Synology hat eine wichtige strategische Änderung angekündigt: Mit dem Update auf DiskStation Manager (DSM) 7.3 werden die umstrittenen Beschränkungen für Festplatten von Drittanbietern in allen DiskStation-Modellen des Jahres 2025 aufgehoben. Diese Entscheidung ermöglicht es Nutzern wieder, HDDs von Herstellern wie Western Digital und Seagate in den neuesten NAS-Systemen zu verwenden.
Wichtige Fakten
- Ab DSM 7.3 können Festplatten von Drittanbietern in 2025er DiskStation-Modellen genutzt werden.
- Die Änderung ist eine Reaktion auf starkes Nutzerfeedback und wachsenden Wettbewerb.
- Betroffen sind alle neuen Modelle der Plus-, Value- und J-Serien.
- Die Einschränkung für M.2-SSDs zur Erstellung von Speicherpools bleibt bestehen.
Rückkehr zur offenen Plattform nach Nutzerkritik
Die ursprüngliche Entscheidung von Synology, die Verwendung von Festplatten anderer Hersteller in seinen 2025er-Modellen zu blockieren, stieß in der Community auf breite Ablehnung. Anwender, die seit Jahren auf bewährte Laufwerke wie die Serien WD Red oder Seagate IronWolf vertrauten, sahen sich plötzlich gezwungen, auf die teureren hauseigenen Festplatten von Synology auszuweichen.
Diese Politik wurde als erheblicher Nachteil empfunden, insbesondere bei Modellen wie der DiskStation DS925+, die hardwareseitig überzeugten, aber durch die Software-Limitierung an Attraktivität verloren. Die Kritik der Nutzer und der wachsende Druck durch Wettbewerber wie UGREEN, die offene Systeme anbieten, haben nun offenbar zu einem Umdenken geführt.
Hintergrund der Beschränkung
Synology hatte die Einschränkung ursprünglich mit der Gewährleistung von Stabilität und Kompatibilität begründet. Durch die alleinige Zertifizierung eigener Laufwerke wollte das Unternehmen eine optimale Leistung sicherstellen. Für viele langjährige Kunden überwogen jedoch die Nachteile der eingeschränkten Auswahl und der höheren Kosten.
Details zum DSM 7.3 Update
Das Update auf DiskStation Manager 7.3 ist der technische Schlüssel für diese Kehrtwende. Sobald die neue Firmware auf einem 2025er-Modell installiert ist, entfallen die Software-Sperren, die bisher die Erstellung von Speicherpools mit nicht-zertifizierten HDDs verhinderten.
Synology bestätigte offiziell, dass diese Änderung für alle kommenden DiskStation-Modelle der Plus-, Value- und J-Serien des Modelljahres 2025 gilt. Damit wird die Flexibilität, die Nutzer von früheren Synology-Produkten gewohnt waren, wiederhergestellt.
Welche Modelle sind betroffen?
Die Aufhebung der Beschränkung gilt für das gesamte 2025er-Portfolio. Dazu gehören unter anderem:
- 2-Bay-Modelle: DiskStation DS225+ und DS725+
- 4-Bay-Modelle: DiskStation DS425+ und DS925+
- Enthusiasten-Modelle: DiskStation DS1525+ und DS1825+
Wichtig ist, dass diese Einschränkung nur die 2025er-Produktlinie betraf. Ältere NAS-Server von Synology waren von dieser Politik nicht betroffen und boten durchgehend Unterstützung für Laufwerke von Drittanbietern.
Eine Einschränkung bleibt bestehen
Während Synology bei den 3,5-Zoll-Festplatten einlenkt, bleibt eine wichtige Limitierung bestehen. Die Erstellung von Speicherpools mit M.2-NVMe-SSDs ist weiterhin ausschließlich mit Synology-eigenen SSD-Modellen möglich. SSDs von anderen Herstellern können zwar als Cache-Speicher genutzt werden, jedoch nicht als primäres Speichervolumen.
Diese verbleibende Einschränkung ist für viele Anwender ein kleinerer Kritikpunkt, da die meisten NAS-Systeme primär mit herkömmlichen HDDs betrieben werden. Dennoch schränkt sie die Flexibilität bei reinen Flash-Speicher-Konfigurationen weiterhin ein.
Fokus auf Zusammenarbeit
Synology hat angekündigt, die Zusammenarbeit mit Laufwerksherstellern zu erweitern, um das Angebot an zertifizierten Speichermedien zu vergrößern und Nutzern mehr zuverlässige Optionen zu bieten.
Offizielle Stellungnahme von Synology
In einer Erklärung unterstrich das Unternehmen sein Engagement für mehr Flexibilität und reagierte direkt auf die Bedenken der Nutzer. Die offizielle Mitteilung verdeutlicht die neue Ausrichtung.
„Synology arbeitet mit Laufwerksherstellern zusammen, um die Auswahl an zertifizierten Speichermedien zu erweitern und zuverlässigere Optionen zu liefern. In der Zwischenzeit werden die DiskStation Plus-, Value- und J-Serien des Modelljahres 2025 mit DSM 7.3 die Installation und Erstellung von Speicherpools mit Laufwerken von Drittanbietern unterstützen. Zusammen mit der bestehenden Unterstützung für die Migration von Laufwerken von Drittanbietern wird DSM den Nutzern eine größere Flexibilität bei der Verwaltung ihrer Speicherlösungen bieten.“
Neben der Aufhebung der HDD-Sperre bringt das DSM 7.3 Update auch funktionale Erweiterungen für Synology Drive, eine E-Mail-Moderation in MailPlus sowie allgemeine Sicherheitsverbesserungen mit sich.
Bedeutung für den Markt und die Anwender
Die Entscheidung von Synology ist ein klares Signal an den Markt und die eigene Kundschaft. Das Unternehmen zeigt, dass es auf Nutzerfeedback hört und bereit ist, umstrittene Entscheidungen zu korrigieren. Für potenzielle Käufer der 2025er-Modelle bedeutet dies, dass die Geräte wieder zu einer ernsthaften Konkurrenz im NAS-Markt werden.
Die Möglichkeit, kostengünstigere und weit verbreitete Festplatten von Western Digital oder Seagate zu nutzen, senkt die Gesamtkosten für die Einrichtung eines neuen NAS-Systems erheblich. Dies stellt die Wettbewerbsfähigkeit von Synology gegenüber aufstrebenden Marken wieder her und dürfte von der Community positiv aufgenommen werden.





