EA Sports FC 26, veröffentlicht am 26. September 2025, führt eine grundlegende Neuerung ein, die das Spielerlebnis maßgeblich verändert. Anstelle eines einzigen Gameplay-Ansatzes bietet das Spiel nun zwei unterschiedliche Stile: einen schnellen, auf Wettkampf ausgelegten Modus und eine langsamere, realistischere Simulation. Diese Aufteilung soll den unterschiedlichen Vorlieben der Spieler gerecht werden und die größte Weiterentwicklung der Serie seit Jahren darstellen.
Wichtige Erkenntnisse
- Zwei Gameplay-Modi: FC 26 trennt das Spielerlebnis in einen „Kompetitiven“ und einen „Authentischen“ Stil, die je nach Spielmodus aktiv sind.
- Karrieremodus-Updates: Neue „Unerwartete Ereignisse“ wie Krankheitswellen im Team sorgen für mehr Dynamik.
- Anpassungen in Ultimate Team: EA will den Zwang zum Geldausgeben reduzieren, indem die „Power Curve“ verlangsamt und das Belohnungssystem angepasst wird.
- Fokus auf Gameplay: Während die Spielmodi nur geringfügig überarbeitet wurden, liegt der Schwerpunkt der Neuerungen auf dem Spielgeschehen auf dem Platz.
Die größte Neuerung: Kompetitiv gegen Authentisch
Die wohl wichtigste Änderung in EA FC 26 ist die Einführung von zwei separaten Gameplay-Systemen. Diese Entscheidung zielt darauf ab, den langjährigen Konflikt zwischen Spielern, die ein schnelles Arcade-Erlebnis bevorzugen, und jenen, die eine realistische Fußballsimulation wünschen, zu lösen.
Der kompetitive Stil für Online-Modi
In den Online-Modi wie Ultimate Team und Pro Clubs kommt der „Kompetitive“ Stil zum Einsatz. Dieses System ist auf schnelle, reaktionsschnelle Action ausgelegt. Spielerbewegungen sind präzise, Pässe kommen punktgenau an und die Ballannahme gelingt nahezu perfekt. Das Spielgeschehen erinnert an ein Basketballspiel, bei dem Angriffe schnell von einem Ende des Feldes zum anderen getragen werden.
Ein wiederkehrendes Feature ist der flache, scharfe Schuss (Low-Driven Shot), der durch doppeltes Drücken der Schusstaste ausgelöst wird. Er ermöglicht präzise Abschlüsse in die unteren Torecken. Die Konzentration auf die Offensive führt jedoch oft zu sehr torreichen Partien, bei denen Ergebnisse mit vier oder mehr Toren auf beiden Seiten keine Seltenheit sind.
Tore im Überfluss
Im kompetitiven Modus enden viele Spiele mit extrem hohen Ergebnissen, oft mit insgesamt über acht Toren. Dies fördert ein schnelles, angriffsorientiertes Gameplay, bei dem die Verteidigung eine untergeordnete Rolle spielt.
Der authentische Stil für den Karrieremodus
Für den Einzelspieler-fokussierten Karrieremodus wurde der „Authentische“ Stil entwickelt. Hier wird das Spieltempo deutlich verlangsamt und ein Element der Unberechenbarkeit eingeführt. Spieler machen Fehler, Pässe können ungenau sein und die erste Ballberührung in Drucksituationen misslingt häufiger. Die Verteidigung agiert taktisch klüger, was den Spieler zwingt, Angriffe geduldiger aufzubauen.
Auch Wettereffekte haben einen spürbareren Einfluss. Bei Regen wird der Rasen langsamer, während bei Frost der Ball schneller über die Oberfläche gleitet. Dieser Modus simuliert die unvorhersehbaren Momente des echten Fußballs und wird als deutlich anspruchsvoller, aber auch als lohnender empfunden.
Lösung für einen alten Konflikt
Seit Jahren debattiert die Community darüber, ob die Spielserie eine realistische Simulation oder ein zugängliches Arcade-Spiel sein sollte. Die Trennung in zwei Stile ist der Versuch von EA, beiden Lagern gerecht zu werden, ohne Kompromisse bei einem der beiden Ansätze eingehen zu müssen.
Karrieremodus: Vertrautes mit neuen Herausforderungen
Abseits des Platzes bleibt der Karrieremodus in seinen Grundzügen erhalten, wird aber durch einige sinnvolle Ergänzungen erweitert. Die größte Neuerung sind die „Unerwarteten Ereignisse“, die zufällig während einer Saison auftreten und die Managementfähigkeiten des Spielers auf die Probe stellen.
Diese Ereignisse können vielfältig sein und reichen von einer plötzlichen Krankheitswelle, die mehrere Spieler außer Gefecht setzt, bis hin zu Konflikten mit dem Vorstand, die das Transferbudget reduzieren. Sie bringen mehr Abwechslung in den langen Saisonverlauf.
Weitere kleinere Verbesserungen umfassen:
- Tiefere Simulation: Verfolgt Statistiken anderer Ligen und Spieler detaillierter als zuvor.
- Managerwechsel: Trainer können nun wie Spieler den Verein wechseln und neue Angebote annehmen.
Obwohl der Modus nicht die Komplexität eines reinen Managerspiels wie Football Manager erreicht, sorgen die Gameplay-Verbesserungen des authentischen Stils für eine hohe Motivation. Es bleibt abzuwarten, ob die Neuerungen ausreichen, um langfristig die bekannte Ermüdung zu verhindern, die in früheren Titeln oft nach einiger Zeit einsetzte.
Ultimate Team: Weniger Druck, mehr Spielspaß?
Auch in Ultimate Team (FUT) setzt EA auf gezielte Anpassungen statt auf eine komplette Überholung. Die Rückkehr von Turnieren bietet eine willkommene Abwechslung zum etablierten Grind in Rivals und Champions, stellt aber eher eine kurzfristige Beschäftigung dar.
Der Fokus liegt dieses Jahr darauf, den Modus weniger zeit- und geldintensiv zu gestalten. Rivals ist nachsichtiger und erleichtert den Abstieg in eine niedrigere Division, wenn man auf zu starke Gegner trifft. Die Belohnungen fallen etwas geringer aus, um den Erhalt von Top-Karten zu erschweren und deren Wert zu steigern. Zudem gibt es eine neue „Challengers Weekend League“ für Spieler mit geringerem Skill-Level.
EA Sports hat zugesichert, die „Power Curve“ in diesem Jahr zu verlangsamen. Das bedeutet, dass neue Werbeaktionen und Spezialkarten die Spielbalance nicht mehr wöchentlich über den Haufen werfen sollen. Ziel ist es, die Notwendigkeit ständiger Investitionen zu reduzieren.
Diese neue Philosophie zeigt sich bereits in den bisher moderateren Anforderungen für Evolutions-Karten und Squad Building Challenges (SBCs). In der Theorie soll dies den Druck auf die Spieler verringern, ständig Zeit oder Geld investieren zu müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Ob dieser Ansatz über den gesamten Lebenszyklus des Spiels beibehalten wird, muss sich noch zeigen. Bisher wirkt FUT jedoch weniger aufdringlich als in den Vorjahren.
Fazit: Eine gelungene Evolution auf dem Platz
Auf dem Papier mögen die Änderungen in EA FC 26 nicht revolutionär wirken. Doch auf dem Spielfeld entfaltet sich die größte Stärke des Titels. Die Entscheidung, zwei unterschiedliche Gameplay-Stile für verschiedene Spielertypen anzubieten, ist eine der besten Ideen der Serie seit Langem und erinnert in ihrer Qualität an das hochgelobte FIFA 17.
Zwar fühlen sich die Spielmodi selbst sehr vertraut an und hätten mehr Innovation vertragen können, doch die fundamentalen Verbesserungen im Gameplay machen EA FC 26 zu einem lohnenswerten Titel für Fußballfans. Die Entwickler haben bewiesen, dass Stabilität und gezielte Verfeinerung zu einem besseren Ergebnis führen können als eine Flut neuer, aber halbfertiger Features.





