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Apples neues iPhone Air im Härtetest: Verbiegt es sich?

Apple demonstriert in einem offiziellen Video die Biegefestigkeit seines neuen, extrem dünnen iPhone Air. Ein Test mit 59 kg Druck soll beweisen, dass das Gerät dank Titanrahmen stabil bleibt.

Lukas Brandt
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Lukas Brandt

Lukas Brandt ist Technik-Redakteur bei Digirion und spezialisiert auf mobile Endgeräte, Zubehör und die Analyse von Verbraucherelektronik. Mit einem scharfen Blick für das Preis-Leistungs-Verhältnis testet und vergleicht er die neuesten Produkte von Apple, Samsung und anderen führenden Herstellern.

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Apples neues iPhone Air im Härtetest: Verbiegt es sich?

Apple hat auf Bedenken hinsichtlich der Stabilität seines bisher dünnsten Smartphones, des iPhone Air, reagiert. In einem offiziellen Video demonstriert das Unternehmen die Widerstandsfähigkeit des Geräts unter erheblichem Druck. Der Test soll zeigen, dass das neue Modell trotz seiner extrem schlanken Bauweise von nur 5,6 Millimetern im Alltag nicht verbiegen sollte.

Die Veröffentlichung des Videos zielt darauf ab, potenzielle Sorgen von Kunden zu zerstreuen, die sich an die Probleme mit dem iPhone 6 erinnern. Ein entscheidender Unterschied ist der neue Rahmen aus Titan, der eine deutlich höhere Stabilität als das damals verwendete Aluminium verspricht.

Wichtige Erkenntnisse

  • Das neue iPhone Air ist mit 5,6 mm das dünnste iPhone, das Apple je hergestellt hat.
  • Apple hat ein Video veröffentlicht, das einen maschinellen Biegetest mit 130 Pfund (ca. 59 kg) Druck zeigt.
  • Ein Titanrahmen soll die Stabilität im Vergleich zu früheren Modellen wie dem iPhone 6 deutlich erhöhen.
  • Das Gerät zeigte im Test keine bleibenden Verformungen, was auf eine hohe Alltagsbeständigkeit hindeutet.
  • Unabhängige Tests von Drittanbietern stehen noch aus und werden die offiziellen Ergebnisse überprüfen.

Ein extrem schlankes Design weckt alte Erinnerungen

Mit der Vorstellung des iPhone Air hat Apple einen neuen Meilenstein im Design von Smartphones gesetzt. Das Gerät misst an seiner dünnsten Stelle lediglich 5,6 Millimeter. Dieser Wert unterbietet das iPhone 6, das mit 6,9 Millimetern lange Zeit als sehr schlank galt, deutlich.

Die extrem dünne Bauweise weckt bei vielen Nutzern jedoch Erinnerungen an das sogenannte „Bendgate“ aus dem Jahr 2014. Damals wurde berichtet, dass sich das iPhone 6 bei normaler Nutzung, etwa in der Hosentasche, verbiegen konnte. Obwohl die meisten Fälle auf übermäßige Krafteinwirkung zurückzuführen waren, blieb die Sorge um die Stabilität dünner Geräte bestehen.

Hintergrund: Das „Bendgate“ des iPhone 6

Im Jahr 2014, kurz nach der Markteinführung des iPhone 6 und 6 Plus, tauchten Berichte und Videos auf, die zeigten, wie sich die Geräte unter Druck verbogen. Das Problem wurde auf das relativ weiche Aluminiumgehäuse in Kombination mit dem großen, dünnen Formfaktor zurückgeführt. Apple reagierte damals und verstärkte die Gehäuse bei nachfolgenden Modellen.

Apples offizieller Biegetest

Um Bedenken von vornherein zu entkräften, hat Apple dem Magazin Tom's Guide ein Video zur Verfügung gestellt, das einen internen Härtetest zeigt. In dem Clip ist zu sehen, wie das iPhone Air in eine Maschine eingespannt und in der Mitte einer starken Belastung ausgesetzt wird.

Laut Apple simuliert die Maschine einen Druck von 130 Pfund, was etwa 59 Kilogramm entspricht. Diese Kraft wird gezielt auf den Mittelpunkt des Smartphones ausgeübt. Das Video zeigt, wie sich das Gerät unter der Last leicht durchbiegt, aber sofort wieder in seine ursprüngliche Form zurückkehrt, nachdem der Druck nachlässt.

Der Bericht von Tom's Guide beschreibt, dass das iPhone Air „bemerkenswert gut zurückfedert und keine bleibende Krümmung durch den Vorgang aufweist“. Dies deutet darauf hin, dass das Smartphone für die meisten, wenn nicht sogar alle realen Szenarien ausreichend robust konstruiert ist.

Titan als Schlüssel zur Stabilität

Der entscheidende Faktor für die verbesserte Stabilität des iPhone Air ist die Materialwahl. Während das iPhone 6 aus einer Aluminiumlegierung gefertigt wurde, setzt Apple beim neuen Modell auf einen Rahmen aus Titan. Dieses Material ist bekannt für sein hervorragendes Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht.

Titan ist deutlich steifer und widerstandsfähiger gegen Verformungen als das beim iPhone 6 verwendete Aluminium. Dadurch kann Apple ein dünneres Gerät bauen, ohne Kompromisse bei der strukturellen Integrität eingehen zu müssen.

Apple erklärte, dass das iPhone Air die „strengen Anforderungen an die Biegefestigkeit“ des Unternehmens übertrifft und bezeichnete es als das bisher haltbarste iPhone.

Materialvergleich: Aluminium vs. Titan

  • Festigkeit: Titanlegierungen können mehr als doppelt so stark sein wie die typischen Aluminiumlegierungen, die in Smartphones verwendet werden.
  • Gewicht: Obwohl Titan dichter ist als Aluminium, ermöglicht seine höhere Festigkeit die Verwendung von weniger Material, was zu leichten und dennoch robusten Konstruktionen führt.
  • Kosten: Titan ist in der Regel teurer in der Beschaffung und Verarbeitung, was seinen Einsatz in Premium-Produkten erklärt.

Weitere Tests zur Haltbarkeit

Neben dem Biegetest hat Apple auch Videos zu weiteren Belastungstests für seine neue iPhone-Generation veröffentlicht. Diese sollen die allgemeine Robustheit der Geräte unterstreichen.

Ceramic Shield 2 für besseren Kratzschutz

Ein Video demonstriert die Widerstandsfähigkeit des neuen Ceramic Shield 2, das auf der Vorderseite der iPhone 17-Modelle zum Einsatz kommt. Laut Apple bietet diese neue Generation eine dreimal bessere Kratzfestigkeit im Vergleich zur vorherigen Version. Dies ist ein wichtiger Aspekt für die Langlebigkeit im Alltag, da Kratzer auf dem Display oft als störend empfunden werden.

Simulierte Falltests

Ein weiteres von Apple bereitgestelltes Video zeigt simulierte Falltests mit dem iPhone 17 Pro. Solche Tests sind Standard in der Entwicklung, um die Widerstandsfähigkeit gegen Stürze aus typischen Höhen, wie etwa aus der Hand oder von einem Tisch, zu gewährleisten. Da die Videos von Apple selbst stammen, zeigen sie erwartungsgemäß positive Ergebnisse. Sie dienen in erster Linie dazu, das Vertrauen der Verbraucher in die Produktqualität zu stärken.

Ausblick: Unabhängige Tests werden folgen

Obwohl die von Apple durchgeführten Tests vielversprechend sind, handelt es sich um kontrollierte Laborbedingungen. Die wahre Belastbarkeit des iPhone Air wird sich erst in den Händen der Nutzer und in den Tests unabhängiger Prüfer zeigen.

In den kommenden Wochen ist damit zu rechnen, dass zahlreiche Tech-Kanäle und Fachmedien ihre eigenen, oft extremen Härtetests durchführen werden. Diese unabhängigen Bewertungen werden ein umfassenderes Bild davon zeichnen, wie gut das dünnste iPhone der Welt den Herausforderungen des Alltags wirklich standhält. Bis dahin deuten alle offiziellen Informationen jedoch darauf hin, dass ein „Bendgate 2.0“ unwahrscheinlich ist.