Nintendo of America hat eine neue Führung. Satoru Shibata, ein langjähriger Veteran des Unternehmens, übernimmt die Position des CEO. Während sein Name vielen Spielern in Nordamerika unbekannt sein dürfte, ist er in Europa für seine unkonventionelle und nahbare Art bekannt, die er in zahlreichen Videos und Präsentationen unter Beweis stellte.
Wichtige Fakten
- Satoru Shibata wird der neue CEO von Nintendo of America.
- Er war zuvor langjähriger Präsident von Nintendo of Europe.
- Shibata ist bekannt für seine Auftritte in Videos, in denen er tanzt, singt und Cosplay betreibt.
- Devon Pritchard wird neue Präsidentin von Nintendo of America und folgt auf Doug Bowser.
Führungswechsel an der Spitze von Nintendo of America
An der Spitze der amerikanischen Niederlassung von Nintendo gibt es bedeutende Veränderungen. Satoru Shibata, der viele Jahre für Nintendo in Europa tätig war, wurde zum neuen Chief Executive Officer (CEO) ernannt. Er tritt in eine Schlüsselposition in einem der wichtigsten Märkte für den japanischen Videospielkonzern.
Diese Umstrukturierung folgt auf den Rücktritt von Doug Bowser. Dessen bisherige Rolle als Präsident von Nintendo of America wird von Devon Pritchard übernommen, einer weiteren erfahrenen Führungskraft innerhalb des Unternehmens. Diese Neubesetzung markiert den Beginn einer neuen Ära für die nordamerikanische Strategie von Nintendo.
Hintergrund der Personalien
Der Führungswechsel bei Nintendo of America findet in einer wichtigen Phase für das Unternehmen statt. Analysten und Fans erwarten in naher Zukunft die Ankündigung einer Nachfolgekonsole für die erfolgreiche Nintendo Switch. Die neue Führung wird die Aufgabe haben, diesen Übergang erfolgreich zu gestalten und die Marktposition in den USA weiter zu stärken.
Wer ist Satoru Shibata?
Satoru Shibata ist kein neues Gesicht in der Nintendo-Welt. Bevor er seine neue Rolle in den USA antrat, war er über viele Jahre das Gesicht von Nintendo of Europe. In dieser Funktion war er nicht nur für die Geschäftsstrategie verantwortlich, sondern auch eine präsente Figur in der Kommunikation mit den Fans.
Anders als viele zurückhaltende Manager suchte Shibata aktiv den Kontakt zur Community. Er präsentierte regelmäßig die europäischen Ausgaben der „Nintendo Direct“-Streams während der Ära der Wii U und des Nintendo 3DS. Sein Stil war dabei oft persönlich, humorvoll und für einen Manager dieser Ebene ungewöhnlich nahbar.
Unvergessliche Auftritte prägten sein Image
Shibatas Bekanntheit in Europa beruht weniger auf trockenen Geschäftszahlen als vielmehr auf einer Reihe denkwürdiger öffentlicher Auftritte. Er zögerte nicht, sich selbst mit Humor in Marketingkampagnen einzubringen, was ihm bei den Fans große Sympathien einbrachte.
Tanz, Gesang und Cosplay
Zu den bekanntesten Beispielen seiner unkonventionellen Art gehören mehrere Videos, die viral gingen. Um Nintendos Karaoke-Spiele zu bewerben, sang Shibata vor der Kamera unter anderem den Popsong „Call Me Maybe“. Ein anderes Mal führte er den offiziellen Tanz zum Spiel Yo-Kai Watch auf, um dessen Veröffentlichung zu feiern.
Ein weiteres Highlight war seine Ankündigung des Spiels Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney. In dem entsprechenden Video trat Shibata im Cosplay als Professor Layton auf und ahmte die Posen der bekannten Videospielfigur nach. Solche Aktionen trugen maßgeblich zu seinem Image als sympathischer und bodenständiger Unternehmensvertreter bei.
Direkter Draht zu den Fans
Zu Zeiten des Nintendo 3DS nutzte Shibata die App „Swapnote“ (in Europa als „Nintendo Briefkasten“ bekannt), um persönliche Nachrichten direkt an die Konsolen der Spieler zu senden. Diese direkte Form der Kommunikation war damals einzigartig und stärkte die Bindung zwischen dem Unternehmen und seiner Community.
Ein persönlicher Einblick in seine Spielgewohnheiten
In einem speziellen Video mit dem Titel „Me and #My3DS“ gab Satoru Shibata den Zuschauern einen seltenen Einblick in seine private Spielesammlung und seine persönlichen Vorlieben. Er zeigte seine umfangreiche Sammlung an Nintendo 3DS-Spielen und teilte dabei sehr ehrliche Anekdoten.
Er gab offen zu, dass er sich selbst nicht als besonders guten Spieler betrachtet. Als Beispiel nannte er, dass er Luigi's Mansion 2 nie habe durchspielen können. Diese Art von Selbstironie machte ihn für viele Spieler noch zugänglicher.
„Meine liebste Art, mich vor dem Schlafengehen zu entspannen, ist, Professor Layton zu spielen“, verriet Shibata in dem Video und zeigte damit seine Vorliebe für Rätselspiele.
Besonders emotional war ein Moment, als er seine Mii-Sammlung auf dem 3DS präsentierte. Unter den Tausenden von digitalen Avataren befand sich auch ein Mii des verstorbenen globalen Nintendo-Präsidenten Satoru Iwata. Dies war eine subtile, aber bewegende Geste, die seine tiefe Verbundenheit zum Unternehmen und seinen Weggefährten zeigte.
Ausblick: Kehrt die verspielte Seite von Nintendo zurück?
Die Ernennung von Satoru Shibata zum CEO von Nintendo of America wirft eine interessante Frage auf: Wird seine offene und verspielte Art die öffentliche Wahrnehmung des Unternehmens in den USA verändern? In den letzten Jahren ist die Unternehmenskommunikation von Nintendo weltweit professioneller und distanzierter geworden.
Die Zeiten der Wii U und des 3DS, in denen Führungskräfte wie Shibata und Iwata regelmäßig in humorvollen Videos auftraten, scheinen vorbei. Das heutige Internet und die Art der Unternehmenspräsentation haben sich stark verändert. Es ist daher fraglich, ob der „alte“ Shibata in der neuen, stärker kontrollierten Nintendo-Welt wieder zum Vorschein kommen darf.
Dennoch bleibt die Erinnerung an seine früheren Auftritte bestehen. Sie stehen für eine Zeit, in der Nintendo seine Geschäftsstrategie, die oft als rücksichtslos und strategisch beschrieben wird, mit einer großen Portion Skurrilität und Charme verband. Ob mit der bevorstehenden Ära einer neuen Konsole ein Teil dieser Verspieltheit zurückkehrt, wird sich zeigen.





