Samsung plant offenbar eine grundlegende Neuausrichtung seiner Chip-Strategie für die kommende Galaxy S26-Serie. Berichten zufolge soll der hauseigene Exynos 2600-Prozessor in allen Modellen, einschließlich des Spitzenmodells Galaxy S26 Ultra, zum Einsatz kommen. Der neue Chip verspricht eine erhebliche Leistungssteigerung, die sogar die Konkurrenz von Apple und Qualcomm in den Schatten stellen könnte.
Diese Entwicklung markiert eine bedeutende Wende, da Samsung in den vergangenen Jahren beim Ultra-Modell ausschließlich auf Snapdragon-Prozessoren von Qualcomm setzte. Die Entscheidung, weltweit stärker auf den eigenen Chip zu vertrauen, deutet auf ein gestiegenes Selbstbewusstsein in die Leistungsfähigkeit der Exynos-Reihe hin.
Die wichtigsten Punkte
- Samsung plant, die gesamte Galaxy S26-Serie, inklusive des Ultra-Modells, mit dem Exynos 2600-Chip auszustatten.
- Der neue Prozessor soll bei der Grafikleistung und insbesondere bei KI-Anwendungen deutlich leistungsfähiger sein als Apples kommender A19 Pro.
- Die Fertigung des Exynos 2600 erfolgt im fortschrittlichen 2-Nanometer-Verfahren, was Effizienz und Leistung steigern soll.
- Wichtige Märkte wie die USA, Japan und China erhalten voraussichtlich weiterhin eine Version mit Snapdragon-Chip.
Eine strategische Kehrtwende für das Galaxy S26 Ultra
Für Smartphone-Kenner ist die Trennung zwischen Exynos- und Snapdragon-Versionen bei Samsung-Flaggschiffen seit Jahren ein fester Begriff. Während viele Regionen, darunter Europa, Modelle mit Samsungs eigenem Exynos-Chip erhielten, wurden andere Märkte mit dem Snapdragon-Pendant von Qualcomm versorgt. Eine Ausnahme bildete seit 2022 das prestigeträchtige Ultra-Modell, das weltweit exklusiv mit Snapdragon-Chips ausgeliefert wurde.
Mit der für Januar erwarteten Galaxy S26-Serie könnte diese klare Aufteilung enden. Aktuelle Berichte deuten darauf hin, dass Samsung dem Exynos 2600 so sehr vertraut, dass er zur zentralen Antriebseinheit für alle drei Modelle der Reihe wird – vom Basismodell über das Plus-Modell bis hin zum S26 Ultra.
Hintergrund: Die Zwei-Chip-Strategie
Samsungs bisherige Strategie, in verschiedenen Regionen unterschiedliche Prozessoren zu verbauen, führte oft zu Debatten unter Nutzern über Leistungs- und Effizienzunterschiede. Die potenzielle Vereinheitlichung unter dem Exynos-Banner für die meisten Märkte wäre ein starkes Signal für die Wettbewerbsfähigkeit der eigenen Halbleitersparte.
Exynos 2600: Ein neuer Maßstab für Leistung?
Die Gründe für Samsungs möglichen Strategiewechsel liegen in der erwarteten Leistungsfähigkeit des Exynos 2600. Der Chip, der im modernen 2-Nanometer-Verfahren von Samsung Foundry hergestellt wird, soll in mehreren Schlüsselbereichen neue Bestmarken setzen.
Vergleich mit Apple und Qualcomm
Die vorliegenden Informationen zeichnen ein beeindruckendes Bild. Im direkten Vergleich mit dem erwarteten Apple A19 Pro, der im iPhone 16 zum Einsatz kommen dürfte, soll der Exynos 2600 eine leicht überlegene CPU-Leistung bieten. Noch signifikanter sind die Unterschiede in anderen Bereichen:
- Grafikleistung (GPU): Hier wird dem Exynos 2600 ein Leistungsvorsprung von bis zu 75 % gegenüber dem A19 Pro nachgesagt.
- KI-Leistung (NPU): Die Neural Processing Unit, entscheidend für künstliche Intelligenz, soll sogar sechsmal schneller arbeiten als die von Apple.
Auch der direkte Konkurrent im Android-Lager, der kommende Snapdragon 8 Elite Gen 5, soll übertroffen werden. Berichten zufolge ist der Exynos 2600 sowohl bei der GPU als auch bei der NPU um rund 30 % leistungsstärker.
Was bedeutet der 2nm-Prozess?
Ein kleinerer Fertigungsprozess wie der 2-Nanometer-Standard ermöglicht es, mehr Transistoren auf der gleichen Chipfläche unterzubringen. Dies führt in der Regel zu einer höheren Rechenleistung bei gleichzeitig geringerem Energieverbrauch, was sich positiv auf die Akkulaufzeit auswirkt.
Fokus auf künstliche Intelligenz
Der größte Sprung wird bei der NPU erwartet. Eine sechsfach höhere Leistung im Vergleich zu Apples Chip deutet darauf hin, dass Samsung massiv in die On-Device-KI investiert. Zukünftige KI-Funktionen könnten dadurch komplexer, schneller und direkt auf dem Gerät ausgeführt werden, ohne auf eine Cloud-Verbindung angewiesen zu sein.
Die massive Steigerung der NPU-Leistung ist ein klares Indiz dafür, dass künstliche Intelligenz das zentrale Merkmal der nächsten Smartphone-Generation sein wird.
Diese Entwicklung passt zum Branchentrend, bei dem Hersteller wie Google und Apple ebenfalls stark auf KI-gestützte Features setzen. Ein leistungsfähigerer Chip könnte Samsung hier einen entscheidenden Vorteil verschaffen.
Regionale Ausnahmen bleiben bestehen
Trotz des globalen Vorstoßes mit dem Exynos-Chip wird es voraussichtlich Ausnahmen geben. Berichten zufolge werden die für den nordamerikanischen Markt bestimmten Geräte weiterhin mit einem Snapdragon-Prozessor ausgestattet. Als Grund werden regulatorische Genehmigungsverfahren und die Anpassung an die dortige Netzinfrastruktur genannt.
Neben den USA sollen auch Japan und China zu den Märkten gehören, die eine Snapdragon-Variante des Galaxy S26 erhalten. Für Kunden in Europa und den meisten anderen Regionen der Welt würde dies jedoch bedeuten, dass sie erstmals seit Jahren ein Ultra-Modell mit Exynos-Power in den Händen halten.
Einordnung und Ausblick
Es ist wichtig zu betonen, dass es sich bei diesen Informationen um frühe Berichte und Gerüchte handelt. Die Chip-Strategie von Samsung war in der Vergangenheit oft Gegenstand von Spekulationen, die sich bis zur offiziellen Vorstellung der Geräte noch änderten.
Sollten sich die Berichte jedoch bewahrheiten, wäre dies ein Wendepunkt für Samsung. Ein leistungsstarker Exynos-Chip, der es nicht nur mit Qualcomm aufnehmen, sondern sogar Apple übertreffen kann, würde die Position des Unternehmens als Technologieführer festigen und die jahrelange Debatte über den „besseren“ Prozessor möglicherweise beenden. Die offizielle Vorstellung der Galaxy S26-Serie wird für Januar des kommenden Jahres erwartet.





