Apple bereitet Berichten zufolge den Einstieg in den Markt für faltbare Smartphones vor. Während die aktuelle iPhone-Generation gerade erst vorgestellt wurde, richten sich die Blicke bereits auf ein völlig neues Gerät, das im kommenden Jahr erwartet wird: das erste faltbare iPhone. Aktuelle Gerüchte und Analystenberichte zeichnen das Bild eines Geräts, das die Lücke zwischen Smartphone und Tablet schließen soll.
Das intern als „iPhone Fold“ bezeichnete Modell soll eine Reihe von innovativen Merkmalen aufweisen, die es von bestehenden faltbaren Geräten abheben könnten. Von einem knickfreien Display bis hin zu einem speziellen Kamerasystem – die Erwartungen sind hoch. Hier sind die fünf wichtigsten Funktionen, die derzeit für Apples erstes faltbares Smartphone diskutiert werden.
Wichtige Erkenntnisse
- Apple entwickelt ein faltbares iPhone mit einem großen Innendisplay und einem kompakten Außendisplay.
- Das Gerät soll ein besonders dünnes und knickfreies Design aufweisen, um einen häufigen Kritikpunkt bei faltbaren Geräten zu vermeiden.
- Anstelle von Face ID könnte Apple auf Touch ID im seitlichen Knopf setzen, um Platz zu sparen.
- Ein Vier-Kamera-System soll flexible Fotografie in gefaltetem und ungefaltetem Zustand ermöglichen.
- Das Gehäuse und das Scharnier sollen aus Titan gefertigt sein, was auf ein Premium-Produkt hindeutet.
Ein Gerät, zwei Displaygrößen
Das auffälligste Merkmal des faltbaren iPhones werden seine beiden Displays sein. Im Gegensatz zu den aktuellen iPhone-Modellen, deren Bildschirmgrößen zwischen 6,3 und 6,9 Zoll liegen, wird das neue Gerät sowohl eine kleinere als auch eine größere Bildfläche in einem Gehäuse vereinen.
Gerüchten zufolge plant Apple ein Außendisplay mit einer Diagonale von etwa 5,5 Zoll. Diese Größe würde es im geschlossenen Zustand sehr handlich machen und erinnert an das beliebte Format des eingestellten iPhone mini, das einen 5,4-Zoll-Bildschirm besaß.
Im aufgeklappten Zustand soll ein großes Innendisplay mit einer Diagonale von circa 7,8 Zoll zum Vorschein kommen. Diese Abmessung nähert sich der Bildschirmgröße eines iPad mini an, das vor seiner letzten Designänderung eine Diagonale von 7,9 Zoll hatte. Damit würde das Gerät eine produktive Fläche für Multitasking und Medienkonsum bieten.
Design: Dünn und ohne sichtbare Falte
Eine der größten technischen Herausforderungen bei faltbaren Smartphones ist die sichtbare Falte in der Mitte des flexiblen Displays. Laut Berichten hat Apple intensiv daran gearbeitet, dieses Problem zu lösen. Das Ziel ist ein Innendisplay, das im aufgeklappten Zustand komplett flach und nahezu knickfrei ist.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Designs ist die Dicke des Geräts. Der renommierte Analyst Ming-Chi Kuo berichtet, dass Apple ein extrem dünnes Gehäuse anstrebt. Zusammengeklappt soll das Gerät nur 9 bis 9,5 Millimeter dick sein. Im offenen Zustand soll die Dicke sogar auf beeindruckende 4,5 bis 4,8 Millimeter reduziert werden. Zum Vergleich: Das aktuelle iPhone Air ist bereits eines der dünnsten Modelle, und das faltbare iPhone wäre im geöffneten Zustand noch einmal deutlich schlanker.
Abmessungen im Fokus
Die kolportierten Maße deuten auf ein sehr schlankes Gerät hin. Eine Dicke von unter 5 Millimetern im aufgeklappten Zustand würde einen neuen Standard für faltbare Smartphones setzen und die Handhabung deutlich verbessern.
Das Gehäuse und das Scharnier sollen aus Titan gefertigt sein. Dieses Material, das Apple bereits beim iPhone Air einsetzt, ist für seine hohe Stabilität bei gleichzeitig geringem Gewicht bekannt. Es würde dem Premium-Anspruch des Geräts gerecht werden und die Langlebigkeit des komplexen Faltmechanismus sicherstellen.
Vier Kameras für maximale Flexibilität
Die Kamera bleibt eines der wichtigsten Merkmale eines iPhones. Das faltbare Modell soll laut Berichten mit insgesamt vier Kameras ausgestattet sein, um in jeder Situation gute Aufnahmen zu ermöglichen.
- Zwei Hauptkameras auf der Rückseite: Beide Sensoren sollen eine Auflösung von 48 Megapixeln haben. Es ist noch unklar, ob es sich um eine Weitwinkel- und eine Ultraweitwinkel-Linse oder um eine Weitwinkel- und eine Tele-Linse handeln wird.
- Eine Frontkamera für den gefalteten Zustand: Auf dem Außendisplay wird eine Kamera für Selfies und Videotelefonate platziert sein.
- Eine Frontkamera für den ungefalteten Zustand: Auch im Inneren wird eine Kamera erwartet, die bei geöffnetem Display genutzt werden kann.
Es wird erwartet, dass Apple die „Center Stage“-Funktion, die den Nutzer bei Videoanrufen automatisch im Bild zentriert, auch in diesem Gerät integrieren wird. Die Frontkameras könnten in einem kleinen Loch im Display (Punch-Hole-Design) untergebracht sein oder möglicherweise sogar unsichtbar unter dem Bildschirm liegen.
Authentifizierung per Touch ID statt Face ID
Seit der Einführung des iPhone X setzt Apple bei seinen Flaggschiff-Modellen auf die Gesichtserkennung Face ID. Das faltbare iPhone könnte jedoch eine Ausnahme darstellen. Gerüchten zufolge wird Apple stattdessen auf Touch ID zurückgreifen.
Warum die Rückkehr zu Touch ID?
Die Entscheidung für Touch ID könnte technische Gründe haben. Die Integration von zwei kompletten Face-ID-Systemen – eines für das Außen- und eines für das Innendisplay – wäre nicht nur teuer, sondern würde auch wertvollen Platz im ohnehin schon schmalen Gehäuse beanspruchen. Ein Fingerabdrucksensor im seitlichen Ein-/Ausschalter, wie er bereits beim iPad Air verwendet wird, ist eine platzsparende und bewährte Alternative.
Diese Lösung wäre praktisch, da der seitliche Knopf sowohl im gefalteten als auch im ungefalteten Zustand leicht erreichbar ist. Die Rückkehr zu Touch ID wäre somit weniger ein Rückschritt als vielmehr eine pragmatische Anpassung an das neue Formfaktor-Design.
Die Rolle der Software
Während die Hardware-Spezifikationen vielversprechend klingen, wird der Erfolg des faltbaren iPhones maßgeblich von der Software abhängen. Ein großer, faltbarer Bildschirm ist nur dann nützlich, wenn das Betriebssystem entsprechende Funktionen bietet.
Es wird erwartet, dass Apple eine angepasste Version von iOS einführen wird, die speziell für Multitasking auf dem großen Innendisplay optimiert ist. Funktionen wie die gleichzeitige Anzeige von zwei Apps nebeneinander (Split-Screen) oder die Möglichkeit, Inhalte per Drag-and-Drop zwischen Anwendungen zu verschieben, könnten zentrale Bestandteile der Nutzererfahrung werden.
Eine der Kernkompetenzen von Apple ist die enge Abstimmung von Hardware und Software. Es bleibt abzuwarten, welche einzigartigen Software-Funktionen das Unternehmen entwickeln wird, um das Potenzial des faltbaren Displays voll auszuschöpfen.
Viele Analysten sehen in Apples Einstieg in diesen Markt die Chance, faltbare Geräte aus der Nische in den Massenmarkt zu befördern. Obwohl die offizielle Vorstellung noch etwa ein Jahr entfernt ist, deuten die bisherigen Informationen auf ein durchdachtes und hochwertiges Produkt hin. Die größte Frage bleibt, ob die Software die Versprechen der Hardware einlösen kann.





