Eine umfassende Studie der Entertainment Software Association (ESA) widerlegt alte Klischees über Videospieler. Die neuen Daten zeigen, dass der durchschnittliche Gamer 41 Jahre alt ist und die Geschlechterverteilung nahezu ausgeglichen ist. Dies unterstreicht einen tiefgreifenden Wandel in der Demografie und den Motiven für das Spielen von Videospielen weltweit.
Die Untersuchung mit dem Titel „Power of Play“ basiert auf den Antworten von über 24.000 Teilnehmern aus 21 Ländern. Sie liefert detaillierte Einblicke, warum Menschen spielen, welche Vorteile sie darin sehen und welche Plattformen sie bevorzugen.
Wichtige Erkenntnisse
- Das Durchschnittsalter von Videospielern liegt bei 41 Jahren.
- Die Geschlechterverteilung ist mit 51 % Männern und 48 % Frauen fast ausgeglichen.
- Die Hauptgründe für das Spielen sind Spaß (66 %) und Stressabbau (58 %).
- Mobile Geräte sind mit 55 % die beliebteste Gaming-Plattform über alle Altersgruppen hinweg.
Ein neues Bild der Gaming-Community
Die Vorstellung, dass Videospiele primär eine Beschäftigung für junge Männer sind, ist längst überholt. Die aktuelle „Power of Play“-Studie der ESA zeichnet ein deutlich anderes Bild. An der globalen Umfrage nahmen 24.216 Personen ab 16 Jahren aus 21 Ländern auf sechs Kontinenten teil.
Eines der zentralen Ergebnisse ist das Durchschnittsalter der Spieler von 41 Jahren. Diese Zahl verdeutlicht, dass Gaming zu einer generationenübergreifenden Freizeitaktivität geworden ist, die fest im Alltag vieler Erwachsener verankert ist.
Nahezu ausgeglichene Geschlechterverteilung
Ein weiteres wichtiges Ergebnis betrifft die Geschlechter. Die Community der Spieler besteht zu 51 % aus Männern und 48 % aus Frauen. Diese fast paritätische Verteilung belegt, dass Videospiele längst kein Nischenhobby mehr sind, sondern eine breite Anziehungskraft auf alle Bevölkerungsgruppen ausüben.
Globale Umfrage im Detail
Die Studie der Entertainment Software Association (ESA) ist eine der größten ihrer Art. Mit 24.216 Befragten in 21 Ländern bietet sie eine repräsentative Momentaufnahme der globalen Gaming-Landschaft und ihrer demografischen Zusammensetzung.
Die Motivationen hinter dem Spielen
Die Gründe, warum Menschen zu Videospielen greifen, sind vielfältig und gehen weit über reine Unterhaltung hinaus. Die Studie identifiziert klare Motive, die das Verhalten der Spieler prägen.
Wenig überraschend steht der Spaß an erster Stelle, genannt von 66 % der Befragten. Direkt danach folgt jedoch ein wichtiger psychologischer Faktor: 58 % der Spieler nutzen Games zur Entspannung und zum Stressabbau. An dritter Stelle steht der Wunsch, den Geist fit zu halten und das Gehirn zu trainieren, was von 45 % der Teilnehmer angegeben wurde.
Die wichtigsten Gründe im Überblick:
- Spaß haben: 66 %
- Stressabbau und Entspannung: 58 %
- Geistige Fitness und Gehirntraining: 45 %
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Videospiele für viele Menschen eine funktionale Rolle im Alltag einnehmen, sei es zur Erholung nach einem anstrengenden Tag oder als gezieltes mentales Training.
Wahrgenommene Vorteile von Videospielen
Über die unmittelbaren Spielmotive hinaus erkennen die Befragten eine Reihe von positiven Effekten, die Gaming auf ihr Leben hat. Diese Vorteile betreffen sowohl kognitive als auch soziale und emotionale Aspekte.
Gaming als soziales Werkzeug
Die Studie zeigt, dass Videospiele eine wichtige soziale Funktion erfüllen. Sie verbinden Menschen und helfen dabei, neue Beziehungen aufzubauen. Insbesondere für jüngere Generationen sind Online-Spiele zu einem zentralen Ort für soziale Interaktion geworden, vergleichbar mit traditionellen Treffpunkten.
Eine große Mehrheit der Spieler sieht klare kognitive Vorteile. So geben 81 % an, dass Spiele mentale Stimulation bieten, während 80 % sie als wirksames Mittel zum Stressabbau betrachten. Weitere genannte positive Aspekte sind:
- Ein Ventil für alltägliche Herausforderungen (72 %)
- Kennenlernen neuer Freunde und Partner (71 %)
- Reduzierung von Angstgefühlen (70 %)
- Hilfe gegen Isolation und Einsamkeit durch soziale Verbindung (64 %)
Die sozialen Vorteile sind besonders bei jüngeren Spielern ausgeprägt. Laut der Studie gaben 67 % der Spieler im Alter von 16 bis 35 Jahren an, bereits enge Freunde oder sogar einen Partner durch Videospiele kennengelernt zu haben. In den USA sagten zudem fast die Hälfte der Befragten, dass Spiele die Beziehung zwischen Eltern und Kindern verbessern – ein starker Kontrast zur lange verbreiteten Annahme, Gaming würde Familien entzweien.
Entwicklung von Fähigkeiten
Die Teilnehmer sind auch davon überzeugt, dass Videospiele konkrete Fähigkeiten für das reale Leben fördern. Rund drei Viertel der Befragten stimmen zu, dass Gaming Kreativität, Problemlösungskompetenz und Teamfähigkeit verbessern kann. Über die Hälfte gab sogar an, dass Spiele ihre sportlichen Fähigkeiten in der realen Welt positiv beeinflusst haben. Viele Befragte sehen zudem einen Einfluss auf ihre Ausbildung oder ihren beruflichen Werdegang.
Mobile Geräte dominieren den Markt
Bei der Frage nach der bevorzugten Plattform gibt es einen klaren Sieger: das Smartphone. Über alle demografischen Gruppen hinweg sind mobile Geräte die beliebteste Art, Videospiele zu spielen.
Insgesamt gaben 55 % der Befragten an, am liebsten auf mobilen Geräten zu spielen. Diese Präferenz ist bei älteren Spielern sogar noch stärker ausgeprägt. In der Altersgruppe über 50 Jahre bevorzugen 61 % das Spielen auf dem Handy. Aber auch bei den unter 35-Jährigen spielt die Hälfte auf mobilen Geräten.
Traditionelle Plattformen wie Spielekonsolen und PCs werden von jeweils 21 % der Teilnehmer als bevorzugte Plattform genannt. Die Dominanz des mobilen Spielens zeigt, wie zugänglich und allgegenwärtig Videospiele geworden sind und wie sich der Markt an neue Nutzungsgewohnheiten angepasst hat.





