Microsoft hat die Preise für seine Xbox-Konsolen und den Game Pass-Abonnementdienst deutlich erhöht. Die Xbox Series S kostet nun 400 Dollar, während der Preis für den Game Pass Ultimate auf 30 Dollar pro Monat gestiegen ist. Diese Entwicklung verändert die Kostenstruktur für den Einstieg in das Xbox-Ökosystem erheblich und stellt das bisherige Preis-Leistungs-Verhältnis infrage.
Wichtige Fakten
- Der Preis der Xbox Series S (512 GB) wurde auf 400 Dollar erhöht. Zuvor lag der Preis bei 300 Dollar.
- Die digitale Xbox Series X kostet nun 600 Dollar, die Version mit Laufwerk 650 Dollar.
- Der Preis für Xbox Game Pass Ultimate ist von 20 Dollar auf 30 Dollar pro Monat gestiegen, eine Erhöhung um 50 Prozent.
- Die Einstiegskosten für Konsole und ein Jahr Game Pass sind von 480 Dollar auf 860 Dollar gestiegen.
- Die Strategie scheint sich von Hardware-Verkäufen hin zur Monetarisierung von Abonnements zu verschieben.
Deutliche Preiserhöhungen bei Hardware
Microsoft hat die Preise für seine gesamte Xbox-Hardwarepalette angepasst, die seit fast fünf Jahren auf dem Markt ist. Die Xbox Series S mit 512 GB Speicher, die lange Zeit als preisgünstiger Einstiegspunkt galt, kostet jetzt 400 Dollar. Das ist eine erhebliche Steigerung gegenüber dem ursprünglichen Preis von 300 Dollar.
Auch das High-End-Modell, die Xbox Series X, ist von den Anpassungen betroffen. Die rein digitale Version wird nun für 600 Dollar angeboten, während die Variante mit einem physischen Disc-Laufwerk 650 Dollar kostet. Diese neuen Preise bedeuten eine Steigerung von 100 bis 150 Dollar im Vergleich zu den Preisen von vor wenigen Monaten.
Marktumfeld der Konsolenpreise
Preissteigerungen bei Konsolen sind in der aktuellen Wirtschaftslandschaft kein Einzelfall. Auch Sony hat den Preis der PlayStation 5 in diesem Jahr erhöht, wenn auch in geringerem Umfang. Selbst Nintendo verlangt für die ältere Switch-Konsole mittlerweile mehr, und das Nachfolgemodell, die Switch 2, ist mit 450 Dollar ebenfalls kein Schnäppchen. Microsofts Preisanpassungen fallen jedoch besonders deutlich aus.
Game Pass Ultimate wird 50 Prozent teurer
Parallel zu den Hardwarepreisen hat Microsoft auch die Kosten für sein zentrales Abonnement, den Xbox Game Pass Ultimate, drastisch erhöht. Der monatliche Preis steigt von 20 Dollar auf 30 Dollar. Dies entspricht einer Steigerung von 50 Prozent.
Diese Preisanpassung ist die zweite innerhalb kurzer Zeit. Noch im Juli des Vorjahres kostete der Dienst 17 Dollar pro Monat. Mit der neuen Preisstruktur positioniert sich der Game Pass in einem deutlich höheren Preissegment als vergleichbare Dienste der Konkurrenz.
Vergleich mit PlayStation Plus
Ein Jahresabonnement des Game Pass Ultimate kostet nun mehr als doppelt so viel wie die höchste Stufe von PlayStation Plus. Obwohl Sonys Dienst keine Day-One-Veröffentlichungen von großen Exklusivtiteln wie Ghost of Yotei enthält, bietet er dennoch einen umfangreichen Katalog an Spielen. Für Spieler, die nicht sofort die neuesten Titel benötigen, stellt PlayStation Plus eine kostengünstigere Alternative dar.
Kostenanalyse: Xbox vs. PlayStation
- Xbox Game Pass Ultimate: 30 Dollar pro Monat (360 Dollar pro Jahr)
- PlayStation Plus Premium/Platinum: Deutlich unter dem Jahrespreis des Game Pass (genaue Preise variieren je nach Region und Aktionen)
Diese Diskrepanz macht die Wahl des Ökosystems für preisbewusste Käufer zu einer wichtigen Entscheidung.
Die neuen Kosten für den Einstieg in das Xbox-Ökosystem
Die Kombination aus teurerer Hardware und einem teureren Abonnement hat die Kosten für neue Spieler massiv erhöht. Wer früher eine Xbox Series S und ein Jahresabonnement für den Game Pass erwerben wollte, musste mit Kosten von rund 480 Dollar rechnen (300 Dollar für die Konsole, 180 Dollar für den Game Pass zu 15 Dollar/Monat).
Heute sieht die Rechnung völlig anders aus. Die gleichen Produkte kosten nun insgesamt 860 Dollar für das erste Jahr. Das ist eine Steigerung von fast 80 Prozent und macht den Einstieg in das Xbox-Universum zu einer erheblichen Investition.
„Die Kosten für eine Xbox Series S und ein Jahr Game Pass im ersten Jahr sind von 480 Dollar auf fast 860 Dollar gestiegen. Das ist eine brutale Erhöhung.“
Diese Preisgestaltung könnte potenzielle Neukunden abschrecken, insbesondere im Vergleich zu den Angeboten im PlayStation-Ökosystem oder den regelmäßigen Verkaufsaktionen auf Plattformen wie Steam.
Microsofts strategischer Wandel
Die Preiserhöhungen deuten auf einen fundamentalen Wandel in Microsofts Strategie hin. Das Unternehmen scheint sich weniger darauf zu konzentrieren, durch günstige Hardware neue Nutzer zu gewinnen. Stattdessen liegt der Fokus nun darauf, die Einnahmen aus dem bestehenden Abonnentenstamm zu maximieren.
Diese Strategie birgt Risiken. Microsoft setzt darauf, dass die treuen Fans die höheren Preise akzeptieren und die dadurch entstehenden Einnahmen die Verluste durch abwandernde Kunden ausgleichen. Das Phänomen der „Subscriber Inertia“, also die Trägheit von Abonnenten, ihr Abo zu kündigen, könnte dabei eine Rolle spielen.
Vom Verlustgeschäft zur Einnahmequelle
Konsolenhardware wird oft als sogenannter „Loss Leader“ verkauft – also mit Verlust oder geringer Marge, um Kunden in das eigene Ökosystem zu ziehen. Die eigentlichen Gewinne werden dann mit Software und Diensten erzielt. Microsoft scheint nun die Kosten stärker vom Hardwarekauf auf das laufende Abonnement zu verlagern.
Für Spieler, die bereits eine Xbox besitzen, könnte sich diese Änderung wie eine Benachteiligung anfühlen. Sie haben in die Hardware investiert und werden nun mit deutlich höheren laufenden Kosten für den Dienst konfrontiert, der oft als Hauptargument für den Kauf der Konsole galt.
Die Rolle von Exklusivtiteln
Ein weiterer Faktor ist die abnehmende Exklusivität von Xbox-Spielen. Immer mehr Titel, die früher nur auf der Xbox verfügbar waren, erscheinen mittlerweile auch auf anderen Plattformen. Ein Beispiel ist Forza Horizon 5. Dies reduziert den Anreiz, sich speziell für eine Xbox-Konsole zu entscheiden, weiter.
Fazit: Eine Wette mit ungewissem Ausgang
Microsofts Entscheidung, die Preise für Hardware und den Game Pass so stark zu erhöhen, ist ein mutiger Schritt. Das Unternehmen scheint zu wetten, dass eine kleinere, aber zahlungskräftigere Kundengruppe langfristig profitabler ist als eine breite Nutzerbasis, die durch günstige Einstiegsangebote gewonnen wird.
Ob diese Strategie aufgeht, bleibt abzuwarten. Für viele Spieler, die das Xbox-Ökosystem bisher wegen seines hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnisses geschätzt haben, könnten die neuen Preise jedoch ein Grund sein, sich nach Alternativen umzusehen. Die Zeit, in der die Xbox Series S und der Game Pass als der beste Deal im Gaming galten, scheint vorerst vorbei zu sein.





