Das Indie-Studio Heart Machine hat angekündigt, die Entwicklung seines Early-Access-Titels Hyper Light Breaker einzustellen und einen Teil seiner Belegschaft zu entlassen. Als Grund für diese drastische Maßnahme nannte das Unternehmen externe wirtschaftliche Faktoren, die außerhalb seiner Kontrolle liegen. Ein letztes Update soll das Projekt im Januar zu einem Abschluss bringen.
Die Entscheidung kommt weniger als ein Jahr nach dem Start des Spiels in die Early-Access-Phase am 14. Januar 2025. Für die Spieler und das Entwicklerteam bedeutet dies das Ende der ursprünglich geplanten Vision für das ambitionierte Open-World-Rogue-Lite.
Wichtige Fakten
- Das Entwicklerstudio Heart Machine beendet die Arbeit an Hyper Light Breaker.
- Eine nicht näher bezifferte Anzahl von Mitarbeitern wurde entlassen.
- Ein letztes, abschließendes Update für das Spiel ist für Januar geplant.
- Das Studio begründet den Schritt mit Finanzierungsengpässen und einem schwierigen Marktumfeld.
Entwicklung endet kurz nach Early-Access-Start
Heart Machine, bekannt für sein hochgelobtes Debütspiel Hyper Light Drifter, sieht sich gezwungen, die Weiterentwicklung von Hyper Light Breaker zu beenden. Ein Sprecher des Studios bestätigte die Maßnahme gegenüber der Presse, ohne jedoch genaue Zahlen zur Anzahl der betroffenen Mitarbeiter zu nennen.
Das Spiel, ein Online-Rogue-Lite in einer offenen Welt, startete erst vor rund neun Monaten in den Early Access auf der Plattform Steam. Die Reaktionen der Spieler waren bisher gemischt. Aus über 2.500 Nutzerrezensionen ergibt sich aktuell eine „ausgeglichene“ Bewertung.
Hintergrund: Die Herausforderungen des Early Access
Early-Access-Modelle ermöglichen es Entwicklern, ein unfertiges Spiel zu veröffentlichen, um durch Verkäufe die weitere Entwicklung zu finanzieren und direktes Feedback von der Community zu erhalten. Dieser Ansatz birgt jedoch Risiken: Wenn die Verkaufszahlen hinter den Erwartungen zurückbleiben oder die Entwicklungskosten steigen, kann die Finanzierung des Projekts gefährdet sein, bevor es seine endgültige Vision erreicht.
Diese Entwicklung ist ein schwerer Schlag für das Studio, das bereits im November 2024 eine Entlassungswelle durchführen musste. Damals äußerte man die Hoffnung, dass ein erfolgreicher Start von Hyper Light Breaker neue Möglichkeiten für die betroffenen Mitarbeiter schaffen könnte – eine Hoffnung, die sich nun nicht erfüllt hat.
Ein letztes Update als Abschluss des Projekts
Obwohl die vollständige Vision für Hyper Light Breaker nicht mehr realisiert werden kann, plant das Team, das Spiel nicht abrupt enden zu lassen. In einer zusätzlichen Erklärung wurde klargestellt, dass für Januar ein letztes, umfangreiches Update geplant ist.
„Wir planen, etwas Sinnvolles und so ausgefeilt und vollständig wie möglich unter den gegebenen Umständen zu liefern. Wir tun unser Bestes, um das, was wir können, zu verfeinern, Schlüsselsysteme zu vervollständigen und das Spiel zu einem zufriedenstellenden Schlusspunkt zu führen.“
Ein Sprecher des Studios betonte, dass die begrenzten Ressourcen eine weitere Entwicklung über dieses Update hinaus unmöglich machen. „Angesichts unserer begrenzten Ressourcen und da Teammitglieder das Projekt verlassen, werden wir für den Rest des Jahres keine weiteren Updates veröffentlichen oder Frage-und-Antwort-Runden veranstalten“, so die Mitteilung. Der Fokus liege vollständig darauf, die kommende Version in den bestmöglichen Zustand zu versetzen.
Branchenweite Probleme treffen kleine Studios
Heart Machine führt die schwierige Entscheidung auf externe Faktoren zurück, die viele kleine und unabhängige Entwicklerstudios derzeit belasten. In der offiziellen Stellungnahme heißt es, der eingeschlagene Weg sei nicht ideal, aber „der einzig verfügbare angesichts der Umstände“.
Ursachen für die Krise
- Finanzierungsverschiebungen: Investoren sind in der aktuellen Wirtschaftslage zurückhaltender geworden.
- Unternehmenskonsolidierung: Große Publisher und Konzerne kaufen kleinere Studios auf, was den Wettbewerb für Unabhängige verschärft.
- Unsicheres Marktumfeld: Steigende Entwicklungskosten und eine Flut an Neuveröffentlichungen machen es für einzelne Titel schwer, herauszustechen.
Das Studio erklärte weiter: „Dieser Weg beinhaltet zwar einen Abschluss des Projekts, spiegelt aber breitere Kräfte wider, die außerhalb unserer Kontrolle liegen, einschließlich Veränderungen in der Finanzierung, Unternehmensfusionen und dem unsicheren Umfeld, in dem sich viele kleine Studios wie wir heute bewegen.“
Zukunft von Heart Machine mit einem Kernteam
Trotz der Entlassungen und des Projektstopps bedeutet dies nicht das Ende für Heart Machine. Das Studio plant, seine Arbeit mit einem verkleinerten Kernteam fortzusetzen und weiterhin Videospiele zu entwickeln.
Man sei allen, die zu den Projekten beigetragen haben, „zutiefst dankbar“ und versprach, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um die entlassenen Mitarbeiter bei ihrer Suche nach neuen Stellen zu unterstützen.
Die Situation bei Heart Machine ist symptomatisch für eine wachsende Krise in der Videospielindustrie. In den letzten Jahren haben selbst große Unternehmen wie Microsoft, Sony und Embracer Group Tausende von Mitarbeitern entlassen. Für kleine, unabhängige Studios, die oft ohne das finanzielle Polster großer Konzerne auskommen müssen, sind die Auswirkungen dieser Marktkorrektur besonders gravierend.





