Nintendo hat das erste In-Game-Event für die Erweiterung „DK Island & Emerald Rush“ des Spiels Donkey Kong Bananza angekündigt, doch die Reaktionen der Community fallen gemischt aus. Während einige Spieler sich auf neue Inhalte freuen, kritisieren viele die Entscheidung, zeitlich begrenzte Belohnungen in einem Einzelspieler-Titel einzuführen.
Das Event mit dem vorläufigen Namen „Chip-Fieber“ startet am 28. Oktober und läuft bis zum 4. November. Spieler, die an dem Event teilnehmen und eine hohe Punktzahl erreichen, können exklusive Figuren für ihre Sammlung freischalten. Diese Praxis hat jedoch eine Debatte über den Einsatz von „Fear Of Missing Out“ (FOMO) als Marketingstrategie ausgelöst.
Wichtige Erkenntnisse
- Vom 28. Oktober bis 4. November findet das erste Event für den Donkey Kong Bananza DLC statt.
- Spieler können zwei exklusive Sammelfiguren freischalten: Kong Bananza und Enguard.
- Die Community kritisiert den Einsatz von zeitlich begrenzten Inhalten in einem Einzelspieler-Spiel.
- Bedenken über „FOMO“-Taktiken und den als hoch empfundenen Preis des DLCs von 20 US-Dollar werden laut.
Details zum „Chip-Fieber“-Event
Nintendo hat die genauen Startzeiten für das kommende Event bekannt gegeben. In Europa wird es am Dienstag, den 28. Oktober, um 9:00 Uhr MEZ beginnen. Das Event konzentriert sich auf den „Emerald Rush“-Modus, der mit der Erweiterung „DK Island & Emerald Rush“ eingeführt wurde.
Teilnehmer müssen in diesem Zeitraum so viel Erz wie möglich sammeln, dürfen dabei aber ausschließlich auf sogenannte „Chip-basierte Perks“ zurückgreifen. Diese speziellen Fähigkeiten, wie „Chip Hoarder“ oder „Chip Negotiator“, verändern die Spielweise und stellen eine neue Herausforderung dar.
Belohnungen für Sammler
Als Anreiz für hohe Punktzahlen winken zwei neue Figuren für die In-Game-Sammlung auf DK Island: die Figuren „Kong Bananza“ und „Enguard“. Laut Nintendo handelt es sich dabei um rein kosmetische Gegenstände, die keinen direkten spielerischen Vorteil bieten, aber für Komplettisten von Interesse sind.
Spieler kritisieren „FOMO“-Strategie
Kurz nach der Ankündigung äußerten zahlreiche Spieler in Online-Foren und sozialen Netzwerken ihre Bedenken. Die Hauptkritik richtet sich gegen die zeitliche Begrenzung der Belohnungen. Viele argumentieren, dass solche Events, die ein Gefühl der Dringlichkeit erzeugen (oft als FOMO bezeichnet), in einem Einzelspieler-Erlebnis unangebracht sind.
Ein Nutzer kommentierte: „Ich hasse diese Praktiken, die heutzutage eine Art Dringlichkeit erzeugen sollen. Früher konnte man neue Spielmodi und Charaktere einfach freischalten.“ Diese Meinung spiegelt eine weitverbreitete Frustration über Geschäftsmodelle wider, die ursprünglich aus Free-to-Play- oder Multiplayer-Spielen stammen und nun auch in Vollpreis-Einzelspieler-Titeln Anwendung finden.
„Warum gibt es zeitlich begrenzte Events in einem Einzelspieler-Plattformer, bei dem es ums Sammeln geht?“
<
Die Sorge ist, dass Spieler, die das Spiel nicht innerhalb des einwöchigen Event-Zeitraums spielen können oder die Erweiterung noch nicht besitzen, die exklusiven Inhalte dauerhaft verpassen könnten. Dies erzeugt einen künstlichen Druck, den viele als unfair empfinden.
Preis des DLC und Wert der Inhalte in der Diskussion
Die Debatte über das Event wird durch den Preis der Erweiterung weiter angeheizt. Der DLC „DK Island & Emerald Rush“ kostet 20 US-Dollar, ein Preis, den einige Spieler bereits vor der Ankündigung des Events als zu hoch empfanden. Die Einführung zeitlich limitierter Inhalte wird nun von Kritikern als Versuch gesehen, den Verkauf des als überteuert wahrgenommenen DLC anzukurbeln.
Einige Spieler geben an, dass sie die Erweiterung aufgrund dieser Praktiken nun erst recht meiden werden. „Ein zeitlich begrenztes Event, exklusiv für einen kostenpflichtigen DLC in einem Einzelspieler-Spiel? Nein, danke“, schrieb ein anderer Nutzer.
Einzelspieler-Spiele und Live-Service-Elemente
Traditionell sind Einzelspieler-Spiele darauf ausgelegt, dass alle Inhalte jederzeit zugänglich sind. Der Spieler bestimmt das Tempo. Live-Service-Spiele hingegen, wie Fortnite oder Splatoon, setzen auf regelmäßige, zeitlich begrenzte Events, um die Spielerbasis aktiv zu halten. Die Übernahme solcher Elemente in Einzelspieler-Titel ist ein kontroverser Trend in der Branche, da er die grundlegende Spielerfahrung verändert.
Ein zweischneidiges Schwert für Nintendo
Für Nintendo stellt die Situation eine Herausforderung dar. Einerseits sollen Events wie „Chip-Fieber“ die Langlebigkeit des Spiels fördern und Spielern, die die Erweiterung bereits besitzen, neue Anreize bieten. Die Erweiterung selbst wurde bei ihrer Veröffentlichung zwar für den unterhaltsamen „Emerald Rush“-Modus gelobt, von einigen aber auch als inhaltlich etwas dünn empfunden.
Andererseits riskiert das Unternehmen, treue Fans und potenzielle Käufer durch den Einsatz umstrittener Monetarisierungs- und Engagement-Strategien zu verärgern. Die Belohnungen – zwei rein kosmetische Figuren – werden von manchen als geringfügig genug angesehen, um den Druck zu mindern. Für Sammler und Komplettisten stellt der potenzielle Verlust dieser Gegenstände jedoch einen erheblichen Nachteil dar.
Es bleibt abzuwarten, ob Nintendo auf die Kritik der Community reagieren wird, etwa indem die Event-Belohnungen zu einem späteren Zeitpunkt auf andere Weise verfügbar gemacht werden. Vorerst müssen sich Spieler von Donkey Kong Bananza entscheiden, ob sie am Event teilnehmen oder ein Zeichen gegen die zunehmende Verbreitung von FOMO-Mechaniken in Einzelspieler-Titeln setzen wollen.





