Berichten zufolge plant Apple die Einführung eines deutlich günstigeren MacBooks, das von einem Prozessor aus der iPhone-Reihe angetrieben werden soll. Der renommierte Lieferketten-Analyst Ming-Chi Kuo prognostiziert, dass die Massenproduktion für dieses neue Einsteigermodell im vierten Quartal 2025 beginnen könnte. Dies deutet auf eine Markteinführung Ende 2025 oder Anfang 2026 hin.
Das Gerät soll preislich deutlich unter dem aktuellen MacBook Air angesiedelt sein und könnte eine Lücke im unteren Preissegment von Apples Laptop-Angebot schließen. Die Spekulationen basieren auf Informationen aus der Lieferkette und deuten auf eine strategische Neuausrichtung hin, um neue Kundengruppen zu erschließen.
Das Wichtigste in Kürze
- Preis: Erwarteter Startpreis zwischen 599 und 699 US-Dollar.
- Prozessor: Ein A-Serien-Chip, wie er in iPhones verwendet wird, voraussichtlich der A18 Pro.
- Produktionsstart: Voraussichtlich im vierten Quartal 2025.
- Veröffentlichung: Möglicherweise Ende 2025 oder Anfang 2026.
- Design: Könnte sich am ultradünnen und leichten 12-Zoll MacBook orientieren.
Ein Mac mit dem Herz eines iPhones
Die größte Neuerung des gemunkelten MacBooks wäre der Einsatz eines A-Serien-Prozessors, der normalerweise in iPhones und iPads zu finden ist. Dies wäre das erste Mal, dass Apple einen solchen Chip in einem Mac verbaut, seit der Umstellung auf die hauseigenen M-Serien-Chips.
Quellen wie Ming-Chi Kuo und die taiwanesische Publikation DigiTimes gehen davon aus, dass es sich um eine Variante des A18 Pro Chips handeln könnte. Dieser Chip wurde erstmals in den iPhone 16 Pro Modellen erwartet und bietet eine Leistung, die mit der des M1-Chips vergleichbar ist.
Die Entscheidung für einen A-Serien-Chip anstelle eines M-Serien-Chips ist wahrscheinlich eine Kostenfrage. Sie würde es Apple ermöglichen, das MacBook zu einem deutlich niedrigeren Preis anzubieten und es klar von der leistungsstärkeren MacBook-Air-Reihe abzugrenzen.
Hintergrund: Apples Chip-Strategie
Seit 2020 stellt Apple seine Mac-Computer von Intel-Prozessoren auf eigene Chips der M-Serie um. Diese „Apple Silicon“-Chips basieren auf der gleichen ARM-Architektur wie die A-Serien-Chips in iPhones, sind aber für die höhere Leistung von Laptops und Desktops optimiert. Ein Mac mit A-Chip wäre ein logischer, aber dennoch bemerkenswerter Schritt, um die Produktlinien weiter zu diversifizieren.
Technische Details und erwartete Kompromisse
Um den angestrebten Preis von rund 599 US-Dollar zu erreichen, müsste Apple bei einigen Komponenten Kompromisse eingehen. Einer der wichtigsten Punkte betrifft die Anschlüsse.
Anschlüsse und Display-Unterstützung
Die A-Serien-Prozessoren unterstützen nativ keine Thunderbolt-Technologie. Daher wird erwartet, dass das günstige MacBook mit Standard-USB-C-Anschlüssen ausgestattet sein wird. Obwohl diese äußerlich identisch aussehen, bieten sie geringere Datenübertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 10 Gbit/s im Vergleich zu 40 Gbit/s bei Thunderbolt.
Ein weiterer Kompromiss wäre die Unterstützung für externe Displays. Das Gerät würde wahrscheinlich nativ nur einen einzigen externen Monitor unterstützen. Für Nutzer, die mehr Bildschirme benötigen, wären Adapter von Drittanbietern wie DisplayLink erforderlich.
Display, Design und weitere Merkmale
Berichten zufolge soll das Display eine Diagonale von etwa 13 Zoll haben, wobei DigiTimes eine Größe von 12,9 Zoll nennt. Das Design könnte sich stark am eingestellten 12-Zoll MacBook orientieren, das für sein extrem dünnes und leichtes Gehäuse bekannt war.
Ming-Chi Kuo spekulierte zudem über eine Reihe von Farboptionen. Ähnlich wie beim iMac könnten helle Farben wie Silber, Blau, Pink und Gelb zur Auswahl stehen, um eine jüngere Zielgruppe anzusprechen.
Arbeitsspeicher im Wandel
Der A19 Pro, ein möglicher Nachfolger-Chip, verfügt über 12 GB RAM. Aktuell beginnen die meisten Mac-Modelle bei 16 GB Arbeitsspeicher. Eine Ausnahme bildet ein exklusiv bei Walmart in den USA verkauftes MacBook Air mit M1-Chip und 8 GB RAM für 599 US-Dollar, was zeigt, dass Apple bereits Modelle in diesem Preissegment testet.
Marktpositionierung und Preisstrategie
Ein MacBook für 599 bis 699 US-Dollar würde sich direkt unter dem MacBook Air positionieren, dessen Einstiegspreis derzeit bei 999 US-Dollar für das Modell mit M4-Chip und 13,6-Zoll-Display liegt. Obwohl das MacBook Air gelegentlich für rund 799 US-Dollar im Angebot zu finden ist, wäre der Preisunterschied zum neuen Modell immer noch signifikant.
„Ein günstigeres MacBook könnte Apples Marktanteil im Bildungssektor und bei preissensiblen Verbrauchern erheblich steigern“, so eine Analyse von Branchenbeobachtern.
Das Ziel wäre es, eine Alternative zu günstigen Windows-Laptops und Chromebooks zu schaffen und gleichzeitig Nutzer tiefer in das Apple-Ökosystem zu ziehen. Es würde eine klare Lücke füllen, die seit der Einstellung des 12-Zoll MacBooks und des ursprünglichen MacBook Air besteht.
Mögliche Veröffentlichungstermine
Sollte die Massenproduktion wie von Kuo prognostiziert im vierten Quartal 2025 starten, wäre eine Ankündigung im Oktober 2025 denkbar. Apple nutzt diesen Monat traditionell für die Vorstellung neuer Macs. Sollte dieser Termin nicht eingehalten werden, gilt der März 2026 als nächstes wahrscheinliches Zeitfenster für eine Produkteinführung.
Kuo geht außerdem davon aus, dass bereits ein Nachfolgemodell für das Jahr 2027 in Planung ist, dessen Spezifikationen jedoch noch nicht feststehen. Dies deutet darauf hin, dass Apple plant, diese neue, günstigere MacBook-Linie langfristig zu etablieren.