Microsoft und Asus haben offiziell die Vorbestellungen für ihre neuen Gaming-Handhelds, das ROG Xbox Ally und das leistungsstärkere ROG Xbox Ally X, gestartet. Die Geräte sind ab sofort in Deutschland und weiteren Ländern verfügbar, die Auslieferung soll am 16. Oktober beginnen. Mit Preisen von 599 Euro für das Basismodell und 899 Euro für die X-Variante positionieren sich die Handhelds im Premium-Segment des mobilen PC-Gamings.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Vorbestellungen für das ROG Xbox Ally und das ROG Xbox Ally X sind jetzt möglich.
- Die Preise in Europa betragen 599 € für das Standardmodell und 899 € für das Ally X.
- Die Auslieferung beider Geräte ist für den 16. Oktober geplant.
- Die Handhelds nutzen eine spezielle Version von Windows, die für die Controller-Bedienung optimiert ist.
- Das Ally X bietet mit dem AMD Ryzen Z2 Extreme Chip deutlich mehr Leistung als das Basismodell mit dem neuen Ryzen Z2 A Prozessor.
Preise und Verfügbarkeit in Europa
Die Preisgestaltung der neuen Handhelds von Microsoft und Asus richtet sich klar an PC-Spieler, die auch unterwegs nicht auf ihre Spielebibliothek verzichten möchten. In Deutschland und anderen europäischen Ländern kostet das ROG Xbox Ally 599 Euro, während das High-End-Modell ROG Xbox Ally X für 899 Euro angeboten wird.
Diese Preise liegen deutlich über denen traditioneller Spielkonsolen. Zum Vergleich: Eine Xbox Series X war zum Start für rund 500 Euro erhältlich. Der Preisunterschied unterstreicht die Positionierung der Ally-Geräte als vollwertige, mobile Gaming-PCs und nicht als reine Konsolen-Alternative.
Internationale Preisgestaltung im Überblick
Auch in anderen Regionen wurden die Preise bekannt gegeben, was die globale Strategie der Unternehmen verdeutlicht. Hier ist eine Übersicht der Preise in wichtigen Märkten:
- USA: 599 US-Dollar (Ally) / 999 US-Dollar (Ally X)
- Großbritannien: 499 Pfund (Ally) / 799 Pfund (Ally X)
- Kanada: 799 kanadische Dollar (Ally) / 1299 kanadische Dollar (Ally X)
- Australien: 799 australische Dollar (Ally) / 1599 australische Dollar (Ally X)
In den USA wird das Ally X zunächst exklusiv bei Best Buy, im Asus Shop und bei Microsoft direkt vertrieben. Das Standardmodell wird breiter verfügbar sein und auch bei Händlern wie Amazon und Walmart angeboten. Ähnliche Vertriebsmodelle sind für Europa zu erwarten.
Globale Markteinführung
Microsoft hat bestätigt, dass die Handhelds in insgesamt 46 Ländern verfügbar sein werden, darunter fast alle europäischen Märkte, die USA, Kanada, Japan, Australien und Südkorea. Später sollen auch Märkte wie Brasilien, China und Indien folgen.
Technische Unterschiede der beiden Modelle
Die beiden Ally-Modelle unterscheiden sich nicht nur im Preis, sondern vor allem bei der verbauten Hardware. Während das Design und die Ergonomie laut ersten Berichten bei beiden Geräten sehr komfortabel sind, zielt die technische Ausstattung auf unterschiedliche Nutzergruppen ab.
ROG Xbox Ally X: Die High-End-Option
Das ROG Xbox Ally X für 899 Euro ist das Flaggschiff-Modell. Es ist mit dem leistungsstarken AMD Ryzen Z2 Extreme Prozessor ausgestattet. Dieser Chip bietet:
- 8 Zen 5 CPU-Kerne für anspruchsvolle Rechenaufgaben.
- 16 RDNA 3.5 GPU-Kerne für hohe Grafikleistung in modernen Spielen.
- Einen Thermal Design Power (TDP) Bereich von 15 bis 35 Watt, was eine flexible Anpassung von Leistung und Akkulaufzeit ermöglicht.
Mit dieser Ausstattung konkurriert das Ally X direkt mit anderen Premium-Handhelds wie dem MSI Claw 8 AI Plus oder dem Lenovo Legion Go 2 und positioniert sich als Alternative zu einem Gaming-Laptop im Einstiegsbereich.
ROG Xbox Ally: Das Einstiegsmodell
Das günstigere ROG Xbox Ally für 599 Euro setzt auf einen bisher unbekannten Prozessor, den AMD Ryzen Z2 A. Dieser Chip ist auf Effizienz und geringeren Stromverbrauch ausgelegt und ähnelt in seiner Konfiguration eher dem Prozessor des Steam Decks.
Die Spezifikationen des Ryzen Z2 A sind bescheidener:
- 4 Zen 2 CPU-Kerne
- 8 RDNA 2 GPU-Kerne
- Ein TDP-Bereich von 6 bis 20 Watt
Diese Konfiguration deutet darauf hin, dass das Standardmodell für weniger anspruchsvolle Titel, Indie-Spiele oder das Spielen mit reduzierten Grafikeinstellungen optimiert ist. Käufer dieses Modells sollten sich bewusst sein, dass die Leistung deutlich unter der des Ally X liegen wird.
Eine neue Windows-Version für Handhelds
Ein zentrales Merkmal beider Ally-Geräte ist eine neue, angepasste Version von Windows. Diese soll den Desktop und den Explorer-Shell im Hintergrund halten, um mehr Arbeitsspeicher für Spiele freizugeben. Das Ziel ist eine konsolenähnliche Benutzererfahrung, bei der die gesamte Navigation ausschließlich über den Controller erfolgen kann. Dies war bisher ein häufiger Kritikpunkt bei Windows-basierten Handhelds.
Markteinordnung und Konkurrenz
Der Markt für PC-Gaming-Handhelds ist in den letzten Jahren stark gewachsen, aber auch die Preise sind gestiegen. Die Ally-Geräte treten in ein kompetitives Umfeld ein, das bisher vom Steam Deck von Valve dominiert wurde.
Im Vergleich zum Steam Deck bieten die Ally-Modelle, insbesondere die X-Variante, auf dem Papier eine höhere Leistung. Allerdings ist der Preis auch entsprechend höher. Das Steam Deck ist bereits ab rund 400 Euro erhältlich, was es für preisbewusste Käufer attraktiv macht.
Die größte Stärke der Ally-Handhelds ist ihre native Unterstützung für Windows und damit für alle gängigen PC-Spieleplattformen wie Steam, Epic Games Store, GOG und den Xbox Game Pass. Dies bietet eine größere Flexibilität als das auf Linux basierende SteamOS, auch wenn Valve mit der Kompatibilitätsschicht „Proton“ große Fortschritte gemacht hat.
Die neuen Ally-Handhelds sind ein Versuch, die Lücke zwischen der Flexibilität des PC-Gamings und dem Komfort einer mobilen Konsole zu schließen. Der Erfolg wird davon abhängen, wie gut die optimierte Windows-Oberfläche in der Praxis funktioniert.
Ausblick und erste Einschätzungen
Die Ankündigung von Microsoft und Asus zeigt, dass der Markt für mobile PC-Gaming-Geräte ernst genommen wird. Die Preisspanne von 599 bis 899 Euro macht deutlich, dass es sich um Premium-Produkte handelt, die sich an Enthusiasten richten.
Besonders das ROG Xbox Ally X könnte mit seiner starken Hardware eine interessante Option für Spieler sein, die maximale Leistung in einem tragbaren Format suchen. Das Standardmodell hingegen stellt einen Kompromiss dar, dessen Leistungsfähigkeit sich in unabhängigen Tests erst noch beweisen muss. Es bleibt abzuwarten, ob der neue Ryzen Z2 A Prozessor eine überzeugende Balance aus Leistung und Effizienz bieten kann.
Digirion plant, beide Geräte in den kommenden Wochen ausführlich zu testen. Die Tests werden zeigen, wie sich die Handhelds im Alltag schlagen, wie gut die Akkulaufzeit ist und ob die neue Windows-Oberfläche das versprochene nahtlose Spielerlebnis liefert.





