Google arbeitet an einer intelligenten Funktion für seine Pixel-Smartphones, die ein häufiges Problem vieler Nutzer lösen könnte: den hohen Akkuverbrauch des Always-on-Displays. Eine neue Einstellung soll den Bildschirm bei Inaktivität automatisch abschalten und so wertvolle Energie sparen.
Diese Neuerung wurde in einer frühen Testversion des Android-Betriebssystems entdeckt. Sie deutet darauf hin, dass Google den Nutzern bald mehr Kontrolle über eine der nützlichsten, aber auch energieintensivsten Funktionen ihrer Geräte geben wird.
Das Wichtigste in Kürze
- Google entwickelt eine neue Einstellung für das Always-on-Display (AOD) auf Pixel-Smartphones.
- Die Funktion soll das Display bei Inaktivität des Nutzers automatisch ausschalten, um Akku zu sparen.
- Hinweise darauf wurden im Code einer neuen Android-Canary-Testversion gefunden.
- Ein ähnliches System wird bereits von Herstellern wie Samsung erfolgreich eingesetzt.
Eine intelligente Lösung für ein bekanntes Problem
Das Always-on-Display (AOD) ist für viele Smartphone-Besitzer unverzichtbar. Es zeigt auch im Ruhezustand wichtige Informationen wie die Uhrzeit, das Datum und eingehende Benachrichtigungen an, ohne dass das Gerät entsperrt werden muss. Der Komfort hat jedoch seinen Preis: eine spürbar kürzere Akkulaufzeit.
Bisher boten Google-Pixel-Smartphones nur begrenzte Möglichkeiten, diesen Verbrauch zu steuern. Nutzer konnten das AOD entweder dauerhaft aktivieren oder komplett deaktivieren. Eine flexible, situationsabhängige Anpassung fehlte – ein Manko, das Google nun offenbar beheben will.
In einer aktuellen Android-Canary-Version, einer sehr frühen Testversion für Entwickler, wurden Codezeilen entdeckt, die auf eine neue Funktion hindeuten. Die interne Beschreibung lautet „Display bei Inaktivität ausschalten“ und soll die Akkulaufzeit verlängern, indem der Bildschirm abgeschaltet wird, wenn keine Nutzeraktivität festgestellt wird.
Was bedeutet "Inaktivität"?
Die entscheidende Frage ist, wie das Smartphone erkennen soll, dass es nicht genutzt wird. Der Programmcode gibt darüber noch keine genauen Auskünfte. Experten vermuten jedoch, dass Google sich an bewährten Methoden orientieren könnte, wie sie bereits bei anderen Herstellern zum Einsatz kommen.
Die internen Bezeichnungen im Code, wie etwa "Doze", bestätigen, dass es sich hierbei um eine Funktion für den Ruhezustand des Displays handelt.
So deaktivieren beispielsweise Samsung-Geräte ihr Always-on-Display automatisch, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Dazu gehören:
- Das Smartphone liegt mit dem Display nach unten auf einer Oberfläche.
- Es befindet sich für längere Zeit an einem dunklen Ort, etwa in einer Hosentasche oder einem Rucksack.
- Bewegungssensoren deuten darauf hin, dass der Nutzer schläft.
Es ist wahrscheinlich, dass Google einen ähnlichen Ansatz verfolgen wird, um eine nahtlose und intuitive Nutzererfahrung zu gewährleisten. Das Ziel ist es, dass der Nutzer von der Funktion profitiert, ohne sie manuell verwalten zu müssen.
Wussten Sie schon?
Der interne Codename für die Always-on-Display-Funktionen bei Android lautet "Doze". Dieser Begriff beschreibt den Tiefschlafmodus des Betriebssystems, in dem Hintergrundaktivitäten minimiert werden, um Energie zu sparen. Die neue Funktion wäre eine Erweiterung dieses Konzepts.
Mehr Kontrolle für die Nutzer
Die Einführung einer intelligenten AOD-Steuerung wäre ein wichtiger Schritt für die Pixel-Reihe. Während Konkurrenten wie Samsung schon länger flexible Optionen anbieten, hinkte Google in diesem Bereich hinterher. Die neue Funktion würde diese Lücke schließen und die Pixel-Smartphones in puncto Energiemanagement konkurrenzfähiger machen.
Besonders seit der Einführung von AOD-Hintergrundbildern mit der Pixel-10-Serie wurde der Wunsch nach besseren Steuerungsmöglichkeiten lauter. Die personalisierten Displays sind optisch ansprechend, erhöhen aber auch den Stromverbrauch. Eine intelligente Abschaltung würde es den Nutzern ermöglichen, diese neuen Design-Features zu genießen, ohne sich ständig Sorgen um den Akkustand machen zu müssen.
Hintergrund: Android Canary
Android Canary ist ein sehr früher Distributionskanal für neue Android-Versionen. Diese Builds sind oft instabil und primär für Entwickler gedacht, um neue Funktionen zu testen und Feedback zu geben. Funde in Canary-Versionen sind ein starker Hinweis auf zukünftige Features, garantieren aber nicht, dass diese es auch in die finale Version schaffen.
Wann kommt die neue Funktion?
Da die Funktion bisher nur im Code einer frühen Testversion aufgetaucht ist, gibt es noch keinen offiziellen Zeitplan für die Veröffentlichung. Es ist üblich, dass solche Features mehrere Entwicklungsstufen durchlaufen, bevor sie für alle Nutzer freigegeben werden.
Eine wichtige Frage bleibt offen: Wird die neue Energiesparfunktion nur für zukünftige Pixel-Geräte wie das erwartete Pixel 10 verfügbar sein oder auch als Update für ältere Modelle bereitgestellt? Viele Nutzer hoffen auf eine breite Verfügbarkeit, da die Funktion softwarebasiert ist und theoretisch auch auf bestehender Hardware implementiert werden könnte.
Die Entdeckung zeigt jedoch deutlich, dass Google aktiv daran arbeitet, die Benutzererfahrung seiner Smartphones zu verbessern und auf langjährige Wünsche der Community einzugehen. Eine intelligentere Verwaltung des Always-on-Displays wäre für viele Pixel-Nutzer eine willkommene und längst überfällige Verbesserung.





