Google arbeitet an einer neuen Funktion für seine Messages-App, die die Kommunikation in Gruppenchats grundlegend verändern könnte. Zukünftige Updates werden @-Erwähnungen einführen, ein Feature, das Nutzern aus sozialen Netzwerken und anderen Messengern wie WhatsApp oder Signal bestens bekannt ist. Neue Details zeigen, wie die Funktion umgesetzt wird und welche visuellen Hinweise Nutzer erhalten, wenn sie direkt angesprochen werden.
Diese Entwicklung ist Teil von Googles fortlaufenden Bemühungen, Messages zu einer konkurrenzfähigen Alternative zu etablierten Diensten auszubauen. Die Einführung von Erwähnungen zielt darauf ab, die Übersichtlichkeit in belebten Gruppendiskussionen zu verbessern und sicherzustellen, dass wichtige Nachrichten die richtigen Personen erreichen.
Wichtige Erkenntnisse
- Google Messages wird bald @-Erwähnungen in Gruppenchats unterstützen, um bestimmte Personen direkt anzusprechen.
- Wenn ein Nutzer erwähnt wird, erscheint ein @-Symbol in der Chat-Übersicht neben der entsprechenden Konversation.
- Die Funktion wird automatisch Kontaktvorschläge anzeigen, sobald man beginnt, einen Namen einzutippen, nicht erst nach Eingabe des @-Symbols.
- Der genaue Veröffentlichungstermin für die Funktion ist noch nicht bekannt, die Entwicklung schreitet jedoch sichtbar voran.
Die neue Funktion im Detail: So funktionieren die Erwähnungen
Die Möglichkeit, Personen in digitalen Unterhaltungen mit einem @-Symbol direkt zu markieren, hat sich als Standard etabliert. Von Slack über Instagram bis hin zu WhatsApp – Nutzer erwarten diese Funktionalität. Google Messages, die Standard-SMS- und RCS-App für Android, schließt nun diese Lücke.
Erste Analysen der App-Entwicklung zeigten bereits vor einigen Monaten, dass an einer solchen Funktion gearbeitet wird. Damals war jedoch nur erkennbar, wie das Senden einer Erwähnung aussehen würde. Aktuelle Erkenntnisse geben nun auch Aufschluss darüber, wie der Empfang einer solchen Nachricht gestaltet ist.
Visueller Hinweis in der Chat-Liste
Die wichtigste Neuerung ist ein visueller Indikator. Wird ein Nutzer in einem Gruppenchat erwähnt, erscheint in der Hauptübersicht der App, der sogenannten Chat-Liste, ein prominentes @-Symbol neben dem entsprechenden Chat. Dieses kleine, aber effektive Detail sorgt dafür, dass Nutzer sofort erkennen, in welcher Konversation eine für sie relevante Nachricht wartet.
Dieser Hinweis soll verhindern, dass wichtige Nachrichten in der Flut von Mitteilungen untergehen, die in aktiven Gruppenchats typisch ist. Nutzer können so gezielt auf Konversationen reagieren, in denen ihre Aufmerksamkeit explizit gefordert ist.
Was ist RCS?
RCS steht für Rich Communication Services und gilt als Nachfolger der SMS. Im Gegensatz zur SMS, die nur Text und einfache Medien unterstützt, ermöglicht RCS moderne Messenger-Funktionen wie Lesebestätigungen, Tippindikatoren, hochauflösende Bilder und Videos sowie Gruppenchats. Google treibt die Einführung von RCS über die Messages-App aktiv voran, um mit Diensten wie iMessage und WhatsApp gleichzuziehen.
Verbesserte Benutzerfreundlichkeit bei der Eingabe
Google hat nicht nur die Empfängerseite, sondern auch das Erstellen von Erwähnungen optimiert. Frühere Versionen der Testfunktion zeigten, dass Kontaktvorschläge erst erschienen, nachdem der Nutzer das @-Symbol manuell eingegeben hatte. Dies wird nun vereinfacht.
Zukünftig wird die App automatisch Vorschläge für Erwähnungen anzeigen, sobald ein Nutzer beginnt, den Namen eines Gruppenmitglieds einzutippen. Dieses Verhalten ist intuitiver und entspricht dem Standard, den Nutzer von anderen Plattformen gewohnt sind. Es beschleunigt den Prozess und senkt die Hürde für die Nutzung des Features.
Google plant zudem, die neue Funktion mit kurzen Hilfetexten einzuführen, um die Nutzer über die Anwendungsmöglichkeiten aufzuklären. Diese Anleitungen werden direkt in der App erscheinen, sobald die Funktion für alle verfügbar ist.
Androids globale Reichweite
Das Android-Betriebssystem hat weltweit einen Marktanteil von über 70 %. Die Google Messages App ist auf den meisten dieser Geräte vorinstalliert, was potenziell Milliarden von Nutzern Zugang zu den neuen RCS-Funktionen wie den @-Erwähnungen verschafft.
Strategische Bedeutung für Google Messages
Die Einführung von @-Erwähnungen ist mehr als nur eine Komfortfunktion. Sie ist ein wichtiger strategischer Schritt für Google im Wettbewerb der Messenger-Dienste. Seit Jahren versucht das Unternehmen, eine überzeugende Antwort auf Apples iMessage zu finden, das durch seine nahtlose Integration in das iOS-Ökosystem eine hohe Nutzerbindung erzeugt.
Mit der konsequenten Weiterentwicklung von RCS und der Messages-App verfolgt Google mehrere Ziele:
- Verbesserung der Nutzererfahrung: Funktionen wie Erwähnungen, Reaktionen auf Nachrichten und Ende-zu-Ende-Verschlüsselung machen Messages zu einer vollwertigen Kommunikationsplattform.
- Stärkung des Android-Ökosystems: Eine leistungsfähige Standard-App für Nachrichten erhöht die Attraktivität der gesamten Plattform.
- Druck auf Apple: Google fordert Apple seit langem öffentlich auf, den RCS-Standard zu übernehmen, um die Kommunikation zwischen Android- und iOS-Nutzern zu verbessern. Jede neue Funktion in Messages unterstreicht die Fähigkeiten von RCS.
Die @-Erwähnungen sind ein weiterer Baustein in dieser Strategie. Sie adressieren eine grundlegende Erwartungshaltung der Nutzer an moderne Kommunikationstools und machen den Wechsel von anderen Plattformen oder die Nutzung von Messages als primärem Messenger attraktiver.
Ausblick und offene Fragen
Obwohl die Entwicklung der Funktion weit fortgeschritten scheint, bleibt die wichtigste Frage unbeantwortet: Wann wird das Feature für alle Nutzer ausgerollt? Bislang gibt es dazu keine offizielle Ankündigung von Google. Solche Funktionen werden oft schrittweise über serverseitige Updates freigeschaltet, was bedeutet, dass einige Nutzer sie möglicherweise früher erhalten als andere.
Es ist wahrscheinlich, dass die Einführung im Rahmen eines der nächsten größeren App-Updates oder eines „Pixel Feature Drop“ erfolgen wird. Die Entwickler bei Google arbeiten kontinuierlich daran, die Funktionalität zu verfeinern und die Stabilität sicherzustellen, bevor sie einem globalen Publikum zur Verfügung gestellt wird.
Die Community beobachtet die Entwicklung aufmerksam. Die Implementierung von @-Erwähnungen wird als notwendiger und längst überfälliger Schritt angesehen, um Google Messages endgültig im Wettbewerb der führenden Messenger zu positionieren.





