Fitbit hat mit der Einführung eines neuen, auf künstlicher Intelligenz basierenden Gesundheitscoaches begonnen. Diese Funktion ist Teil einer vollständig überarbeiteten App und wird zunächst für Premium-Abonnenten in den USA verfügbar sein.
Die Neuerung, die auf der Gemini-Technologie von Google basiert, zielt darauf ab, Nutzern personalisierte Trainingspläne und Gesundheitsempfehlungen zu geben. Der Start erfolgt zunächst für Android-Nutzer, eine Ausweitung auf iOS ist für einen späteren Zeitpunkt in diesem Jahr geplant.
Das Wichtigste in Kürze
- Fitbit führt einen neuen KI-Gesundheitscoach ein, der auf Googles Gemini-Modell basiert.
- Die Funktion ist Teil einer komplett neu gestalteten Fitbit-App.
- Zunächst ist der Coach als optionale Testversion für Premium-Nutzer in den USA auf Android-Geräten verfügbar.
- Die Einführung für iOS-Nutzer soll noch in diesem Jahr folgen.
- Der KI-Coach erstellt personalisierte Trainingspläne basierend auf Nutzerdaten und Zielen.
Ein persönlicher Trainer am Handgelenk
Die neue Fitbit-App stellt den KI-Coach in den Mittelpunkt des Nutzererlebnisses. Anstatt bestehende Funktionen lediglich um KI-Elemente zu erweitern, wurde die Anwendung von Grund auf neu konzipiert. Nutzer, die sich für die Teilnahme an der Vorschauversion entscheiden, können jederzeit zwischen der neuen und der bisherigen App-Oberfläche wechseln.
Der Einrichtungsprozess beginnt mit einem Gespräch mit dem KI-Coach. In einem etwa fünf- bis zehnminütigen Dialog per Texteingabe oder Sprache werden die persönlichen Ziele des Nutzers erfasst. Hierbei fragt das System nach den gewünschten Trainingsarten und dem vorhandenen Equipment.
Personalisierung durch Datenanalyse
Basierend auf diesen Informationen sowie den bisherigen und aktuellen von Fitbit erfassten Gesundheitsdaten erstellt der Coach einen individuellen Wochenplan. Dieser kann beispielsweise auf die Vorbereitung für einen 5-Kilometer-Lauf oder den Aufbau von Muskelkraft durch gezieltes Krafttraining ausgerichtet sein.
Die Interaktion mit dem System soll dabei möglichst natürlich ablaufen. Nutzer können in Alltagssprache Fragen stellen oder Anpassungen an ihrem Trainingsplan vornehmen. Alle Konversationen und daraus resultierenden Änderungen werden in einem Bereich namens „Notizen des Coaches“ festgehalten, um den Fortschritt transparent zu dokumentieren.
Schrittweise Einführung
Die neue Funktion wird gestaffelt ausgerollt. Zuerst erhalten Premium-Abonnenten in den Vereinigten Staaten mit Android-Smartphones Zugang. Laut Taylor Helgren, Produktmanager bei Fitbit, ist eine Erweiterung auf das iOS-Betriebssystem „später in diesem Jahr“ vorgesehen.
Die Technologie hinter dem Coach
Das Herzstück des neuen Gesundheitscoaches ist das Sprachmodell Gemini von Google. Diese Technologie ermöglicht es dem System, die Eingaben der Nutzer in natürlicher Sprache zu verstehen und darauf basierend komplexe, personalisierte Empfehlungen zu generieren. Die KI analysiert die Fitnessdaten, um Muster zu erkennen und den Trainingsplan dynamisch anzupassen.
Wenn ein Nutzer beispielsweise über mehrere Tage hinweg eine geringere Schlafqualität aufweist, könnte der Coach vorschlagen, ein intensives Training durch eine leichtere Aktivität wie Yoga oder einen Spaziergang zu ersetzen. Dieser datengestützte Ansatz soll die Effektivität des Trainings steigern und das Risiko von Überlastung reduzieren.
„Die Idee ist, dass Sie natürliche Sprache verwenden, um Anpassungen vorzunehmen und Fragen zu Ihrer Gesundheit und Fitness zu stellen“, erklärte Taylor Helgren, Produktmanager bei Fitbit, die Vision hinter dem neuen Feature.
Zukünftige Entwicklungen und Ausblick
Die jetzt veröffentlichte Version ist noch nicht der finale Funktionsumfang. Fitbit hat bereits angekündigt, dass weitere wichtige Gesundheitsbereiche in Zukunft integriert werden sollen. Auf der Roadmap stehen unter anderem Funktionen zur Ernährungsplanung und zum Zyklus-Tracking.
Der Trend zu KI im Gesundheitswesen
Die Integration von künstlicher Intelligenz in Gesundheits- und Fitnessanwendungen ist ein wachsender Trend. Unternehmen nutzen KI, um aus der Masse an gesammelten Daten – wie Herzfrequenz, Schlafmustern und Aktivitätslevel – konkrete und umsetzbare Ratschläge für den Einzelnen abzuleiten. Ziel ist es, von reiner Datenerfassung zu einer proaktiven Gesundheitsbegleitung überzugehen.
Die Möglichkeit für Nutzer, zwischen der alten und neuen App-Version zu wechseln, deutet darauf hin, dass das Unternehmen während der Einführungsphase aktiv Feedback sammeln möchte. Dieser iterative Ansatz erlaubt es, die Funktionalität des KI-Coaches basierend auf realen Nutzererfahrungen weiter zu verfeinern, bevor er für alle Nutzer weltweit ausgerollt wird.
Für Fitbit-Nutzer stellt die Einführung des KI-Coaches einen wichtigen Schritt dar. Die Plattform entwickelt sich von einem reinen Aktivitätstracker zu einem interaktiven Begleiter, der personalisierte Anleitungen für einen gesünderen Lebensstil bietet. Es bleibt abzuwarten, wie schnell die neuen Funktionen auch außerhalb der USA verfügbar sein werden.





