Der Spieleentwickler Bethesda hat einen Werbeclip für das neue Spiel „Indiana Jones und der Große Kreis“ von der Social-Media-Plattform X entfernt. Der Beitrag, der kurz nach dem Tod des konservativen Influencers Charlie Kirk veröffentlicht wurde, löste online eine heftige Debatte aus und führte zu Vorwürfen, das Unternehmen würde sich über den Vorfall lustig machen.
Wichtige Erkenntnisse
- Bethesda löschte einen Social-Media-Beitrag zum Spiel „Indiana Jones und der Große Kreis“.
- Der Clip zeigte eine Szene, in der Indiana Jones einen Kommentar über Faschisten abgibt.
- Die Veröffentlichung erfolgte kurz nach dem Tod des US-Influencers Charlie Kirk, was zu Kritik führte.
- Es wird angenommen, dass der Beitrag Teil einer geplanten Marketingkampagne war und der Zeitpunkt ein Zufall war.
Ein umstrittener Social-Media-Beitrag
Am 14. September veröffentlichte Bethesda auf seinem offiziellen X-Account einen kurzen Videoclip aus dem Spiel „Indiana Jones und der Große Kreis“. Die Szene zeigte die Hauptfigur Indiana Jones, wie er eine Katze streichelt und sagt: „Du machst dir nicht viel aus diesen Faschisten, oder?“ Der Beitrag trug die simple Überschrift „Gutes Kätzchen“.
Obwohl die Szene für sich genommen harmlos erschien, führte der Zeitpunkt der Veröffentlichung zu einer unmittelbaren und starken Reaktion in den sozialen Medien. Der Beitrag wurde schnell mit einem tragischen Ereignis in Verbindung gebracht, das sich nur wenige Tage zuvor ereignet hatte.
Hintergrund: Der Tod von Charlie Kirk
Am 10. September wurde Charlie Kirk, ein bekannter konservativer Influencer und Gründer von Turning Point USA, auf dem Campus der Utah Valley University erschossen. Kirk war eine polarisierende Figur mit einer großen Online-Anhängerschaft. Sein Tod sorgte für politische Spannungen und eine Flut von Spekulationen in den sozialen Netzwerken.
Vorwürfe und die Reaktion von Bethesda
Aufgrund der zeitlichen Nähe zwischen Kirks Tod und der Veröffentlichung des Clips interpretierten einige Nutzer den Beitrag als geschmacklose Anspielung. Sie sahen in dem Zitat über „Faschisten“ einen versteckten Kommentar, der auf den verstorbenen Influencer abzielte. Diese Interpretation verbreitete sich rasch auf Plattformen wie X, Facebook und TikTok.
Angesichts der wachsenden Kritik und der negativen Aufmerksamkeit entschied sich Bethesda, den Beitrag kommentarlos zu löschen. Das Unternehmen hat bisher keine offizielle Stellungnahme zu dem Vorfall abgegeben. Die schnelle Entfernung des Clips verhinderte jedoch nicht, dass Screenshots und Aufnahmen der Szene weiterhin online geteilt und diskutiert wurden.
Obwohl der Clip gelöscht wurde, zirkulieren Screenshots weiterhin auf mehreren Social-Media-Plattformen und heizen die Debatte über die Absichten des Unternehmens an.
Teil einer größeren Marketingkampagne?
Trotz der Kontroverse deuten viele Anzeichen darauf hin, dass der Zeitpunkt des Beitrags wahrscheinlich ein unglücklicher Zufall war. Der Clip schien Teil einer umfassenderen Social-Media-Strategie zur Bewerbung des neuen DLCs „Orden der Riesen“ für „Indiana Jones und der Große Kreis“ zu sein.
In den Tagen rund um die Veröffentlichung hatte der offizielle Bethesda-Account regelmäßig kurze Videos und Bilder aus dem Spiel geteilt. Diese Marketing-Aktivitäten waren bereits vor dem Vorfall um Charlie Kirk geplant und liefen automatisiert ab. Das Timing war daher höchstwahrscheinlich nicht beabsichtigt.
Historischer Kontext des Spiels
Das Spiel „Indiana Jones und der Große Kreis“ ist im Jahr 1937 angesiedelt. In dieser Zeit waren faschistische Regime unter der Führung von Adolf Hitler in Deutschland und Benito Mussolini in Italien auf dem Vormarsch. Kommentare über Faschisten sind daher ein integraler Bestandteil der Handlung und des historischen Settings des Spiels und nicht notwendigerweise eine Anspielung auf aktuelle Ereignisse.
Die Folgen für die Online-Diskussion
Der Vorfall unterstreicht die angespannte politische Atmosphäre auf Social-Media-Plattformen. Ereignisse aus der realen Welt werden oft schnell in Online-Inhalte hineininterpretiert, was zu Missverständnissen und Kontroversen führen kann. Für Unternehmen wie Bethesda stellt dies eine Herausforderung dar, da geplante Marketinginhalte unbeabsichtigt in einem völlig anderen Licht erscheinen können.
Die Debatte um den gelöschten Clip ist auch ein Beispiel dafür, wie schnell sich Narrative im Internet entwickeln und verbreiten. Selbst nachdem der ursprüngliche Beitrag entfernt wurde, lebte die Diskussion durch Screenshots und Kommentare weiter. Der mutmaßliche Schütze im Fall Charlie Kirk, Tyler Robinson, soll laut Berichten in Kürze angeklagt werden, was die öffentliche Aufmerksamkeit weiter auf das Thema lenkt.
Fazit: Ein Fall von unglücklichem Timing
Alles deutet darauf hin, dass es sich bei dem Vorfall um einen unglücklichen Zufall handelt. Ein vorab geplanter Marketingbeitrag, der thematisch zum Spiel passte, wurde durch ein externes tragisches Ereignis in einen kontroversen Kontext gerückt. Die schnelle Reaktion von Bethesda, den Beitrag zu entfernen, zeigt das Bewusstsein des Unternehmens für die entstandene Sensibilität, auch wenn eine offizielle Erklärung noch aussteht.
Die Situation wirft ein Licht auf die Komplexität des Community-Managements in einer politisch aufgeladenen Zeit. Für große Marken wird es immer wichtiger, nicht nur ihre eigenen Botschaften zu planen, sondern auch das gesellschaftliche Umfeld genau zu beobachten, um unbeabsichtigte Kontroversen zu vermeiden.