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Gearbox CEO verteidigt die PC-Leistung von Borderlands 4

Randy Pitchford, CEO von Gearbox, bezeichnet die PC-Leistung von Borderlands 4 als „ziemlich optimal“ und rät Spielern, ihre Einstellungen anzupassen.

Markus Steiner
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Markus Steiner

Markus Steiner ist Gaming-Redakteur bei Digirion und konzentriert sich auf Branchennachrichten, technische Analysen von PC-Spielen und die wirtschaftlichen Entwicklungen in der Videospielindustrie. Er begleitet die Branche seit über einem Jahrzehnt.

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Gearbox CEO verteidigt die PC-Leistung von Borderlands 4

Randy Pitchford, der CEO von Gearbox Software, hat auf die weitverbreitete Kritik an der PC-Leistung von Borderlands 4 reagiert. In einer Reihe von Beiträgen auf der Plattform X bezeichnete er die Optimierung des Spiels als „ziemlich optimal“ und legte den Spielern nahe, ihre Erwartungen und Grafikeinstellungen an ihre Hardware anzupassen.

Wichtige Erkenntnisse

  • Randy Pitchford bezeichnet Borderlands 4 als „ziemlich optimal“ und weist die Verantwortung für Leistungsprobleme teilweise den Spielern zu.
  • Laut Pitchford sind 30 FPS bei minimalen und 60 FPS bei empfohlenen Systemanforderungen realistische Ziele für die Entwickler.
  • Spieler und technische Analysen berichten von erheblichen Problemen wie Rucklern, instabilen Bildraten und Abstürzen.
  • Trotz der technischen Schwierigkeiten erreichte das Spiel auf Steam über 300.000 gleichzeitige Spieler.

Pitchfords Antwort auf die Kritik der Spieler

Nach der Veröffentlichung von Borderlands 4 am 11. September 2025 sahen sich die Entwickler mit einer Welle von Beschwerden über die technische Leistung der PC-Version konfrontiert. Am 15. September äußerte sich Gearbox-CEO Randy Pitchford öffentlich zu den Vorwürfen.

In seinen Beiträgen auf X argumentierte er, dass die Verantwortung nicht allein beim Entwickler liege. Er betonte, dass Spieler die Beziehung zwischen ihrer Hardware und den Anforderungen der Software verstehen müssten.

„Jeder PC-Spieler muss die Realität der Beziehung zwischen seiner Hardware und dem, was die Software, die er ausführt, tut, akzeptieren.“

Pitchford beschrieb Borderlands 4 als ein „erstaunliches, unterhaltsames und riesiges Looter-Shooter-Kampagnenspiel“. Er fügte hinzu, dass das Spiel „ziemlich optimal“ sei, was bedeute, dass die Software wie beabsichtigt funktioniere, ohne Ressourcen durch ineffiziente Prozesse zu verschwenden.

Hintergrund der Debatte

Die Optimierung von PC-Spielen ist ein häufiges Thema in der Gaming-Community. Spieler mit leistungsstarker Hardware erwarten oft hohe Bildraten bei maximalen Grafikeinstellungen. Entwickler müssen jedoch einen Kompromiss finden, um das Spiel auf einer breiten Palette von Systemen lauffähig zu machen, was oft zu Spannungen zwischen den Erwartungen der Community und den technischen Realitäten führt.

Erwartungsmanagement bei der Bildrate

Ein zentraler Punkt in Pitchfords Argumentation war die Zielsetzung für die Bildrate (FPS). Er bezeichnete es als „absolut vernünftig“ für die Entwickler eines Looter-Shooters, Standardeinstellungen anzustreben, die 30 Bilder pro Sekunde auf Systemen mit Mindestanforderungen und 60 Bilder pro Sekunde auf Systemen mit empfohlenen Spezifikationen erreichen.

Er warnte die Spieler davor, unrealistische Erwartungen zu haben, insbesondere wenn ihre Hardware zwischen den minimalen und empfohlenen Anforderungen liegt.

„Es ist ein Fehler zu glauben oder zu erwarten, dass PCs zwischen den Mindest- und den empfohlenen Spezifikationen gleichzeitig extrem hohe Bildraten, maximale/ultra Features und eine extrem hohe Auflösung erreichen können“, so Pitchford.

Kontrast zwischen Entwickleraussagen und Spielerfeedback

Während Pitchford behauptet, das Spiel habe nur „wenige echte Probleme“, die nur einen „sehr, sehr kleinen Prozentsatz der Nutzer“ betreffen, zeichnet das Feedback der Community ein anderes Bild. Seit der Veröffentlichung hat Borderlands 4 auf Steam zahlreiche negative Bewertungen erhalten, was zu einer „gemischten“ Gesamtbewertung führte.

Steam-Bewertungen

Die Mehrheit der negativen Rezensionen auf der Plattform Steam nennt Leistungsprobleme, mangelnde Optimierung und häufige Spielabstürze als Hauptgründe für die schlechte Bewertung.

Auch technische Analysen stützen die Berichte der Spieler. Digital Foundry, eine auf technische Analysen von Videospielen spezialisierte Publikation, testete das Spiel auf einem High-End-PC und identifizierte „tiefgreifende“ Probleme. Dazu gehörten:

  • Anhaltendes Ruckeln (Stuttering)
  • Auf 30 FPS begrenzte Zwischensequenzen
  • Einbrüche der Bildrate auch bei leistungsstarker Hardware

Viele Spieler widersprachen Pitchfords Darstellung und berichteten von instabilen Bildraten, selbst wenn sie die Grafikeinstellungen deutlich reduzierten.

Kommerzieller Erfolg trotz technischer Mängel

Trotz der anhaltenden Debatte um die Performance hat Borderlands 4 einen beeindruckenden Start hingelegt. Das Spiel konnte einen erheblichen kommerziellen Erfolg verzeichnen und zog eine große Spielerbasis an.

Spielerzahlen auf Steam

Kurz nach der Veröffentlichung erreichte Borderlands 4 einen Spitzenwert von über 300.000 gleichzeitigen Spielern auf Steam. Damit übertrifft es etablierte Titel wie Skyrim, Halo Infinite und Rust und gehört zu den meistgespielten Spielen auf der Plattform.

Dieser Erfolg deutet darauf hin, dass das grundlegende Gameplay und die Inhalte bei vielen Fans Anklang finden, auch wenn die technischen Probleme für einen Teil der Community frustrierend sind.

Ausblick und Empfehlungen des CEOs

Pitchford versicherte, dass Gearbox an der Behebung von Fehlern und der Verbesserung der PC-Leistung arbeite. Er riet den Spielern jedoch, nicht auf zukünftige Patches zu warten. Stattdessen sollten sie die im Spiel verfügbaren Werkzeuge nutzen, um eine für sie passende Balance zu finden.

Seine konkreten Vorschläge umfassen die Reduzierung der Auflösung zur Verbesserung der FPS und die Nutzung von Technologien wie Nvidias DLSS, um die visuelle Qualität bei niedrigeren Auflösungen zu verbessern. „Nehmen Sie die Kompromisse in Kauf, um das zu priorisieren, was Ihnen wichtig ist“, schloss er seine Ausführungen ab.