Nur einen Monat nach der Markteinführung der neuesten iPhone-Modelle sieht sich Apple offenbar gezwungen, die Produktion seines neuen, ultradünnen iPhone Air drastisch zu reduzieren. Berichte aus der Lieferkette deuten auf eine unerwartet schwache Nachfrage hin, was den Technologieriesen zu erheblichen Anpassungen seiner Fertigungspläne veranlasst.
Mehrere Analysten und Quellen aus der Zulieferindustrie berichten übereinstimmend von einer signifikanten Drosselung der Produktion. Einige Schätzungen gehen von einer Reduzierung um bis zu 80 Prozent aus, was Fragen über die Zukunftsfähigkeit des neuen Formfaktors aufwirft.
Die wichtigsten Punkte
- Berichten zufolge hat Apple die Produktion des neuen iPhone Air aufgrund geringer Verkaufszahlen drastisch reduziert.
- Der renommierte Analyst Ming-Chi Kuo schätzt, dass Zulieferer ihre Kapazitäten um mehr als 80 % senken müssen.
- Andere Analystenberichte beschreiben die Nachfrage nach dem Gerät als „praktisch nicht vorhanden“.
- Die schwache Performance steht im Kontrast zu einem anfänglichen Ausverkauf in China nach einem verspäteten Start.
Ein Experiment mit unerwartetem Ausgang
Das iPhone Air wurde als eine mutige Neuerung im Portfolio von Apple positioniert. Mit seinem extrem schlanken Design sollte es eine neue Nische im Premium-Segment besetzen. Doch die Realität scheint hinter den Erwartungen zurückzubleiben. Bereits wenige Wochen nach dem Verkaufsstart mehrten sich die Anzeichen, dass das Gerät bei den Konsumenten nicht wie erhofft ankommt.
Analysten von Mizuho Securities waren unter den Ersten, die Ende letzter Woche auf eine bevorstehende Produktionskürzung hinwiesen. Sie begründeten ihre Einschätzung mit enttäuschenden Verkaufszahlen, die weit unter den internen Prognosen von Apple liegen sollen.
Produktionseinbruch um 80 Prozent
Die Situation verschärfte sich im Laufe dieser Woche. Der bekannte und in der Regel gut informierte Analyst Ming-Chi Kuo legte mit einer noch drastischeren Einschätzung nach. Seinen Quellen zufolge sollen die Zulieferer des iPhone Air angewiesen worden sein, ihre Produktionskapazitäten um mehr als 80 Prozent zu reduzieren.
Eine derart massive Kürzung so kurz nach einer Produkteinführung ist für Apple äußerst ungewöhnlich und deutet auf eine erhebliche Fehleinschätzung der Marktnachfrage hin. Eine weitere Umfrage unter Analysten bestätigte diesen Trend und sprach von einer „praktisch nicht vorhandenen Nachfrage“ für das neue Modell.
Zahlen im Fokus
Die gemeldete Reduzierung der Produktionskapazität um über 80 % ist einer der stärksten Einschnitte, die Apple in den letzten Jahren für ein neu eingeführtes iPhone-Modell vornehmen musste. Dies signalisiert, dass die Lagerbestände bereits jetzt den geringen Bedarf bei Weitem übersteigen.
Globale Nachfrage schwach trotz Erfolg in China
Interessanterweise steht die weltweit schwache Resonanz im Gegensatz zur Entwicklung in einem wichtigen Markt. In China war das iPhone Air nach seiner Markteinführung Berichten zufolge schnell ausverkauft. Der Start hatte sich dort aufgrund von Genehmigungsverfahren für die neue eSIM-Technologie verzögert.
Es bleibt jedoch unklar, ob die hohe Anfangsnachfrage in China nachhaltig ist oder lediglich ein kurzfristiger Effekt aufgrund des verspäteten Verkaufsstarts war. Die globalen Verkaufszahlen deuten darauf hin, dass der Erfolg in einem einzelnen Markt nicht ausreicht, um die allgemeine Schwäche des Modells auszugleichen.
Was ist das iPhone Air?
Das iPhone Air wurde als eine neue, ultradünne Variante neben den Standard- und Pro-Modellen eingeführt. Es zielte auf Kunden ab, die ein möglichst leichtes und schlankes Gerät suchen, ohne dabei Kompromisse bei der Premium-Qualität einzugehen. Die geringe Nachfrage legt nahe, dass dieser Formfaktor möglicherweise keinen ausreichenden Mehrwert für die Mehrheit der Käufer bietet.
Blick in die Zukunft: Faltet Apple bald das iPhone?
Während das iPhone Air zu kämpfen hat, kursieren bereits Gerüchte über die nächsten großen Innovationsschritte von Apple. Berichte deuten darauf hin, dass das Unternehmen intensiv an faltbaren Geräten arbeitet, um in den kommenden Jahren neue Impulse zu setzen.
Die Roadmap für zukünftige iPhone-Designs soll ehrgeizige Pläne umfassen:
- 2026: Ein faltbares iPhone im „Buch-Stil“, ähnlich dem Samsung Galaxy Z Fold, könnte das erste seiner Art von Apple sein. Einige Analysten äußern jedoch Bedenken, dass technische Herausforderungen, insbesondere beim Scharnier, den Start auf 2027 verschieben könnten.
- 2027: Zum 20. Jubiläum des iPhones plant Apple angeblich ein Sondermodell mit einem Display ohne Ränder, das sich um alle vier Kanten des Geräts biegt.
- 2028: Ein zweites faltbares Modell im Clamshell-Format, vergleichbar mit dem Samsung Galaxy Z Flip, könnte das Portfolio erweitern.
Diese langfristigen Pläne zeigen, dass Apple trotz des Rückschlags mit dem iPhone Air weiterhin an neuen Formfaktoren forscht. Die Zukunft des iPhones könnte weniger dünn und stattdessen flexibler sein. Der Fokus scheint sich von reiner Schlankheit hin zu innovativen Display-Technologien zu verschieben, die völlig neue Nutzungserlebnisse ermöglichen sollen.





