Das kommende Open-World-Spiel Crimson Desert von Entwickler Pearl Abyss verspricht ein Kampfsystem, das sich deutlich von typischen Genre-Vertretern abhebt. Anstatt auf einfache Angriffsmuster zu setzen, orientiert sich das Design an klassischen Arcade-Kampfspielen und bietet eine unerwartete Tiefe mit komplexen Kombos, vielfältigen Reittieren und sogar steuerbaren Mechs.
Wichtige Erkenntnisse
- Das Kampfsystem ist von Retro-Arcade-Spielen wie Samurai Showdown und Final Fight inspiriert, was zu einem Fokus auf Kombos und wuchtige Angriffe führt.
- Spielerfreiheit steht im Vordergrund: Es gibt keine festen Konter-Systeme oder vorgeschriebene Angriffsmuster für Gegner.
- Neben klassischen Fantasy-Elementen bietet das Spiel unkonventionelle Reittiere wie Raptoren, Drachen und sogar einen schwer bewaffneten Mech.
- Umweltinteraktionen wie das Einfrieren von Wasser oder das Entzünden von Holz sind möglich, aber für den Kampferfolg nicht zwingend erforderlich.
Ein Kampfsystem mit Arcade-Wurzeln
Auf den ersten Blick könnte Crimson Desert wie ein weiteres Fantasy-Actionspiel wirken. Doch die Entwickler von Pearl Abyss verfolgen einen anderen Ansatz. Das Team nannte klassische Arcade-Spiele wie Samurai Showdown, Final Fight und King of Fighters als zentrale Inspirationsquellen für die Kampfmechaniken.
Diese Einflüsse zeigen sich in der Vielfalt der verfügbaren Aktionen. Statt einfacher Knopfdrücke für Angriffe können Spieler komplexe Tastenkombinationen nutzen, um spezielle Manöver auszulösen. Ein einfacher Schwertstreich lässt sich so nahtlos in einen magisch verstärkten Überkopfschlag verwandeln, begleitet von eindrucksvollen visuellen Effekten.
Wucht und Sounddesign im Fokus
Ein zentrales Ziel des Entwicklerteams war es, ein starkes Gefühl der Wucht bei jedem Treffer zu vermitteln. Dies wird nicht nur durch die visuellen Effekte, sondern auch durch ein markantes Sounddesign erreicht. Laut Pearl Abyss diente hierbei das japanische Entwicklerstudio Capcom als Vorbild, das für seine eindrucksvolle Klangkulisse in Kampfspielen bekannt ist.
Jeder erfolgreiche Angriff und jeder erlittene Treffer wird akustisch untermalt, um die Intensität der Auseinandersetzungen zu steigern. Diese Liebe zum Detail soll dafür sorgen, dass sich die Kämpfe stets bedeutsam und nicht repetitiv anfühlen.
Mehr als nur ein Action-RPG
Während typische Open-World-Actionspiele oft ein begrenztes Set an Aktionen bieten – meist bestehend aus Ausweichen, Angriff und Konter –, strebt Crimson Desert eine deutlich größere Bandbreite an. Der Fähigkeitsbaum des Protagonisten Kliff ist umfangreich und ermöglicht es den Spielern, ihren Kampfstil individuell zu gestalten.
Die Philosophie der spielerischen Freiheit
Ein Kernprinzip von Crimson Desert ist die Freiheit des Spielers. Das Entwicklerteam erklärte, dass es bewusst auf Systeme verzichtet, die dem Spieler vorschreiben, wie er zu kämpfen hat. Es gibt keine auf dem Bildschirm eingeblendeten Aufforderungen für bestimmte Tastendrücke, wie man sie aus Spielen wie der Batman: Arkham-Reihe oder Mittelerde: Mordors Schatten kennt.
Das Studio möchte die Fantasien der Spieler erfüllen, indem es ihnen erlaubt, in jeder Situation das zu tun, was sie wollen.
Dieser Ansatz bedeutet auch, dass es keine starren „Stein, Schere, Papier“-Beziehungen zwischen Angriffs- und Verteidigungsarten gibt. Zwar mag eine bestimmte Waffe effektiver gegen Feinde mit Schilden sein, doch der Einsatz dieser Waffe ist keine zwingende Voraussetzung für den Sieg. Jeder Angriffsstil soll eine valide Option sein.
Optionale Umweltinteraktionen
Die Spielwelt von Crimson Desert reagiert dynamisch auf die Aktionen des Spielers. Die verwendete BlackSpace Engine simuliert elementare Reaktionen. Wasser kann gefrieren oder Elektrizität leiten, wenn es mit den entsprechenden Zaubern in Berührung kommt, während Holz brennt.
Als Inspiration für diese Mechaniken nannten die Entwickler die modernen The Legend of Zelda-Spiele. Anders als dort sind diese Interaktionen in Crimson Desert jedoch optional. Es wird keine Bosskämpfe geben, bei denen man zwingend einen Gegner in einer Wasserpfütze einfrieren muss, um ihn zu besiegen. Es ist ein System, das man meistern kann, aber nicht muss.
Magie durch ein Armband
Der Protagonist Kliff ist kein klassischer Magier. Seine Zauberfähigkeiten stammen von einem Armband, das ihm die Kontrolle über die Elemente Feuer, Eis und Blitz verleiht. Weitere Fähigkeiten werden durch neue Waffen und Ausrüstungsgegenstände freigeschaltet.
Von Pferden zu Kampfrobotern: Die Reittiere
Die Vielfalt von Crimson Desert zeigt sich auch bei den Fortbewegungsmitteln. Während Spieler zu Beginn auf gewöhnliche Pferde zurückgreifen, werden im späteren Spielverlauf deutlich exotischere Optionen verfügbar.
In bestimmten Gebieten können Spieler einen massiven Grizzlybären satteln, der Feinde mit seinen Klauen angreift. Später wird es sogar möglich sein, auf einem Raptor zu reiten. Auch Drachen sind Teil der Spielwelt: Der Drache Tristar kann gerufen werden, um aus der Luft anzugreifen.
Der Mech als ultimative Waffe
Die wohl überraschendste Ergänzung ist ein steuerbarer Kampfroboter. Dieser von Zwergen konstruierte Mech erinnert an eine Mischung aus einem Big Daddy aus BioShock und einem Titan aus Titanfall. Die Maschine ist für den späten Spielverlauf vorgesehen und verfügt über ein beeindruckendes Arsenal:
- Schubdüsen für schnelle Bewegungen
- Maschinengewehre
- Mehrfachziel-Raketenwerfer
- Ein EMP-Impuls mit großem Radius
Um die Spielbalance nicht zu gefährden, sind diese mächtigen Werkzeuge an eine begrenzte Treibstoffanzeige gekoppelt. Ist der Treibstoff verbraucht, ist der Mech nicht mehr einsatzbereit. Pearl Abyss beschreibt den Mech als eine Art „Geschenk“ oder Belohnung für Spieler, die weit im Spiel fortgeschritten sind.
Meisterung des Charakters statt des Gegners
Die Designphilosophie von Crimson Desert lässt sich am besten im Vergleich zu anderen Spielen erklären. Während es in Spielen wie Dark Souls darum geht, die Muster der Gegner zu lernen und auszunutzen, steht bei Kampfspielen wie Street Fighter die Meisterung des eigenen Charakters im Vordergrund.
Pearl Abyss verfolgt den Ansatz von Street Fighter. Das Ziel ist, dass das Spiel einfacher wird, je besser der Spieler die Fähigkeiten von Kliff beherrscht. Diese Tiefe kann anfangs komplex wirken, wird aber durch ein konsistentes Steuerungsschema zugänglich gemacht. Beispielsweise werden Magiezauber durch das Klicken der Analogsticks ausgelöst – der linke Stick für die linke Hand, der rechte für die rechte Hand.
Obwohl Crimson Desert viele bekannte Elemente von Open-World-Spielen wie Rätsel-Dungeons und Quests enthält, ist es das ungewöhnliche und tiefgründige Kampfsystem, das es von der Konkurrenz abheben soll. Es kombiniert klassische Fantasy mit überraschend modernen und unkonventionellen Elementen.





