten. Dies könnte zu einer realistischeren Interaktion mit virtuellen Objekten und einer noch geringeren Latenz führen, was für ein immersives Erlebnis unerlässlich ist.
„Ein Upgrade auf den M5-Chip wäre ein logischer Schritt, um die Vision Pro Plattform zukunftssicher zu machen und Entwicklern die Möglichkeit zu geben, noch anspruchsvollere räumliche Anwendungen zu erstellen.“
Fokus auf Ergonomie und Komfort
Ein häufiger Kritikpunkt am ersten Vision Pro war das hohe Gewicht und der daraus resultierende begrenzte Tragekomfort bei längerer Nutzung. Berichten zufolge hat Apple dieses Feedback ernst genommen. Ein überarbeitetes Gurtsystem könnte das Gewicht des Geräts besser auf dem Kopf verteilen und so die Belastung für den Nacken reduzieren. Eine verbesserte Ergonomie wäre ein entscheidender Faktor, um das Headset für einen breiteren Kundenkreis attraktiv zu machen, insbesondere für den Einsatz im Arbeitsalltag.
Apples langfristige Strategie für XR-Geräte
Die Entwicklung eines direkten Nachfolgers für das Vision Pro ist laut Analysten nur ein Teil von Apples umfassenderer Strategie im Bereich Extended Reality (XR). Das Unternehmen scheint einen mehrgleisigen Ansatz zu verfolgen, um verschiedene Preissegmente und Anwendungsfälle abzudecken.
Ein günstigeres „Vision Air“ Modell in der Planung
Laut dem bekannten Lieferketten-Analysten Ming-Chi Kuo arbeitet Apple parallel an einer leichteren und deutlich günstigeren Version seines Headsets. Dieses Modell, das intern möglicherweise den Codenamen „Vision Air“ trägt, soll voraussichtlich im Jahr 2027 auf den Markt kommen. Ziel eines solchen Geräts wäre es, räumliches Computing einer breiteren Masse zugänglich zu machen.
Um den Preis zu senken, müsste Apple voraussichtlich Kompromisse bei einigen High-End-Funktionen eingehen. Mögliche Einsparungen könnten bei folgenden Komponenten erzielt werden:
- Geringere Display-Auflösung
- Weniger Kameras und Sensoren
- Verwendung eines weniger leistungsstarken Prozessors
- Einfachere Materialien für das Gehäuse
Die Zukunftsvision: Smarte Brillen
Langfristig soll die Reise laut Berichten in Richtung einer noch unauffälligeren Technologie gehen: einer intelligenten Brille, die sich äußerlich kaum von einer normalen Sehhilfe unterscheidet. Ähnlich wie die Ray-Ban Meta Smart Glasses könnte ein solches Produkt auf Sprachsteuerung und Gestenerkennung setzen, um Informationen dezent in das Sichtfeld des Nutzers einzublenden. Dieses Projekt befindet sich jedoch wahrscheinlich noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium und ist viele Jahre von einer Markteinführung entfernt.
Die aktuelle FCC-Einreichung ist somit ein wichtiges Puzzleteil. Sie bestätigt nicht nur, dass Apple aktiv an der nächsten Generation seiner Hardware arbeitet, sondern signalisiert auch, dass die Markteinführung eines neuen Modells näher rückt. Ob es sich dabei um das erwartete High-End-Upgrade oder eine andere Variante handelt, werden die kommenden Monate zeigen.





