Funcom, der Mutterkonzern hinter Titeln wie „Dune: Awakening“, hat die Schließung des schwedischen Entwicklerstudios The Outsiders bekannt gegeben. Das Studio ist vor allem für das preisgekrönte Rhythmus-Shooter-Spiel „Metal: Hellsinger“ bekannt. Die Schließung ist Teil einer größeren Entlassungswelle bei Funcom.
David Goldfarb, Gründer und Kreativdirektor von The Outsiders, bestätigte die Nachricht über soziale Medien. Die Schließung des zehn Jahre alten Studios in Stockholm wirft ein Licht auf die anhaltenden Umstrukturierungen in der globalen Spielebranche, die selbst erfolgreiche Unternehmen und deren Tochterfirmen betreffen.
Wichtige Fakten
- Funcom schließt das Entwicklerstudio The Outsiders in Stockholm.
- The Outsiders ist der Entwickler des Spiels „Metal: Hellsinger“.
- Die Maßnahme ist Teil einer größeren Entlassungswelle bei Funcom.
- Die Schließung erfolgt trotz des Erfolgs von „Dune: Awakening“, an dem The Outsiders mitgearbeitet hat.
- Gründer David Goldfarb äußerte sich öffentlich zur Schließung und der Zukunft des Teams.
Hintergründe der Studioschließung
Die Entscheidung zur Schließung von The Outsiders wurde nur wenige Tage nach der Bestätigung von Entlassungen bei der Muttergesellschaft Funcom öffentlich. Diese Entwicklung ist besonders bemerkenswert, da Funcom erst vor wenigen Monaten mit „Dune: Awakening“ einen kommerziellen Erfolg feierte, der als die „größte Veröffentlichung“ in der Geschichte des Unternehmens gilt.
David Goldfarb informierte die Öffentlichkeit über die Schließung. In einer Erklärung drückte er seine Betroffenheit aus und würdigte die Arbeit seines Teams.
„Ich hatte noch nicht viel Zeit, die Nachricht zu verarbeiten, aber wir alle bei The Outsiders und Funcom Stockholm sind von den Entlassungen bei Funcom betroffen, und unser 10 Jahre altes Studio wird geschlossen.“
Die genaue Anzahl der Mitarbeiter, die von der Schließung des Studios betroffen sind, wurde von Funcom bisher nicht kommuniziert. Bekannt ist jedoch, dass The Outsiders maßgeblich an der Entwicklung von „Dune: Awakening“ beteiligt war, was die Entscheidung für Branchenbeobachter umso überraschender macht.
Ein Ende trotz jüngster Erfolge
Die Schließung eines Studios, das an einem derart erfolgreichen Projekt mitgewirkt hat, verdeutlicht den aktuellen Druck in der Spielebranche. Unternehmen setzen zunehmend auf Kostensenkungen und strategische Neuausrichtungen, selbst wenn einzelne Produkte erfolgreich sind. Die Entlassungen bei Funcom und die daraus resultierende Schließung von The Outsiders sind Teil dieses branchenweiten Trends.
Für die Mitarbeiter des Stockholmer Studios bedeutet dies eine unsichere Zukunft. Die Nachricht kam für viele unerwartet, insbesondere angesichts der positiven Resonanz auf ihre jüngsten Arbeiten.
Metal: Hellsinger – Ein kritischer Erfolg
„Metal: Hellsinger“, veröffentlicht im Jahr 2022, wurde von Kritikern und Spielern für sein innovatives Gameplay gelobt, das Rhythmus- und Shooter-Elemente kombiniert. Das Spiel gewann mehrere Auszeichnungen, darunter den Preis für den besten Soundtrack bei den The Game Awards 2022.
Die Geschichte von The Outsiders
Das Studio The Outsiders wurde vor einem Jahrzehnt von David Goldfarb gegründet, einem erfahrenen Entwickler, der zuvor an Titeln wie „Battlefield: Bad Company 2“ und „Payday 2“ gearbeitet hatte. Das Team in Stockholm machte sich schnell einen Namen durch seine kreativen und unkonventionellen Spielkonzepte.
Die Geschichte des Studios war jedoch nicht immer einfach. Goldfarb erinnerte in seiner Erklärung an eine frühere Krise, die das Team bereits überstanden hatte.
Vom Fast-Aus zur Wiedergeburt
Vor der Entwicklung von „Metal: Hellsinger“ arbeitete das Studio an einem Projekt namens „Darkborn“. Als dieses Spiel eingestellt wurde, stand The Outsiders kurz vor dem Aus. Laut Goldfarb war es der Loyalität und dem Durchhaltevermögen des Teams zu verdanken, dass das Studio überlebte und anschließend „Metal: Hellsinger“ entwickeln konnte.
Diese Erfahrung schweißte das Team zusammen und führte zu einem Projekt, das Goldfarb als persönlichen Höhepunkt seiner Karriere bezeichnet.
„Viele von uns hatten Jahre zuvor eine Nahtoderfahrung als Studio überlebt, als Darkborn eingestellt wurde. Dank der Loyalität des Teams und seiner Weigerung aufzugeben, wurde Metal: Hellsinger geboren. Es wird für mich persönlich immer ein Höhepunkt bleiben, und ich werde ewig dankbar sein, dass wir es machen durften.“
Er bedankte sich ausdrücklich bei dem Team und den Partnern, die den Erfolg des Spiels ermöglicht hatten. Dieser Hintergrund macht die jetzige Schließung besonders tragisch für die Beteiligten.
Zukunft des Teams und Branchenkontext
Trotz der Schließung des Studios blickt David Goldfarb vorsichtig nach vorne. Er deutete an, dass das Kernteam möglicherweise versuchen wird, in einer neuen Form weiterhin zusammenzuarbeiten und Spiele zu entwickeln. Konkrete Pläne wurden jedoch noch nicht bekannt gegeben.
Die Situation bei The Outsiders und Funcom ist kein Einzelfall. In den letzten zwei Jahren hat die Videospielindustrie eine massive Welle von Entlassungen und Studioschließungen erlebt. Tausende von Entwicklern bei großen Unternehmen wie Microsoft, Sony, Electronic Arts und Embracer Group haben ihre Arbeitsplätze verloren.
Gründe für die Krise
Experten führen diese Entwicklung auf mehrere Faktoren zurück:
- Konsolidierung des Marktes: Nach einer Phase starken Wachstums während der Pandemie korrigiert sich der Markt.
- Steigende Entwicklungskosten: Die Produktion von AAA-Spielen wird immer teurer und riskanter.
- Fokus auf Live-Service-Modelle: Publisher konzentrieren ihre Ressourcen auf wenige, langfristig profitable Spiele.
- Wirtschaftlicher Druck: Hohe Zinsen und wirtschaftliche Unsicherheit führen zu Sparmaßnahmen bei Investoren und Unternehmen.
Die Schließung von The Outsiders zeigt, dass selbst kreativer und kommerzieller Erfolg keine Garantie für Stabilität in der heutigen Spielebranche ist. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Umstrukturierungen bei Funcom weiter auf die Entwicklung zukünftiger Projekte auswirken werden.





