Ein neues Update für die Gboard-Tastatur auf Android-Geräten führt eine überraschende Anpassungsmöglichkeit ein. Nutzer können ab sofort die traditionell fest platzierten Tasten für Punkt und Komma ausblenden. Diese Änderung zielt auf ein minimalistischeres Erscheinungsbild ab, wirft aber auch Fragen zur gewohnten Bedienung auf.
Die Funktion wird derzeit für Nutzer der Gboard-Version 16.0 und höher auf dem stabilen sowie dem Beta-Kanal ausgerollt. Sie folgt auf eine Reihe von Aktualisierungen, mit denen Google die Funktionalität und das Design seiner beliebten virtuellen Tastatur weiterentwickelt.
Die wichtigsten Punkte
- Google führt in Gboard für Android eine Option zum Ausblenden der Punkt- und Kommataste ein.
- Die Einstellung findet sich in den Präferenzen der App und ist standardmäßig aktiviert.
- Durch die Deaktivierung entsteht eine deutlich breitere Leertaste und ein reduziertes Tastaturlayout.
- Die Funktion zum Einfügen eines Punktes durch doppeltes Tippen auf die Leertaste bleibt erhalten.
- Das Update ist Teil einer kontinuierlichen Weiterentwicklung von Gboard, die kürzlich auch neue Schriftgrößen und KI-Funktionen umfasste.
Eine neue Ära der Tastatur-Anpassung
Die virtuelle Tastatur ist eine der am häufigsten genutzten Anwendungen auf jedem Smartphone. Kleine Änderungen können hier große Auswirkungen auf den täglichen Gebrauch haben. Google hat mit dem neuesten Gboard-Update eine Funktion eingeführt, die genau das tut: Sie stellt eine jahrzehntelange Konvention des Tastaturlayouts infrage.
Die neue Option erlaubt es, die Tasten für das Komma und den Punkt, die sich üblicherweise links und rechts der Leertaste befinden, komplett zu entfernen. Ziel ist es, ein aufgeräumteres und minimalistischeres Design zu schaffen. Für Nutzer, die eine möglichst reduzierte Benutzeroberfläche bevorzugen, könnte dies eine willkommene Neuerung sein.
So funktioniert die neue Einstellung
Die Aktivierung oder Deaktivierung der Tasten ist unkompliziert und kann jederzeit rückgängig gemacht werden. Nutzer müssen dafür die Gboard-Einstellungen aufrufen und zum Abschnitt „Präferenzen“ navigieren.
Dort finden sich nun zwei neue Schalter:
- Kommataste: Ein Schalter, um die Kommataste ein- oder auszublenden.
- Punkttaste: Ein weiterer Schalter, um die Punkttaste für anwendbare Sprachen zu verbergen.
Standardmäßig sind beide Optionen aktiviert, sodass sich für die meisten Nutzer zunächst nichts ändert. Erst eine bewusste Deaktivierung führt zur sichtbaren Anpassung des Layouts.
Breitere Leertaste als Nebeneffekt
Wird sowohl die Punkt- als auch die Kommataste entfernt, wächst die Leertaste erheblich in die Breite. Die unterste Reihe der Tastatur besteht dann nur noch aus der Taste für Symbole („?123“), der Leertaste und der Eingabetaste. Dies sorgt für eine sehr saubere, aber auch ungewohnte Optik.
Praktische Auswirkungen im Alltag
Die Entscheidung, die Interpunktionstasten zu entfernen, hat direkte Folgen für die Schreibgeschwindigkeit und den gewohnten Arbeitsablauf. Während das Ausblenden des Punktes für viele Nutzer kaum ein Problem darstellen dürfte, sieht es beim Komma anders aus.
Der Punkt: Eine einfache Alternative
Für das Setzen eines Punktes am Satzende existiert schon lange eine etablierte Alternative. Ein doppeltes Tippen auf die Leertaste fügt automatisch einen Punkt gefolgt von einem Leerzeichen ein. Diese Funktion bleibt von der neuen Einstellung unberührt und funktioniert weiterhin zuverlässig. Wer sich diese Geste angewöhnt hat, wird die dedizierte Punkttaste kaum vermissen.
Das Komma: Ein potenzielles Hindernis
Anders verhält es sich mit dem Komma. Für dieses Satzzeichen gibt es keine vergleichbare Schnellfunktion. Wer die Kommataste ausblendet, muss für jedes Komma den Umweg über die Symbol-Tastatur („?123“) gehen. Dort ist das Zeichen weiterhin verfügbar, doch der zusätzliche Klick kann den Schreibfluss spürbar verlangsamen.
Diese Designentscheidung ist vor allem für Vielschreiber interessant. Während die Optik gewinnt, könnte die Effizienz beim Verfassen längerer Texte leiden. Es ist ein klassischer Kompromiss zwischen Form und Funktion.
Einige Nutzer könnten sich für einen Mittelweg entscheiden. Es ist möglich, nur die Punkttaste auszublenden, die Kommataste jedoch beizubehalten. In Kombination mit der ebenfalls optionalen Emoji-Taste lässt sich so ein symmetrisches Design erzielen, das die Bedienung nicht unnötig erschwert.
Gboard im Wandel: Mehr als nur Tasten ausblenden
Die neue Layout-Option ist nur ein kleiner Teil einer größeren Strategie von Google, Gboard intelligenter und personalisierbarer zu machen. In den vergangenen Wochen und Monaten wurden mehrere wichtige Updates veröffentlicht, die das Nutzererlebnis verbessern sollen.
Kontext: Jüngste Gboard-Innovationen
Kurz vor der Einführung der ausblendbaren Tasten hat Google eine Funktion zur Anpassung der Schriftgröße auf der Tastatur für alle Nutzer verfügbar gemacht. Zuvor wurden bereits KI-gestützte Schreibwerkzeuge integriert, die beim Formulieren von Texten helfen. Weitere Neuerungen umfassen ein überarbeitetes Design für Vorschläge, die nun in abgerundeten „Pillen“-Formen angezeigt werden, sowie eine bessere Integration von „Autofill mit Google“ zum einfachen Zugriff auf Passwörter und Kreditkarten.
Diese Entwicklungen zeigen, dass Google die Tastatur nicht mehr nur als reines Eingabewerkzeug betrachtet, sondern als eine zentrale Schnittstelle, die den Nutzer aktiv unterstützt. Die Anpassbarkeit spielt dabei eine immer größere Rolle.
Für wen ist die neue Funktion gedacht?
Die Möglichkeit, Punkt und Komma zu entfernen, richtet sich klar an eine bestimmte Zielgruppe:
- Minimalisten: Nutzer, die eine extrem saubere und aufgeräumte Benutzeroberfläche bevorzugen.
- Nutzer mit großen Fingern: Die breitere Leertaste könnte Fehleingaben reduzieren.
- Gelegenheits-Tipper: Wer hauptsächlich kurze Nachrichten schreibt und selten komplexe Satzzeichen benötigt, wird den Verlust kaum bemerken.
Für Power-User, Autoren oder jeden, der regelmäßig längere E-Mails und Dokumente auf dem Smartphone verfasst, ist die Funktion hingegen weniger geeignet. Der ständige Wechsel zur Symbol-Ansicht für ein Komma wäre auf Dauer unpraktisch. Letztendlich bietet Google den Nutzern aber die Wahl – und mehr Optionen zur Personalisierung sind in der Regel ein positiver Schritt in der Softwareentwicklung.





