DJI hat die neue Mini 5 Pro vorgestellt, eine kompakte Drohne, die erstmals einen großen 1-Zoll-Sensor in die unter 250 Gramm schwere Klasse bringt. Das neue Modell verspricht eine deutlich verbesserte Bildqualität und eine verlängerte Akkulaufzeit von bis zu 36 Minuten mit dem Standardakku. Trotz der technischen Fortschritte wird die Drohne in den USA nicht offiziell verkauft, was Fragen zur globalen Verfügbarkeit aufwirft.
Wichtige Merkmale
- Erste DJI Mini-Drohne mit einem 50-Megapixel 1-Zoll-Sensor.
- Standard-Akkulaufzeit auf 36 Minuten erhöht.
- Optionaler Akku ermöglicht eine Flugzeit von bis zu 52 Minuten.
- Verbesserte Hinderniserkennung bei schwachem Licht durch LiDAR.
- Kein offizieller Verkauf oder Marketing in den Vereinigten Staaten geplant.
Ein großer Sensor für eine kleine Drohne
Das zentrale Merkmal der DJI Mini 5 Pro ist der neu verbaute 1-Zoll-CMOS-Sensor mit 50 Megapixeln. Dieser Schritt stellt eine erhebliche Weiterentwicklung gegenüber dem 1/1,3-Zoll-Sensor des Vorgängermodells, der Mini 4 Pro, dar. Die Sensorfläche ist mit 15,19 x 11,11 mm mehr als doppelt so groß, was eine bessere Lichterfassung und eine höhere Bildqualität ermöglicht, insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen.
DJI gibt an, dass der neue Sensor einen Dynamikumfang von 14 Blendenstufen erreicht. Das Unternehmen deutet an, dass die Bildqualität sogar die der größeren und teureren DJI Air 3S aus dem Jahr 2024 übertreffen könnte. Zu den Verbesserungen zählen eine optimierte Darstellung von Porträts im Nahbereich und eine bessere Helligkeit in Schattenbereichen.
Technische Daten des Sensors
- Typ: 1-Zoll-CMOS
- Auflösung: 50 Megapixel
- Sensorfläche: 15,19 x 11,11 mm
- Dynamikumfang: 14 Blendenstufen (Herstellerangabe)
Leistung und Flugzeit optimiert
Neben der Kamera wurde auch die Flugleistung der Mini 5 Pro verbessert. Die Drohne erreicht nun eine Steiggeschwindigkeit von 10 Metern pro Sekunde, was einer Verdopplung gegenüber dem Vorgänger entspricht und sie auf das Niveau der Air-Serie hebt. Auch die horizontale Geschwindigkeit wurde leicht auf rund 67 km/h (42 mph) erhöht, verglichen mit 58 km/h (36 mph) bei der Mini 4 Pro.
Längere Flüge sind jetzt möglich
Ein entscheidender Faktor für Drohnenpiloten ist die Akkulaufzeit. Die Mini 5 Pro bietet mit dem Standardakku eine Flugzeit von 36 Minuten, zwei Minuten mehr als die Mini 4 Pro, ohne dabei das wichtige Gewichtslimit von 250 Gramm zu überschreiten. Für noch längere Einsätze gibt es einen optionalen erweiterten Akku, der die Flugzeit auf beeindruckende 52 Minuten steigert. Damit übertrifft sie sogar die bisherige Bestmarke der Mini 3.
Allerdings wird dieser erweiterte Akku in Europa nicht verkauft. Grund dafür sind die lokalen Vorschriften, da die Drohne mit diesem Akku das Gewichtslimit von 250 Gramm überschreiten würde, was eine andere rechtliche Klassifizierung zur Folge hätte.
Hintergrund: Die 250-Gramm-Grenze
Drohnen unter 250 Gramm Startgewicht fallen in vielen Ländern, einschließlich der EU, in die niedrigste Risikokategorie. Dies bedeutet in der Regel weniger strenge Vorschriften für Piloten, wie zum Beispiel den Verzicht auf einen speziellen Drohnenführerschein. Hersteller wie DJI legen daher großen Wert darauf, leistungsstarke Modelle innerhalb dieses Gewichtslimits anzubieten.
Verbesserte Hinderniserkennung und neue Funktionen
Die DJI Mini 5 Pro übernimmt und verbessert Technologien aus den größeren Drohnenserien des Unternehmens. Die omnidirektionale Hinderniserkennung wurde um eine verbesserte Low-Light-Version mit nach vorne gerichtetem LiDAR-Sensor erweitert, eine Funktion, die man von der Air-Serie kennt. Dies soll eine sicherere Rückkehr zum Startpunkt bei Nacht ermöglichen.
Zudem kann die Drohne Flugrouten speichern, was einen sicheren Start und eine sichere Rückkehr auch ohne Satellitensignal gewährleisten soll. Die Videoaufzeichnung wurde ebenfalls aufgewertet und unterstützt nun 4K mit 120 Bildern pro Sekunde. Der interne Speicher wurde massiv auf 42 GB erweitert, während frühere Mini-Modelle nur etwa 2 GB boten und stark von einer SD-Karte abhängig waren.
„Technisch kann die Mini 5 Pro Akkus von früheren Drohnen verwenden, aber wir empfehlen es nicht.“ - Daisy Kong, DJI-Sprecherin
Weitere nützliche Neuerungen
Zu den weiteren neuen Funktionen gehören:
- Wi-Fi 6: Ermöglicht schnellere Datenübertragungen zum Herunterladen von Aufnahmen mit bis zu 100 MB/s.
- 48mm Med-Tele Modus: Ein digitaler Zoom, der eine Alternative zum optischen Teleobjektiv der Air-Serie bieten soll.
- Gimbal-Rotation: Der Gimbal kann um 225 Grad rollen, was kreativere Aufnahmen über die reine Vertikalfilmung hinaus ermöglicht.
- Automatisches Einschalten: Die Drohne aktiviert sich automatisch, sobald die Arme ausgeklappt werden.
Es ist jedoch zu beachten, dass Zubehör wie Propeller, ND-Filter und Akkus nicht mit der Mini 4 Pro kompatibel sind. Laut DJI-Sprecherin Daisy Kong können ältere Akkus zwar technisch verwendet werden, dies wird aber nicht empfohlen.
Preis und Verfügbarkeit in Europa
Während die Markteinführung in den USA ausbleibt, ist die DJI Mini 5 Pro in anderen Regionen verfügbar. In Europa wird die Drohne zu einem Preis von 798 Euro angeboten. Im Vereinigten Königreich liegt der Preis bei 689 Pfund. Diese Preise bewegen sich auf einem ähnlichen Niveau wie beim Vorgängermodell zum Zeitpunkt seiner Einführung, was darauf hindeutet, dass DJI trotz der erheblichen technischen Verbesserungen keine wesentliche Preiserhöhung vornimmt.
Wie bei früheren Modellen wird DJI auch verschiedene Bundles anbieten, die zusätzliche Akkus, Zubehör und Controller mit integriertem Bildschirm enthalten. Die eingeschränkte Verfügbarkeit in den USA könnte auf die dortigen Handelsbeschränkungen und Zölle zurückzuführen sein, die bereits frühere Produkteinführungen des Unternehmens beeinflusst haben.





