Apple hat mit dem iPhone Air sein bisher dünnstes Smartphone vorgestellt. Das Gerät beeindruckt durch sein extrem geringes Gewicht und die schlanke Bauweise, verlangt dafür aber bei Kamera und Akkulaufzeit erhebliche Abstriche. Mit einem Preis von 999 US-Dollar richtet es sich an eine spezielle Zielgruppe, für die das Design oberste Priorität hat.
Wichtige Erkenntnisse
- Das iPhone Air ist nur 5,6 Millimeter dick und wiegt 165 Gramm, was es außergewöhnlich leicht macht.
- Trotz der dünnen Bauweise bietet der Akku bei durchschnittlicher Nutzung eine ganztägige Laufzeit.
- Die Kameraausstattung ist mit nur einem einzigen 48-Megapixel-Objektiv für den Preis von 999 US-Dollar sehr begrenzt.
- Das Gerät neigt unter Last zur Überhitzung, da ein fortschrittliches Kühlsystem fehlt.
- Für die meisten Nutzer ist das Standard-iPhone 17 aufgrund des besseren Preis-Leistungs-Verhältnisses die sinnvollere Wahl.
Design und Haptik: Ein Federgewicht in der Hand
Das auffälligste Merkmal des iPhone Air ist zweifellos sein Design. Mit einer Dicke von nur 5,6 Millimetern und einem Gewicht von 165 Gramm fühlt es sich in der Hand fast unwirklich leicht an. Zum Vergleich: Das iPhone 17 Pro ist mit 8,75 Millimetern deutlich dicker und wiegt 206 Gramm. Dieser Unterschied ist im täglichen Gebrauch sofort spürbar.
Trotz seiner filigranen Erscheinung vermittelt das iPhone Air einen robusten Eindruck. Der Rahmen aus Titan sorgt für Stabilität, während die Vorderseite durch das neue Ceramic Shield 2 und die Rückseite durch Ceramic Shield 1 geschützt wird. Apple gibt an, dass diese Kombination das Air widerstandsfähiger als jedes frühere iPhone macht.
Stabilität im Test
In internen Tests von Apple konnte das iPhone Air einer Krafteinwirkung von über 130 Pfund (ca. 59 Kilogramm) standhalten, ohne Schaden zu nehmen. Dies deutet darauf hin, dass die Sorge vor einem erneuten „Bendgate“ unbegründet sein könnte.
Display und Verarbeitung
Das 6,5-Zoll-OLED-Display ist hell und auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut ablesbar. Erstmals in einem Nicht-Pro-Modell verbaut Apple eine Bildwiederholfrequenz von 120 Hertz, was die Bedienung flüssiger und direkter erscheinen lässt. Das große Display in einem so leichten Gehäuse ist eine technische Meisterleistung, die das Nutzungserlebnis prägt.
Ein kleiner Kritikpunkt ist das Kameramodul. Obwohl es in einer horizontalen Leiste untergebracht ist, ragt es so weit heraus, dass das Telefon auf einer flachen Oberfläche wackelt, wenn man es bedient. Wer das Gerät ohne Hülle nutzen möchte, wird dies bemerken.
Leistung und Akkulaufzeit im Alltag
Im Inneren des iPhone Air arbeitet der A19 Pro Chip, der für eine hohe Leistung sorgt. In Kombination mit 12 GB RAM bewältigt das Smartphone die meisten Apps und Spiele mühelos. Allerdings gibt es bei der Kühlung deutliche Schwächen. Anders als die Pro-Modelle besitzt das Air kein Dampfkammer-Kühlsystem.
Unter intensiver Belastung, etwa beim Spielen grafisch anspruchsvoller Titel wie Assassin's Creed Mirage, wird der Bereich um die Kamera merklich heiß. Messungen zeigten Temperaturen von bis zu 115 Grad Celsius (ca. 46 °C). Diese Hitzeentwicklung kann zu einer leichten Drosselung der Leistung führen, wodurch das Spielerlebnis weniger flüssig wird als auf dem iPhone 17 Pro Max.
Der A19 Pro Chip im Vergleich
Obwohl der A19 Pro im Air nominell leistungsfähiger ist als der A19 Chip im Standard-iPhone 17, kann die fehlende Kühlung die Leistung in der Praxis beeinträchtigen. Für alltägliche Aufgaben ist die Performance jedoch mehr als ausreichend.
Wie lange hält der Akku?
Die Akkulaufzeit war eine der größten Sorgen vor der Veröffentlichung. Apple verwendet eine hochdichte Lithium-Ionen-Batterie, die in Kombination mit Software-Optimierungen und dem neuen, energieeffizienten C1X-Modem überraschend gute Ergebnisse liefert.
Bei durchschnittlicher Nutzung mit etwa fünf Stunden Bildschirmzeit hielt der Akku im Test problemlos einen ganzen Tag durch. Gegen 22:30 Uhr lag der Akkustand oft noch bei rund 18 Prozent. Intensivnutzer, die viel navigieren, streamen oder telefonieren, werden das Gerät jedoch im Laufe des Tages aufladen müssen. An einem Reisetag war der Akku bereits um 16:30 Uhr leer.
Kamera und weitere technische Merkmale
Der größte Kompromiss des iPhone Air ist sein Kamerasystem. Apple verbaut lediglich eine einzige 48-Megapixel-Hauptkamera. Auf ein Ultraweitwinkel- oder Teleobjektiv wurde verzichtet. Dies schränkt die kreativen Möglichkeiten erheblich ein, insbesondere im Vergleich zu anderen Geräten in dieser Preisklasse.
Die Bildqualität der Hauptkamera ist gut und entspricht der des iPhone 17, da der gleiche Sensor verwendet wird. Allerdings fehlt dem Air die Möglichkeit, Makrofotos aufzunehmen. Die Frontkamera wurde auf 24 Megapixel aufgerüstet und verfügt über einen neuen quadratischen Sensor, der das Aufnehmen von Selfies im Hoch- und Querformat erleichtert, ohne das Handy drehen zu müssen.
Konnektivität mit Einschränkungen
Das iPhone Air unterstützt 5G, allerdings nur im Sub-6-GHz-Frequenzbereich. Die ultraschnelle mmWave-Technologie fehlt. Für die meisten Nutzer in Deutschland ist dies kein großer Nachteil, da mmWave hierzulande kaum ausgebaut ist. Dennoch ist es eine merkwürdige Einschränkung für ein 999-Dollar-Gerät.
Ein weiterer Kritikpunkt ist der USB-C-Anschluss, der nur Datenübertragungsgeschwindigkeiten nach dem veralteten USB-2.0-Standard unterstützt. Das Übertragen großer Videodateien per Kabel dauert dadurch unnötig lange.
Fazit: Für wen ist das iPhone Air geeignet?
Das iPhone Air ist ein Nischenprodukt. Es beweist, wozu Apple in der Lage ist, wenn Design und ein geringes Gewicht die oberste Priorität haben. Die Kombination aus einem großen 120-Hz-Display, starker Leistung und einem federleichten Gehäuse ist beeindruckend und macht die Nutzung zu einem Vergnügen.
Allerdings ist der Preis für die gebotenen Kompromisse hoch. Die einzelne Kamera ist stark limitierend, die Akkulaufzeit für Power-User zu knapp und technische Details wie die langsame USB-Datenübertragung sind nicht mehr zeitgemäß. Die meisten Käufer sind mit dem iPhone 17 besser bedient, das ein ausgewogeneres Gesamtpaket aus Leistung, Kamera und Akkulaufzeit zu einem voraussichtlich günstigeren Preis bietet.
Das iPhone Air bleibt somit eine Empfehlung für absolute Design-Enthusiasten und Early Adopters, die bereit sind, für das dünnste iPhone erhebliche funktionale Nachteile in Kauf zu nehmen.