Amazon hat eine neue Version seiner Sprachassistenz namens Alexa+ vorgestellt, die sich derzeit in einer frühen Testphase in den USA befindet. Der Dienst integriert erweiterte KI-Funktionen und soll in Zukunft für Prime-Mitglieder kostenlos sein, während andere Nutzer eine monatliche Gebühr zahlen müssen. Die Verfügbarkeit ist an neue und einige bestehende Echo-Geräte gekoppelt.
Die neue Assistenz zielt darauf ab, durch verbesserte Konversationsfähigkeiten, Personalisierung und eine tiefere Integration in den Alltag der Nutzer ein nützlicherer Helfer zu werden. Dies ist Teil von Amazons Strategie, ein sogenanntes „Ambient AI“-Erlebnis zu schaffen, bei dem künstliche Intelligenz nahtlos in die Umgebung integriert ist.
Wichtige Informationen
- Verfügbarkeit: Alexa+ ist derzeit als „Early Access“ nur in den USA verfügbar.
- Kostenmodell: Nach der Testphase wird der Dienst für Amazon Prime-Mitglieder kostenlos sein. Für Nutzer ohne Prime-Abonnement ist eine monatliche Gebühr von 19,99 US-Dollar geplant.
- Geräte-Anforderung: Der Zugang ist an bestimmte neue und bestehende Amazon Echo-Geräte gebunden.
- Kernfunktionen: Der Dienst bietet verbesserte Gesprächsführung, kontextbezogene Erinnerungen, personalisierte Nachrichten und eine tiefere Smart-Home-Integration.
Wie man Zugang zu Alexa+ erhält
Der Zugang zu Alexa+ ist an den Besitz eines kompatiblen Amazon Echo-Geräts geknüpft. Neue Geräte wie der Echo Dot Max und Echo Studio (verfügbar ab 29. Oktober) sowie der Echo Show 8 und Echo Show 11 (ab 12. November) werden den Dienst von Werk aus unterstützen. Nutzer in den USA können sich auf verschiedene Weisen für die Teilnahme am „Early Access“-Programm registrieren.
Eine Möglichkeit besteht darin, sich während des Einrichtungsprozesses eines neuen, unterstützten Geräts für Alexa+ anzumelden. Alternativ können Interessenten die Alexa+-Store-Seite von Amazon besuchen und die Option „Benachrichtigen“ auswählen. Auch ein Sprachbefehl an ein bestehendes Echo-Gerät wie „Benachrichtige mich, wenn Alexa+ verfügbar ist“ oder die Eingabe von „Alexa+ einrichten“ in der Alexa-App führt zum Ziel.
Sobald der Zugang freigeschaltet wird, erhalten Nutzer eine Benachrichtigung auf ihrem Mobilgerät sowie eine E-Mail. Der Einrichtungsprozess umfasst die Erstellung eines persönlichen Profils, in dem Vorlieben abgefragt werden. Nutzer können zudem aus acht verschiedenen Stimmen wählen – vier männlichen und vier weiblichen.
Abmeldung jederzeit möglich
Die Teilnahme am Early-Access-Programm ist nicht bindend. Nutzer können den Dienst jederzeit über die Seite „Mitgliedschaften & Abonnements“ in ihrem Amazon-Konto beenden, indem sie neben dem Dienstnamen auf „Early Access beenden“ klicken.
Die neuen Fähigkeiten von Alexa+
Amazon positioniert Alexa+ als signifikante Weiterentwicklung seiner KI-Assistenz. Im Zentrum steht das Konzept der „Ambient AI“, bei dem die künstliche Intelligenz unauffällig im Hintergrund agiert und über verschiedene Geräte hinweg verfügbar ist. Die neuen Funktionen zielen darauf ab, die Interaktionen natürlicher und nützlicher zu gestalten.
Verbesserte Gesprächsführung und Informationsabfragen
Ein Kernaspekt von Alexa+ ist die Fähigkeit, Konversationen flüssiger zu führen und den Kontext besser zu verstehen. Anfragen sollen schneller und präziser beantwortet werden. Die KI kann Folgefragen besser verarbeiten, ohne dass der Nutzer den gesamten Kontext wiederholen muss. Dies macht die Interaktion im Vergleich zu herkömmlichen Sprachassistenten natürlicher.
Kontextbezogene Erinnerungen und Kalender
Die Erinnerungsfunktion wurde stark erweitert. Neben einfachen zeitbasierten Alarmen kann Alexa+ nun kontextbezogene und wiederkehrende Erinnerungen erstellen. Ein Beispiel wäre der Befehl: „Erinnere mich jedes Mal, wenn ein Spiel der Buffalo Bills bevorsteht.“ Die KI kann auch Kalendereinträge importieren oder basierend auf E-Mails neue Erinnerungen vorschlagen und diese in einem farbcodierten Kalender organisieren.
Personalisierte Nachrichten aus über 200 Quellen
Durch Partnerschaften mit mehr als 200 Nachrichtenagenturen, darunter Reuters, Associated Press und The Washington Post, kann Alexa+ ein personalisiertes tägliches Nachrichten-Briefing erstellen. Dieses wird auf die Interessen des Nutzers zugeschnitten und kann Themen von Politik über Sport bis hin zu Unterhaltung abdecken.
Erweitertes Gedächtnis und Personalisierung
Alexa+ merkt sich vergangene Interaktionen und nutzt diese Informationen für zukünftige Gespräche. Wenn ein Nutzer beispielsweise negatives Feedback zu einem Restaurant gegeben hat, kann die KI dies bei einer späteren Anfrage nach ähnlichen Restaurants erwähnen. Auch persönliche Informationen wie Lebensmittelallergien oder bevorzugte Familienrezepte können gespeichert und berücksichtigt werden.
Integration in Unterhaltung und Wellness
Die Zusammenarbeit mit Diensten wie Spotify wurde verbessert, sodass Nutzer Playlists basierend auf Stimmungen, Themen oder Künstlern per Sprachbefehl erstellen lassen können. Auch die Fire-TV-Integration wurde vertieft. Alexa+ kann nun abstraktere Filmempfehlungen geben, wie „Schlag mir Filme vor, die ich mit meinem Vater ansehen kann“, und lernt dabei den Geschmack des Nutzers.
Zusätzlich versucht Amazon, im Wellness-Bereich Fuß zu fassen. Die KI kann Nutzer daran erinnern, Sport zu treiben, wenn sie freie Zeit im Kalender erkennt, oder abends vorschlagen, zur Ruhe zu kommen. Geplante Partnerschaften mit Unternehmen wie Wyze und Withings sollen diese Funktionen in Zukunft um Smart-Home-Geräte wie Luftreiniger und intelligente Waagen erweitern.
Amazons Ziel ist es, eine allgegenwärtige KI zu schaffen, die auf eine Vielzahl von Funktionen zugreift, die bereits in Geräten integriert sind, die viele Menschen besitzen.
Zukünftige Funktionen und neue Hardware
Einige der fortschrittlichsten Funktionen von Alexa+ sind an die neueste Generation von Echo-Geräten gebunden. Diese enthalten neue Sensortechnologien und erweiterte Software-Funktionen, die das Smart-Home-Erlebnis weiter verbessern sollen.
Omnisense-Technologie in neuen Echo-Geräten
Die neuen Echo-Modelle sind mit sogenannten „Omnisense“-Sensoren ausgestattet. Diese kombinieren Technologien wie WLAN-Radar und Ultraschall, um die Anwesenheit bestimmter Personen in einem Raum zu erkennen. Dadurch kann das Gerät kontextbezogene Updates oder Erinnerungen geben, sobald ein bestimmter Nutzer den Raum betritt. Eine verbesserte Geräuschfilterung soll zudem sicherstellen, dass das Aktivierungswort auch in lauten Umgebungen zuverlässig erkannt wird.
Der Alexa+ Home Hub
Die neuen Echo-Show-Geräte mit Display werden einen zentralen „Home Hub“ bieten. Von hier aus können Nutzer Live-Bilder von Ring-Kameras ansehen oder sich eine KI-generierte Zusammenfassung der aufgezeichneten Aktivitäten geben lassen. Der Hub ermöglicht die Steuerung tausender kompatibler Smart-Home-Geräte, die Standards wie Zigbee, Matter und Thread unterstützen.
Der kommende Alexa+ Store
Geplant ist auch ein „Alexa+ Store“, der über den herkömmlichen Amazon-Shop hinausgeht. Er soll den direkten Zugriff auf Apps und Dienste von Drittanbietern wie DoorDash, Uber oder Fandango ermöglichen. Nutzer könnten dann per Sprachbefehl Restaurantreservierungen vornehmen oder Kinokarten kaufen lassen.
Fazit: Ist ein Upgrade notwendig?
Die Entscheidung, ob für Alexa+ neue Hardware angeschafft werden sollte, hängt stark vom individuellen Anwendungsfall ab. Für Nutzer, die hauptsächlich einfache Sprachbefehle für Musik, Timer oder Wetterabfragen nutzen, bieten die neuen Funktionen möglicherweise keinen zwingenden Grund für ein sofortiges Upgrade. Die Kernfunktionen von Alexa+ werden auch auf einigen bestehenden Geräten verfügbar sein.
Wer jedoch plant, Alexa als zentralen Knotenpunkt für ein umfassendes Smart-Home-Netzwerk zu nutzen, insbesondere in Kombination mit Ring- oder Blink-Kameras, für den könnten die neuen Echo-Show-Geräte eine lohnende Investition sein. Der integrierte Home Hub und die erweiterten KI-Funktionen bieten hier einen deutlichen Mehrwert im Vergleich zu älteren Modellen.





